Die Spiele des Herrn (Johann Von Der Morgenpforte) (German Edition)
Frage im selben Moment als ein wenig vorlaut. Was ging es sie an? Andererseits konnte es nichts schaden, Dietrich zu zeigen, dass sie mehr war als nur eine stille Handarbeiterin.
„ Nein, Ida, alles ist in Ordnung.“, sagte Gottfried und nahm wieder an einer der Fensterbänke Platz.
„ Was gab es dann?“; fragte Johann.
„ Nichts Wichtiges! Ein Wort über einen der Männer.“, wich Gottfried aus.
„ Hm.“, murmelte Johann und sagte nichts weiter. Gottfried wich seinem Blick aus.
„ Allerdings,“ fügte Gottfried hinzu, „sollten wir auf unseren Ausflug verzichten. Der Boden da draußen ist eine Schlammwüste.“
Johann musterte ihn. Das war nicht alles, das spürte er. Dies schließlich hatten sie zuvor schon geklärt.
„ Nun, Walram hat mir mitgeteilt, dass er die Nachricht erhalten habe, dass Soldaten in der Gegend gesehen wurden. Ich habe Männer losgeschickt, dieser Nachricht nach zu gehen. Aber vielleicht ist es sicherer für den Moment, wenn wir bei Burg und Hof bleiben.“
Johann nickte.
„ Was für Soldaten?“, wollte Albert neugierig wissen. Mit dem Eifer eines jungen Mannes horchte er immer auf, wenn es um Soldaten und Ritter ging.
„ Wir werden es wissen. Ich habe die Männer zum Hellweg gesendet. Heute Abend haben wir die Antwort. Es sind unruhige Zeiten.“, endete Gottfried. Da konnte niemand widersprechen.
Ida nahm ihre Stickerei wieder auf. Auch Johann widmete sich wieder dem jungen Albert. Gottfried verfiel in seine Gedanken.
Auf dem Platz der Vorburg bereitete sich Walram auf den Abend und die Nacht vor. Walram hatte ein leeres Fass aus den Wirtschaftsräumen holen lassen und es neben einen der Unterstände auf dem Vorhof stellen lassen. Seine Männer schauten verwundert. Ein leeres Fass auf dem Hof, wofür konnte das gut sein? Aber niemand fragte. In der Zwischenzeit waren auch die beiden von Walram ausgesendeten Männer wieder da.
Sie nickten Walram zu, als sie den Vorhof der Burg betraten und schafften als erstes ihre Reittiere wieder in den Stall. Die Tiere waren regennass und so konnte Walram nicht sehen, ob die Tiere von einem schnellen Ritt geschwitzt waren. Er gesellte sich zu den beiden Männern.
„ Herr Walram, wir haben euren Wunsch erfüllt.“, flüsterte ihm einer der beiden zu.
Walram nickte. So würde der Graf von der Mark nicht wissen, dass seine Botschaft überbracht war. Er befahl den Männern, die Tiere zu versorgen und dann zu ihm zu kommen.
Minuten später erschienen die beiden wieder bei ihm.
„ Hört zu. Ich will, dass ihr hinuntergeht zum Steg am Fluss. Versteckt euch dort unten und wenn es dunkel wird, habt Acht auf die Burg. Und passt auf! Ich gebe euch ein Feuersignal. Wir treffen hier Vorbereitungen, einen Dieb zu stellen.“
„ Einen Dieb?“, fragte einer der Männer ungläubig. Kaum zu glauben, dass jemand etwas stehlen wollte, dann die starken Mauern überwinden und den gefährlichen Weg den Hang hinunter suchen sollte. Noch dazu im Dunkeln. Walram schenkte dem Mann einen strengen Blick.
„ Tut es einfach. Aber man darf euch nicht sehen. Und passt auf, er wird den Abhang zu euch hinab steigen. Ich will, dass ihr ihn fasst. Auf jeden Fall! Und sofort zu mir bringt. Geht nun.“
Die Männer gehorchten auch diesmal, wiederum mit sichtlich wenig Begeisterung und wählten allerdings nicht den Weg über den Steilhang sondern den in einem weiten Bogen verlaufenden Weg hinab zum Fluss. Dort angekommen, entzündeten sie zwei Pechfackeln, die trotz des Regens Licht spendeten und verschanzten sich dann hinter dem Steg in einem der Boote. Abwechselnd wollten sie nun wachen, bis das Signal von oben von der Burg käme.
Das entlegene Ufer der Ruhr selbst versank zu dieser Nachmittagsstunde in einem Schleier aus feinem Regen, der sich über dem Berg und dem Flusstal ergoss. Hielt der Regen an, stieg der Pegel des Wassers weiter und überflutete bald den Steg. Die beiden Männer hofften, spätestens morgen früh wieder im Trockenen zu sein.
Heinrich war früh erwacht. Das aufkommende Tageslicht verriet ihm, dass auch Gabriel im Laufe der Nacht dem Bedürfnis nach Schlaf nachgegeben hatte. Heinrich fühlte sich im Lager des Schwarzen nicht wohl, aber es nach den guten Nachrichten, die er zu berichten hatte, hatte er für den Moment nichts zu befürchten.
Als es langsam am späteren Nachmittag bereits zu dämmern begann, stand Heinrich vom wärmenden Feuer auf und rieb sich ein letztes Mal über den wärmenden Flammen ein letztes Mal
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