Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
Vom Netzwerk:
Regierungsbeamte, die wegen Unfähigkeit oder aus politischen Gründen ihre Stellung verloren hatten, fremde Händler, denen die Gesetze Vezpros nicht paßten und die das geäußert hatten. Die Liste war lang, und Miß Schlupe sah sie sich einige Zeit an.
    Dann legte sie sie beiseite. »Alles Quatsch. Soll ich die Leute überprüfen? Eigentlich sieht nur ein Name interessant aus.«
    Darzek nickte. »Raf Lolln. Ein Astrophysiker, der etwas gegen Vezpro hat. Fast zu eindeutig. Ich werde ihn selbst aufsuchen.«
    »Wann?«
    Darzek stand auf. »Jetzt. Er lebt auf der anderen Seite des Planeten. Dort ist es jetzt früher Morgen.«
     
    Darzek brauchte von der Hauptstadt Klinoz drei Übermittlersprünge, bis er sich im Aufenthaltsort Raf Lollns befand, eines Astrophysikers, der vor zwanzig Jahren eine Meinungsverschiedenheit mit der Universität von Vezpro gehabt hatte, die zu seiner Entlassung führte.
    Darzek fand sich zu seiner Enttäuschung einem recht alten, freundlich lächelnden Vezpronier gegenüber, der auf einem prächtigen Landsitz lebte. Darzek wies sich als Gesandter des Obersten aus. Lolln riß die Augen auf, lächelte aber weiter.
    »Ich fürchte, Sie sind an der falschen Adresse«, sagte er. »Der Oberste ist ein Computer, und Computer sind Sklaven von Dogmen. Hier befinden Sie sich an einem Punkt des Universums, wo den Dogmen keine Verehrung entgegengebracht wird. Wie kommen Sie eigentlich hierher?«
    »Ich suche einen Astrophysiker, der nichts mit Dogmen zu schaffen hat«, antwortete Darzek.
    Lolln stieß ein krächzendes Lachen aus. »Das waren auch die Worte der Universität von Vezpro, als man mich einstellte. Man hatte nur vergessen hinzuzufügen, ich solle den Mund nie aufmachen. Nun, weshalb brauchen Sie einen Astrophysiker? Setzen Sie sich doch. Ein Stuhl wird schon passen.«
    Darzek nahm Platz, und der alte Wissenschaftler setzte sich neben ihn und spitzte die Ohren, als er hörte, was mit Nifron D geschehen war. Darzek erwähnte mit keinem Wort, daß Vezpro bedroht sei.
    Als er schwieg, sah ihn Lolln begeistert an. »Und es hieß, das sei unmöglich!« rief er. Er sprang auf und ging zu einem riesigen Bildschirm, machte sich an den Knöpfen zu schaffen und füllte ihn mit Formeln und Berechnungen. Dann drehte er sich um und sagte: »Hier ist der Beweis.«
    »Welcher Beweis?« wollte Darzek wissen.
    »Daß Nifron D unmöglich in eine Sonne verwandelt werden konnte. Sie sind kein Wissenschaftler?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Schade.« Lolln stand auf und bewegte sich vom Bildschirm fort, um ihn ganz überblicken zu können. »Die Schönheit der Formeln! Großartig! Und sie beweisen, daß das, was Sie mir eben erzählt haben, ein Ding der Unmöglichkeit ist. Jedes mathematische Symbol steht für eine Annahme. Sie dienen uns als Werkzeuge, bis wir bessere gefunden haben. Wenn nur eine dieser Annahmen falsch ist, ist auch mein Beweis falsch. Umgekehrt, wenn mein Beweis falsch ist, muß eine oder mehrere dieser Annahmen falsch sein.«
    »Wie können Sie herausbekommen, welche falsch ist?«
    »Ah! Deshalb ist es ja viel einfacher, Dogmatiker zu sein! Jede dieser Annahmen muß untersucht werden, und das kann ein Leben dauern. Meins ist fast vorüber. Es sei denn, Sie können mir Zugang zum Weltcomputer verschaffen, mit dem ich als Außenseiter nicht arbeiten kann.«
    »Das geht. Ich kann Ihnen Zugang zu jedem Weltcomputer, ja sogar zum Obersten verschaffen.«
    »In diesem Fall mache ich mich an die Arbeit. Ich kann keinen Erfolg versprechen, aber ich weiß, daß das der einzige Weg ist.«
    Darzek dankte ihm, und Lolln wies den Dank lächelnd zurück. »Ich muß mich bedanken«, sagte er. »Ich behaupte seit Jahren, daß die führenden Astrophysiker der Milchstraße Idioten sind. Ich habe mir nie träumen lassen, ich würde die Gelegenheit erhalten, das zu beweisen.«
    »Wenn Sie in Klinoz arbeiten möchten, kann ich Ihnen einen Computertechniker und einen Gehilfen verschaffen.«
    Lolln überlegte einen Augenblick. »Ich muß hier einiges regeln. Ich könnte in drei Tagen kommen.«
    Darzek gab ihm den Übermittlercode für das Büro der Trans-Stern und versprach ihm, sich um eine Unterkunft zu kümmern.
    Dann kehrte er nach Klinoz zurück. Miß Schlupe erfreute sich an ihrem Schaukelstuhl. Sie sagte: »Nun?«
    »Vielleicht ein guter Fund«, sagte Darzek. »Der erste Astrophysiker, der nicht sagte, die Sache sei unmöglich. Er will herausfinden, wo die Sache ihren Haken hat.«
    »Dann kann ich ihn von der

Weitere Kostenlose Bücher