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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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benachrichtigte Miß Schlupe, daß ihr nur noch ein Tag blieb, die Ausbildung der Mädchen zum Abschluß zu bringen.
    Darzek suchte die Umsteigestation früh am nächsten Morgen auf. Kernopplix hatte eine Reihe Räume gemietet, die alle bis auf einen, in dem sich der Arzt befand, der auf sein Geheiß die jungen Frauen kurz untersuchen sollte, mit den Passagieren gefüllt waren. Kernopplix begrüßte Darzek überschwenglich. »Mein Freund, alle Schwierigkeiten lösen sich auf, wenn Sie die Dinge in die Hand nehmen. Ich weiß nicht, was ich ohne Sie gemacht hätte. Ich stehe ewig in Ihrer Schuld.«
    »Wieso?« fragte Darzek mit unschuldiger Miene. »Wir haben beide verdient. Ich bin genauso in Ihrer Schuld.« Er blickte sich um. »Wie läuft es?«
    Kernopplix wies auf die jungen Frauen und sagte: »Man hat anscheinend eine gute Auswahl getroffen. Bis jetzt habe ich nur zwei abgewiesen. Ich schicke sie eine nach der anderen zum Arzt, der sie auf ihre Gesundheit untersucht, und bringe sie dann an Bord.«
    »Sofort?« fragte Darzek.
    »Selbstverständlich. Ich bringe sie in ihrer Kabine unter, erkundige mich, ob sie Wünsche hat, und verlasse sie, wobei ich den Übermittler abschalte, was aufgrund einer besonderen Anweisung geschieht. Niemand wird die Kabine betreten können, bis das Schiff am Bestimmungsort eingetroffen ist.«
    »Eine weise Vorkehrung«, bemerkte Darzek. Er verließ Kernopplix, der zu beschäftigt war, und sich nicht auf eine Unterhaltung einlassen wollte.
    Er betrat den kleinen Raum auf der anderen Seite der Station, in dem Miß Schlupe ihr Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Sie saß vor einer Reihe von Kontrollampen, die paarweise angeordnet waren. Wenn Kernopplix den Übermittler einer Kabine abschaltete, erlosch je eins der Lichter, und Miß Schlupe trat in eben diese Kabine. Der Übermittlerfachmann hatte sehr geschickt einen Übermittler innerhalb eines Übermittlers konstruiert, und die scheinbar isolierten Frauen waren jederzeit in der Lage, sich frei im Schiff zu bewegen. Miß Schlupe überreichte eine Ausrüstung, die aus einem Messer, einem Totschläger, einem Spray, der jedes Lebewesen bewußtlos machen würde, und einem Seil bestand, mit dem die Opfer gefesselt werden konnten.
    Für Darzek gab es nichts zu tun, und er setzte sich und sah zu. Als der hundertfünfundneunzigste Passagier von Kernopplix an Bord gebracht worden war, kehrte Darzek zur anderen Seite der Station zurück. Er sah, wie Kernopplix die letzte junge Frau, die zweihundertste, an Bord brachte. Als er zurückkam, wartete ein Bote mit einem dicken Paket auf ihn.
    Kernopplix nahm es an sich, überprüfte den Inhalt und unterzeichnete dann offensichtlich triumphierend eine Quittung. Er hinterlegte das Paket im Safe des Schiffes.
    Die Mannschaft war zur Abfahrt bereit. Das zweite Schiff, das zur Begleitung geheuert worden war, lag ebenfalls zur Abfahrt bereit. Kernopplix brachte die beiden Mannschaften an Bord und übergab ihnen versiegelte Anweisungen. Er kehrte noch einmal zurück, um sich in großer Dankbarkeit von Darzek zu verabschieden, und trat dann durch einen Übermittler, um in seine Kabine auf dem gemieteten Schiff zu gelangen.
    Darzek ging in das Restaurant der Station, um die Abfahrt der beiden Schiffe zu beobachten. Sie trieben langsam mit Hilfe ihrer Steuerraketen fort, bis sie den Sicherheitsabstand erreicht hatten. Augenblicke später machten sie ihren ersten Sprung und waren verschwunden.
    Darzek begab sich in das Büro der Trans-Stern zurück. Er fand dort eine Benachrichtigung Miß Schlupes: »Sofort kommen.« Darzek eilte zum Ausbildungszentrum. In der großen Halle saßen die dreihundert jungen Frauen, von denen Darzek vor kurzem zweihundert an Bord des Schiffes hatte gehen sehen, das jetzt den ersten Sprung in den Raum schon hinter sich hatte.
    Er stotterte ungläubig: »Sind das …«
    »Sie sind’s«, sagte Miß Schlupe ärgerlich. »Dein Kumpel Forlan und seine Helfer hatten den glorreichen Einfall, einen Trupp Aufsichtsbeamte an Bord zu schicken, um die Reinheit vezpronischer Frauen zu schützen. Sie ließen also in jeder Kabine in einem Schrank einen Übermittler einbauen. Als ich meine Mädchen sicher an Bord hatte, drangen sie in alle Kabinen ein und teilten ihnen mit, sie müßten sich nach Vezpro zurückbegeben. Die Mädchen folgten dem Befehl. Jetzt befinden sich in jeder Kabine drei junge Männer. Vezpro hat die Anweisungen des Erpressers nicht befolgt, und man wird mit der Sache überhaupt

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