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Die Spiele des Herrn (Johann Von Der Morgenpforte) (German Edition)

Die Spiele des Herrn (Johann Von Der Morgenpforte) (German Edition)

Titel: Die Spiele des Herrn (Johann Von Der Morgenpforte) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Huelsmann
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und antwortete.
    „ Ja, wer seid ihr?“
    Der andere überhörte seine Frage.
    „ Höre genau zu, Johann. Morgen um diese Zeit werde ich wieder hier sein. Und bis dahin hast du Zeit, die Mitgift der Braut zu finden.“, hörte Johann die Flüsterstimme leise von jenseits der Mauer.
    „ Aber ich weiß von keiner Mitgift.“, log Johann. Er erinnerte sich, dass erst am Nachmittag Gottfried von den zweitausend Silbermark gesprochen hatte. Aber zweitausend Silbermark durch eine Schießscharte zu reichen, war ein unmögliches Unterfangen!
    Aber das musste der andere nicht wissen, genauso hätte als Mitgift eine Truhe Gold vereinbart worden sein können!
    „ Es gibt eine Hochzeit, du Narr. Und da gibt es immer eine Mitgift. Finde sie einfach. Dürfte dir als Herr dieser Burg nicht schwer fallen! Gib sie mir morgen hier an dieser Stelle, und du bist frei und kannst deiner Wege ziehen. Kommst du nicht, werden wir dein Geheimnis lüften. Wir haben die Leiche des echten Plettenbergers! Wir haben seinen Siegelring. Und wir können bezeugen, dich gesehen zu haben, wie du ihn aus Habgier gemordet hast. Versuche nicht zu fliehen! Wir beobachten dich. Wir haben unsere Augen und Ohren auch in dieser Burg, und wir warten in den Wäldern auf dich. Hüte dich!“
    „ Woher kennst du meinen Namen, Fremder?“, fragte Johann.
    „ Wirst du mir die Mitgift bringen? Entscheide dich! Die Mitgift oder der Tod.“, sagte Heinrich.
    „ Ich werde kommen und euch bringen, was ihr wünscht. Morgen um diese Zeit!“, sagte Johann. Welche Wahl hatte er schon in diesem Moment?
    Er lauschte noch eine Weile. Hörte er da noch ein Atmen? Er musste sich getäuscht haben. Johann dachte sich, dass der andere sofort nach Johanns Antwort das Weite gesucht hatte. Zwar war die Erscheinung über den Steilhang zu ihnen zur Burg geklettert, aber es war nach wie vor gefährlich. Eine aufmerksame Wache konnte einen Rumschleicher schnell entdecken. Sofern die Wachen nicht Komplizen der Erscheinung waren! Johann fragte sich auf einmal unruhig, wie viele Leute auch hier in dieser Burg von seinem wahren Selbst wussten. Er sah sich um. Immer noch niemand zu sehen!
    Johann hätte sich am liebsten sofort in seine Kammer zurückgezogen. Er wollte nicht mehr zu der Gesellschaft zurück. Ihm stand der Sinn nicht mehr nach Tanz und Musik! In der Wärme seiner Kammer konnte er besser nachdenken und es gab einiges, über das er sich nun klar werden sollte, aber Johann wollte keinen Verdacht schüren. Er beschloss, wieder in den Palas zu gehen. Sicher vermissten sie ihn schon. Johann schlich über den Hof zurück und hielt sich dicht an der Mauer. So bemerkte er nicht die Gestalt, die über ihm auf dem Wehrgang stand und ihm verwundert hinterher blickte.
     
    Heinrich stolperte den Hang hinab. Schon zweimal hatte der auf dem lehmigen Boden den Halt verloren, obwohl er äußerst vorsichtig ging. Die ersten Meter hatte er es sehr eilig gehabt. Er fühlte sich in der Nähe der Burg nicht wohl. Die soliden Mauern machten ihm Angst. Er wollte um keinen Preis entdeckt werden. Jetzt aber lächelte er. Die Hälfte des steilen Hanges zum Fluss hinab hatte er bereits zurückgelegt und er gönnte sich den Luxus, seine Gedanken um die Mitgift des Fräulein Idas kreisen zu lassen. Er hatte keine Ahnung, um was es ging, aber er war sicher, dass dieser arme Tropf Johann schon etwas für ihn auftreiben würde. So oder so, ein paar klingende Münzen würden schon für ihn dabei herausspringen. Mit dem Schwarzen hatte er sich auf die Hälfte geeinigt, aber wenn Heinrich es geschickt anstellen würde, dann würde er dem Schwarzen nur einen Teil der Beute übergeben. Die Hälfte der Hälfte für den Schwarzen und seine lausige Bande war schließlich mehr für Heinrich, dass wusste auch ein Bettler!
    Heinrich war beinahe am Fuß des Hanges angekommen, als er nach rechts abbog. Er folgte dem Flussverlauf flussabwärts. Nach wenigen Minuten des Weges glaubte er im Unterholz eine Gestalt wahrzunehmen. Es gruselte ihm. War das ein Waldgeist?
    „ Wer da?“, fragte er unruhig in die Dunkelheit hinein.
    „ Glaubst du, wir ließen dich unbeobachtet!“, antwortete die Gestalt. Heinrich erkannte die Stimme. Es war Gabriel, einer der Männer des Schwarzen. Gabriel musste ihm den ganzen Tag gefolgt sein, bis hierher. Heinrich wunderte sich für einen Moment, wie unachtsam er gewesen sein musste, dass ihm der Verfolger nicht aufgefallen war. Gier macht blind, dachte er noch, als Gabriel wieder zu

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