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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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zweiflügelige Tür, die rechts lag. Alle anderen, einfachen Türen hatten bisher links gelegen. Und ihr gegenüber befand sich in einer Nische ein Übermittler. Miß Schlupes abtrünniger Priester hatte sich nur wenig in der Nummer geirrt.
    Hinter ihnen wurden Schritte laut. Jemand rief etwas. Darzek zögerte nicht länger. Er stieß einen der großen Türflügel auf, und Raf Lolln folgte ihm.
    Ihnen schlug Hitze entgegen. Sie befanden sich in einem gewaltigen Raum, auf einem schräg abfallenden Umgang, der einen gähnenden Abgrund umgab. Es war eine Kathedrale, deren Decke sich unendlich hoch wölbte, doch das fiel Darzek erst sehr viel später ein. Jetzt sah er bloß, daß er von nackten Betern umgeben war, und vor ihm, im Abgrund schwebte eine gewaltige, grelle Sonne, die ihre Strahlen auf ihn warf.
    Dann wurde ihm in der Helligkeit und der Hitze schwarz vor Augen. Er riß die Hände vor die Augen, und dann wurde er von Priestern gepackt.
     
    »Ein Sondergesandter des Obersten«, sagte die Nummer Eins mit schwerer Stimme. Darzek kannte diese Art Lebewesen nicht, aber es war deutlich zu sehen, daß es äußerst ärgerlich war. »Wenn du deine Papiere ordnungsgemäß vorgelegt hättest, wärest du als Ehrengast des Ordens empfangen worden.«
    »Hättet ihr mir dann euren Ort der Anbetung gezeigt?« fragte Darzek höflich.
    Die Nummer Eins schwieg einen Augenblick. Dann sagte sie: »In jeder Religion gibt es Dinge, die Außenstehenden nichts bedeuten.«
    »Ich habe dir erklärt, welcher Bedrohung Vezpro ausgesetzt ist«, sagte Darzek.
    »Warum sollte mein Orden etwas gegen Vezpro unternehmen?« wollte die Nummer Eins wissen. »Unser Dasein hängt von jener Welt ab.«
    »Euer Reichtum hängt ebenfalls von ihr ab«, sagte Darzek trocken. »Eine solche Drohung könnte der Weg zu größerem Reichtum sein.«
    Die Nummer Eins hatte nichts zu entgegnen.
    »Im Augenblick«, sagte Darzek, »ist alles, was mit eurer Religion zusammenhängt, von äußerster Wichtigkeit für den Sondergesandten des Obersten. Entweder arbeitet ihr voll und ganz mit mir und meinen Helfern zusammen, oder diese Welt wird aus der Galaktischen Synthese ausgeschlossen, was völlige Isolierung bedeuten würde. Wie entscheidet ihr euch?«
    »Uns bleibt keine Wahl«, murmelte die Nummer Eins. Das Wesen erhob sich ergeben. »Nun gut, was willst du sehen?«
    »Alles«, antwortete Darzek.
    Er beriet sich mit Miß Schlupes Detektiven, die alle an verbotenen Stätten festgenommen worden waren. Manche hatten sich recht lange frei bewegen können, aber sie alle hatten nichts Interessantes entdeckt.
    Das einzig Aufsehenerregende blieb also die Kathedrale der Miniatursonne, auf die Darzek und Raf Lolln gestoßen waren.
    Darzek ließ Raf Lolln kommen und verlangte, daß der führende Astrophysiker des Ordens das Phänomen erkläre. Die Nummer Eins zögerte, da das Geheimnis der Schlüssel mit zum Allerheiligsten des Ordens gehörte, doch bald war Raf Lolln in ein Gespräch mit einem ältlichen Priester vertieft, der einen Bildschirm mit Formeln füllte.
    Darzek suchte dann Miß Schlupe auf, die geduldig in der Empfangshalle wartete. »Das ist Gula Schlu«, stellte sie Darzek der Nummer Eins vor. »Sie ist ebenfalls Gesandte des Obersten. Sie möchte sich nach dem Verbleib eines Wesens von Skarnaf erkundigen, das vor etwa drei Zyklen von eurem Orden aufgenommen wurde.«
    »Leider führen wir keine Kartei«, sagte die Nummer Eins.
    »Leider ist es besser, ihr macht diese Kartei ausfindig«, sagte Miß Schlupe mit fester Stimme. »Der Angeworbene heißt Qwasrolk.«
    Die Nummer Eins war verwirrt. »Sobald die Verwandlung stattgefunden hat, ist die Vergangenheit eines Mitglieds unwichtig. Euch sollte sie auch uninteressant sein. Warum Karteien anlegen, wenn wir keine benötigen?«
    »Das ist dein Problem«, sagte Miß Schlupe. »Ich glaube einfach nicht, daß es keine Karteien geben soll. Woher wißt ihr, wieviele Mitglieder euer Orden umfaßt?«
    Die Nummer Eins sagte: »Ich werde mich erkundigen.« Als er zurückkam, führte er sie zu einem Priester und Computertechniker, dessen Abteilung so etwas wie Karteien führte, um mit den Verwandten verstorbener Mitglieder Verbindung aufnehmen zu können.
    »Er heißt Qwasrolk«, sagte Miß Schlupe. »Soviel ich weiß, ist er nicht verstorben.«
    Der Priester machte sich an einer Computerkonsole zu schaffen. »Qwasrolk, aus Skarnaf.«
    »Genau der.«
    »Trat auf Vezpro dem Orden bei. Nachdem er sein Noviziat, das etwas

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