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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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hinausschießen, musste er hier verdammt aufpassen.
    Jerry und Tom trugen Verfürths Laptop und eine Reihe von Aktenordnern ins Kommissariat und wunderten sich über die leeren Büros. Erst im Besprechungsraum stießen sie auf ihre Chefin, die sie ohne Verzögerung auf den letzten Stand brachte.
    »Keine Verstärkung in Sicht?«
    »Alles draußen bei diesem Wetter.«
    »Wir fahren hinterher.«
    Sie trafen im Flur auf Mette, die ihr Gepäck auf die Stühle neben Karins Bürotür hievte. Sie wollte sich den Kommissaren anschließen, wurde aber energisch von Karin zurückgehalten.
    »Tut mir leid, aber das kann ich nicht verantworten, und da gibt es keine Diskussion. Es reicht schon, dass Gero allein losgefahren ist. Komm, du unterstützt mich hier. Lydia Weihers sitzt immer noch im Vernehmungsraum, übernimm dort, wir brauchen den Namen, vielleicht reagiert der Täter, wenn Gero ihn beim Namen nennen kann.«
    Mette entledigte sich schichtweise ihrer Kleidungsstücke aus Wolle und Fleece und übernahm ohne zu zögern, was man ihr auftrug. Sie würde die Aufklärung des Falles begleiten, notfalls musste ihr Zug ohne sie gen Norden starten. Dienst war Dienst, egal ob in Oslo oder Wesel.
    * * *
    Ein Blick auf die sportliche Uhr zeigte ihm, dass es trotz des widrigen Wetters keine Verzögerung in seinem Plan gab. Siebzehn Uhr, pünktlich zur verabredeten Zeit, näherte sich der Mann dem Zimmer, hinter dessen Tür sich eine Frau zum x-ten Mal vor dem Garderobenspiegel vergewisserte, dass sie in dieser oder jenen Pose besonders verführerisch wirkte.
    Der Mann, der sich in seiner letzten Botschaft an Louise als »Rosenkavalier« bezeichnet hatte und nun einen entsprechenden Strauß in der Hand hielt, klopfte an Zimmer Nummer 213. Mit einem letzten, wie zufällig wirkenden Griff in seine Hosentasche vergewisserte er sich, dass der Schlüssel sich dort befand. Er würde ihn noch brauchen. Bei seinem Planungsstreifzug durch das Haus hatte er ihn abgezogen, als die Putzkolonne einen bestimmten Raum reinigte. Er war vorbereitet. Wie auf Knopfdruck setzte er sein gewinnendstes Lächeln auf.
    Louise, schön wie eine Jungverliebte und aufgeregt wie ein Teenager, zuckte zusammen. Sie hatte nicht nur sich selbst aufgepeppt, auch das Zimmer hatte sie hübsch arrangiert, eine rote Kerze hier, ein Hauch Parfüm dort, das Chiffontuch dämpfend über dem Nachtlicht. Sie fühlte sich erwartungsfroh und doch plötzlich verunsichert. Noch nie hatte sie Alfons hintergangen, aber nun wollte sie es tun, weil es ihrem Leben neuen Sinn versprach. Mit dem Mann ihrer Träume.
    Es klopfte erneut. Louise zupfte ihre Bluse zurecht, öffnete noch einen Knopf, ließ tief in ihren Ausschnitt blicken. Sie strahlte, sie war bereit.
    Sie öffnete die Zimmertür, und vor ihr stand dieser hochgewachsene Mann mit der eitel gepflegten, fülligen blonden Frisur. Mit seiner Kleidung bewies er Geschmack, verstand es, Eleganz mit einer gewissen Sportlichkeit zu kombinieren. Dies hatte ihr schon bei den ersten Treffen imponiert, es war ein Gegensatz zu der optischen Nachlässigkeit ihres Mannes, der sich einen Teufel um ihre Wünsche und Vorlieben scherte. Louise fühlte, wie dieser Mann sie überwältigte, mit seiner Erscheinung, seinem Lächeln, seinem Blick.
    Sie strich sich das Haar zur Seite, um ihre Aufregung zu überspielen. Sie nahm den Handstrauß entgegen, nachdem er seine Nase schnuppernd in ihm vertieft hatte, und legte ihn auf das Garderobentischchen, denn ihre Hände wollten frei sein für die Umarmung, die er intensiv erwiderte.
    Louise bemerkte nicht, dass sie nur sah, was sie sehen wollte.

ZEHN
    In der engen Kurve an der Promenade musste Gero von Aha das Tempo drosseln, und er nutzte dies für einen verqueren Griff hinter den Fahrersitz. Er kannte Burmeester, der seit vielen Jahren in diesem Auto in einer Mischung aus Müll und Brauchbarem lebte. Irgendwas musste als Waffenersatz taugen.
    »Alte Burmeester-Schlampe!« Seine Finger wühlten sich durch zerknüllte Zeitungsreste, leere Hamburgerschachteln, ausgetrunkene Wasserflaschen, verschrumpelte Apfelsinenschalen und vereinzelte Fahndungsausdrucke, die wahllos auf den verdreckten Fußmatten hinterlassen worden waren.
    Das von der Behördenchefin verordnete Seminar Arbeits- und Büroorganisation hatte leider keine Spuren bei Burmeester hinterlassen, und den Vortrag über Zeitmanagement hatten sie gemeinsam geschwänzt. Jetzt hielt er die Rache dafür in Händen.
    Gero von Aha fühlte sich

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