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Die Sonnenmacher

Die Sonnenmacher

Titel: Die Sonnenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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und der Masfiln und seine Beamten sahen sie sich an, während sich Darzek leise zurückzog.
    Melris Angoz kam in sein Büro und brachte neue Listen mit Firmen, bei denen offenbar nukleares Material verschwunden war. Während Darzek sie studierte, trat Miß Schlupe ein.
    Sie sah sehr müde aus. Ihm fiel ein, daß sie schließlich schon über siebzig war.
    »Du solltest einen Tag ausspannen«, sagte er.
    »Ich werde mir eine Pilzfarm ansehen«, meinte sie. »Ich möchte an nichts mehr denken, und das wird mir am besten gelingen, wenn ich Pilzen beim Wachsen zusehe.«
    »Eine Pilzfarm? Wo denn?«
    »Keine Ahnung. Irgendwo in Kellern oder Höhlen, nehme ich an. Ein eingeborener Händler will mich hinbringen.«
    »Nur zu«, ermutigte sie Darzek.
    Er warf wieder einen Blick auf den Bildschirm, aber die Menge hatte sich noch nicht zerstreut. Dann kam eine besondere Ankündigung. Der Masfiln würde am Abend eine Ansprache halten. Er bat die Bürger, inzwischen nach Hause zu gehen oder ihre Arbeitsstätten wieder aufzusuchen. Die Menge schien die Lautsprecherdurchsage nicht zu beachten. Darzek schaltete den Schirm ab und widmete sich den Listen, die Melris gebracht hatte. Jede Adresse der Liste müßte sofort überprüft werden. Schließlich handelte es sich um die einzigen Spuren, die der Verbrecher hinterlassen hatte, obwohl es sicher schien, daß die Karteien längst schon gesäubert worden waren.
    Qwasrolk war in der Lagerhalle gesessen, vor der elektronischen Kartei. Hatte er selbst die Spuren gelöscht, einen Augenblick, bevor sie ihn erblickt hatten?
    Oder war es denkbar, daß Qwasrolk selbst nachforschte? Er konnte mühelos Zugang zu jeder Fabrik finden.
    Miß Schlupe hatte einige ihrer Detektive auf die Arbeit angesetzt, aber die wenigen hatten noch keine Berichte geliefert. Die Sache hatte nicht so dringlich ausgesehen. Jetzt mußten alle verfügbaren Kräfte bei der Suche eingespannt werden. Vielleicht würde man auf Qwasrolk oder sogar den Verbrecher selbst stoßen.
     
    Darzek hatte das Gefühl, daß zwei Stunden verstrichen waren. Er hatte in der Zeit einen der Stellvertreter Miß Schlupes gefunden und ihm aufgetragen, alle verfügbaren Leute mit den Listen loszuschicken, die Melris erstellt hatte. Er nahm sich selbst eine vor und drang in eine Welt ein, von der er bis jetzt kaum etwas geahnt hatte.
    Es war eine Welt von kleinen Läden, die sich in Tunnels angesiedelt hatten, die sich unter der Stadt hinzogen. Ihm fiel ein, daß Miß Schlupe einmal von dieser Unterwelt gesprochen hatte, als sie ihm erzählte, wo sie ihren Schaukelstuhl hatte machen lassen. Er suchte jedoch einen ganz bestimmten Laden und wanderte durch die breiten, hell beleuchteten Tunnel, deren gewölbte Decken mit einer strahlenden Substanz überzogen waren. Schlangen von Leuten drängten sich an den Läden vorbei, die sich an beiden Seiten der Tunnels aneinanderreihten. Darzek ließ sich treiben und suchte nach seiner Adresse. Er befragte Ladeninhaber, aber die konnten ihm kaum helfen. Er hatte bald herausgefunden, daß die meisten Läden nur kurze Zeit bestanden. Manchmal wurden sie nur gemietet, um eine einzige Warenladung rasch unter die Leute zu bringen. Eine Reihe Geschäfte waren geschlossen.
    Der Laden, den er suchte, war ebenfalls nicht geöffnet. Er hatte das Glück, im Nachbarladen einen Händler zu treffen, der Frischgemüse feilbot und schon länger an Ort und Stelle arbeitete. Ihm fiel ein, daß der Nachbar, ein junger Mann, irgendwelche mit Kernkraft betriebenen Artikel verkauft hatte, allerdings nur ein paar Tage lang.
    Darzek suchte den nächsten Übermittler und begab sich direkt ins Regierungsviertel. Min Kallof ließ ihn sofort vor.
    »Ich möchte mit Ihrem neuen Mas für Wissenschaften und Technologie reden«, sagte Darzek.
    Ein paar Minuten später eilte ein älterer Vezpronier ins Zimmer. Darzek setzte ihm genau auseinander, wie das nukleare Material ungesetzlich nach Vezpro eingeführt worden war. »Man hat, weil das Löschen der Lieferscheine und Rechnungen auf die Dauer zu kompliziert war, später Scheinfirmen eingesetzt, wobei dem Lieferanten nur Name und Übermittlernummer bekannt waren. Die Namen ließen auf eine legale Verwendung des Lieferguts schließen. Die Lieferanten, die im voraus bezahlt wurden, hatten keinen Grund, Verdacht zu schöpfen.«
    Min Kallof schien verblüfft. »Eine großartige Entdeckung, Gul Darr. Aber es ist sicher schon zu spät, um etwas gegen diese Firmen zu unternehmen.«
    »Wir wissen

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