Die Spinne - Niederrhein-Krimi
beschreibt ihre Verhältnisse mit unterschiedlichen Jungs. Als Erstes war Frank Fortmann an ihrer Seite. Nörgelnde Eltern, Spinnen an der Zimmerdecke und ein erstes Mal, das nicht stattfand, weil Frank nicht wollte. Immer Schwierigkeiten mit dem eigenen Körper, zu klein, zu dick, zu unsportlich, zu dünne Arme und krumme Finger.«
Er blickte Mette leidend an. »Gib mir echtes Futter, dieses pubertäre Gesülze kann ich nicht ertragen, dafür haben wir uns nicht eine Nacht um die Ohren gehauen. Da muss was kommen, sonst killt mich die Chefin.«
Die Glocken des Willibrordidoms schlugen zwölf, Tom hatte kurz das Fenster geöffnet, frische Luft würde ihm das Warten erleichtern. Zur gleichen Zeit ging Alfons Verfürths Handy ins Netz und wurde nach einigen Minuten geortet.
Tom verfolgte die Position am PC auf einem Lageplan, der einen Platz, jedoch kein festes Haus auswies. Irgendwo im Hinterland zwischen Mehrhoog und Haldern blinkte es auf. Er stellte die Ortung zurück und rief eine Satellitenkarte auf, vergrößerte den angezeigten Bereich. Ein Campingplatz – mitten im großen Getümmel der fest stehenden Wohnwagen und Wohnmobile befand sich also der Gesuchte. Tom druckte die Karte aus und lief zu Karin.
»Wir haben ihn, er ist drin. Er ist auf dem Platz in Haldern.«
»Der ist weitläufig, hoffentlich hat er sich angemeldet, sonst müssen wir jeden Wohnwagen durchsuchen. Ich informiere schon mal den Staatsanwalt, und dann sollten wir zügig los. Hast du Verbindungsdaten? Wen ruft er gerade an?«
»Moment.«
Er rannte zurück zu seinem Bildschirm und überprüfte die Einzelheiten der Verbindung. Er gab die angegebene Nummer ein, und sein Suchsystem meldete das Krankenhaus im Bochum, in dem Frank Fortmann lag. Er rief über den Flur.
»Der spricht mit Fortmann. Die haben sich mehr zu sagen, als wir ahnen.«
* * *
Alfons Verfürth fiel pragmatisch mit der Tür ins Haus. »Hast du eigentlich noch Geld im Hintergrund?«
Frank Fortmann setzte sich auf. »Du stellst vielleicht Fragen, das geht dich nichts an. Geschäftlich sind wir geschiedene Leute.«
»Das meinst du auch nur. Ich habe unsere vertraglichen Modalitäten auf einen Stick kopiert und in der Nacht durchgelesen. Du haftest mit, wenn wir Aufträge nicht ausführen können. Im Moment haben wir Außenstände, die bereits hunderttausend Euro überschreiten. Uns fehlt die letzte Auslieferung, die verbrannt ist, und für die kommende haben wir keine Adresse. Hast du eine Idee?«
»Sag alles ab, verdammt, meine Lieferadresse liegt in Schutt und Asche. Soll ich das Zeug hier im Krankenhaus stapeln oder bei dir im engen Wohnwagen? Schluss damit, Ende, Geschäftsaufgabe wegen Großbrand.«
»Übernimmt das vielleicht deine Hausratversicherung oder die Gebäudeversicherung, hast du vorgesorgt?«
»Ey, Alter, ich habe andere Sorgen. Du bist online, sieh zu, dass du die nächsten Lieferungen stoppst. Ich mache nicht mehr mit.«
»Das geht eben nicht so einfach. Alles ist bereits in Hamburg im Containerhafen. Wie soll ich das aufhalten? Deine Eltern, würden die einspringen?«
Frank sank zurück in seine Kissen. »Lass die Kisten einfach in die Ruine bringen. Da wird der Fahrer erkennen, dass nichts mehr läuft, und das Zeugs an den Absender zurückschicken.«
»Du verstehst das nicht, die fordern die Vermarktung ein, sonst finden die mich auch noch.«
»Schau mich an, du kannst es überleben. Mir kommen keine Spinnenpräparate mehr in die Nähe, verstehst du, ich bin raus.«
Er hörte Alfons Verfürth schwer ausatmen. Der Mann schien zu überlegen. Mittendrin hörte er das Signal des Smartphones für eine eingegangene Nachricht. Angeblich hatte Alfons die Nummer doch niemandem gegeben.
»Eine Nachricht für dich? Du spielst ein falsches Spiel mit mir. Wer schreibt dir da? Bei dir stimmt nichts mehr, halte mich aus allem raus, was du zukünftig machst, hörst du? Ich kenne dich nicht mehr.
»Ich habe keine Ahnung, wer das ist, vielleicht nur blöde Werbung.«
»Hör doch auf.«
Frank Fortmann legte auf. Er betätigte die Klingel für das Personal, eine Schwester lugte nur wenig später zur Tür herein.
»Na, was ist los?«
»Bitte, ich brauche eine neue Telefonnummer. Ich werde belästigt, das treibt mir meinen Blutdruck gehörig in die Höhe. Ist das machbar?«
»Dafür bin ich nicht zuständig.«
»Können Sie die grünen Damen informieren? Es ist wichtig, bitte, das Gerät muss ausgestöpselt werden, bis ich was Neues habe.«
Die
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