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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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anderen Welt zu Besuch kam, und Darzek stahl sich beiseite, erkundigte sich, wer auf der Station Dienst tat, und hatte das Glück, den obersten Aufsichtsbeamten des Planeten zu treffen. Darzek wurde von ihm in sein Studio geführt und berichtete ihm dort vom Planeten, der eine Sonne geworden war, und vom Schicksal, das Vezpro vom Erpresser drohte.
    »Glauben Sie«, fragte der Beamte, »daß dieser Qwasrolk etwas mit Nifron D zu tun hat?«
    »Wegen seines Aufenthalts auf Vezpro und der Natur seiner Verletzungen halte ich es für möglich. Man brauchte wahrscheinlich einen großen Stab von Wissenschaftlern und Ingenieuren, um das Verfahren zu entwickeln, einen Planeten in eine Sonne zu verwandeln. Einige davon blieben sicher in dem Geheimlabor, während die anderen nach Nifron reisten.«
    »Und Sie meinen, dieses Geheimlabor befindet sich auf Skarnaf?«
    »Wenn sich der Unfall nirgendwo anders zugetragen haben kann, muß es sich hier befinden.«
    »Ich bin Ihrer Meinung«, sagte der Beamte. »Wir suchen auch noch immer nach dem Labor.«
    »Haben Sie eine Aussage von Qwasrolk selbst?«
    »Leider nein. Sie werden verstehen, warum, wenn Sie ihn gesehen haben. Die Ärzte können nicht fassen, daß er noch am Leben ist. Er sieht tot aus, aber gelegentlich murmelt er unverständliche Worte. Auf jeden Fall wird niemand in der Lage sein, ihn zu identifizieren. Ich danke Ihnen für Ihre Informationen; wir werden noch intensiver nach dem Labor suchen, jetzt, da ich weiß, worum es geht. Wir müssen jetzt zu den anderen zurück.«
     
    Sie holten Forlans Gruppe im Krankenhaus ein. Sie bewegten sich einen langen Flur entlang, in dessen Wände übereinander drei Reihen von Heilkapseln eingelassen waren. In jeder lag ein Patient sichtbar hinter einer gekrümmten Scheibe, von der Außenwelt isoliert.
    Ein Arzt trat zu ihnen und sagte: »Ich war gegen diesen Besuch. Der Patient befindet sich noch immer in der Krise. Er ist so schrecklich entstellt, daß an eine Identifizierung überhaupt nicht zu denken ist. Er müßte eigentlich schon tot sein, hat aber überlebt. Und wenn man ihn in Ruhe läßt, kann er uns vielleicht irgendwann einmal sagen, was geschehen ist.«
    »Haben Sie ihm Fragen stellen können?« fragte Naz Forlan.
    »Er hat bis jetzt noch nicht das Bewußtsein erlangt. Manchmal scheint er sprechen zu wollen, aber wir verstehen nicht, was er sagt.«
    Forlan überlegte einen Augenblick. »Und Sie sagen, er sei so entstellt, daß er unkenntlich ist?«
    »Allerdings. Ich glaube kaum, daß ihn jemand wiedererkennen kann.«
    »Wie hat man ihn dann als Qwasrolk identifiziert?«
    »Das weiß ich nicht«, sagte der Arzt. »Die Aufsichtsbeamten haben das getan, bevor er hier eingeliefert wurde.«
    »Wir haben nicht die Absicht, den Patienten zu stören«, sagte Forlan. »Wir werden ihn nicht ansprechen. Wir möchten nur, daß unsere Gruppe einen Blick auf ihn werfen darf.«
    Der Arzt meinte: »Nun gut. Hat jemand von Ihnen noch Fragen?«
    »Können Sie aus seinen Verletzungen schließen, was ihm zugestoßen ist?« fragte Darzek.
    »Er war einer ungeheuerlich starken Strahlung ausgesetzt«, sagte der Arzt. »Aber nur einen Augenblick lang, den Bruchteil einer Sekunde lang. Einen Bruchteil länger, und er wäre zu Asche verbrannt worden.«
    »Sie glauben, daß es sich dabei um ein Experiment mit Kernkraft handelte?«
    »Allerdings. Eine andere Erklärung für die Verletzungen gibt es nicht, wenn man annimmt, daß der Unfall auf Skarnaf passiert ist.«
    »Danke.«
    Sie liefen den Flur hinunter. Dann traten sie vom Arzt aufgefordert auf den schwarzen Laufgang vor den Kapseln. Er hob sich langsam bis in die Höhe der dritten Reihe der Heilkapseln. Der Arzt öffnete eine von ihnen, und die Kernforscher gingen an ihr vorbei und warfen einen kurzen Blick auf den Patienten. Darzek hatte Kriegsphotos von Strahlenopfern gesehen, aber Qwasrolk war das Furchtbarste, was ihm je vor die Augen gekommen war. Wo sich einst ein menschenähnlicher Kopf befunden hatte, war nur noch ein verbrannter Schädel zu sehen. Haare, Nase, selbst Lippen und Augenlider waren verschmort und hatten eine grinsende, zähnefletschende Totenlarve zurückgelassen.
    Naz Forlan bildete zusammen mit Wolndur, Melris, Darzek und dem Arzt das Ende der Gruppe. Er rief den anderen zu: »Hat jemand ihn erkannt?«
    Eine Antwort war nicht nötig. Ganz gleich, wie vertraut jemand mit Qwasrolk gewesen war, der grauenvoll verstümmelte Körper war unkenntlich geworden.
    Der Arzt fragte

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