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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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erfahren würde, was sie darstellte. Es sei denn, sie bekäme noch mehr Puzzlestückchen zugeschickt. Ein mysteriöses Bilderrätsel. Conny amüsierte sich darüber, sogar eine gewisse Vorfreude überkam sie, die Aussicht auf ein ungewöhnliches Abenteuer.
    Sie zahlte und machte sich unbeschwert auf den Rückweg zu ihrem Auto, nicht ohne bei Cora Kempermann in der Bakkerstraat nach den schicken Strickkleidern zu schauen.
    Zu diesem Zeitpunkt konnte sie noch nicht ahnen, dass sich hinter ihrer Post eine Spinne verbarg.
    * * *
    »Mette? Hier ist Gero … Wie, welcher Gero? Na, der aus Göttingen … Jaa, genau der, mit dem du in New York die Nacht im Central Park verbracht hast … Auf der Bank in der Nähe des Boathouse-Restaurants, richtig. Ja, geredet und getrunken haben wir.« Von Aha schaute sich um, er war allein auf dem Flur, niemand konnte ihn hören.
    »Richtig, wir haben lange darüber diskutiert, ob die New Yorker Polizei uns festnehmen würde, wenn wir ein nächtliches Bad in dem Teich nehmen würden … Genau, und dann haben wir uns wie beim Strip-Poker die Klamotten vom Leib getrunken. Du warst so herrlich offen, dein nackter Körper mitten in New York, und wie du über deine Wünsche geredet hast. Es ist doch nur Sex, hast du gesagt, da war ich schon so betrunken, dass nichts mehr lief. Du hast total klasse reagiert, macht doch nichts, ist so eine schöne Nacht, hast du gesagt, und wir haben weiter Spaß gehabt, auch ohne Sex. Erst wollten wir es nicht wahrhaben, Pferdegetrappel in der Nacht, schließlich kam die berittene Streife immer näher, und wir sind torkelnd zwischen den Leihbooten abgetaucht … Ja, es war sehr modrig unter den Füßen, ein schlammiger Teich eben. Weißt du noch, wie wir nackt und nass die Klamotten gesucht und nicht gefunden haben? Klar hätten wir uns denken können, dass wir in so einer Nacht nicht allein sind, aber nach der halben Flasche Bourbon war ich allein mit dir in dieser Riesenstadt, das einzige Männchen mit dem einzigen Weibchen. Mann, du sahst so gut aus im Mondlicht … Okay, okay, ich glaube dir sofort, dass du noch immer so klasse aussiehst, ich werde es auch bald überprüfen können, aber bitte nicht in einem öffentlichen Teich und so blau, dass mir der eigene Name nicht einfällt … Ich komme wirklich nach Oslo. Morgen gegen zwölf Uhr dreißig landet die Maschine … Nein, nicht aus Hannover, ich fliege von Düsseldorf aus. Ich arbeite jetzt in Wesel. In der Nähe von Düsseldorf, richtig, und im Norden ganz nah an den Niederlanden … Nein, nicht Urlaub, wer macht denn in dieser Jahreszeit freiwillig Urlaub in eisiger Kälte? … War ich nie, nein, Wintersport ist nicht mein Ding. Ich komme dienstlich … Ja, der deutsche Bulle kommt mit einem Anliegen zur norwegischen Polizei. Ich wusste, dass du mich unterstützen wirst. Ich muss eine Frau auf einer eurer Bohrinseln sprechen. Die einzige Freundin eines Brandopfers … Nein, keine Verdächtige. Ich muss das Leben der Toten rekonstruieren, und die Ingenieurin kann mir bestimmt einiges über die Frau erzählen. Wir wissen noch nicht viel … Das ist klasse, wenn du den Helikopter reservierst, muss ich mich nicht kümmern … Wie? Warme Sachen mitbringen, das würde ich eh machen … Ach so, ein Nordlandtief im Anflug. Das wird mich nicht von meinem Vorhaben abbringen. Soll ich dir etwas von hier mitbringen? … Ein hochprozentiger Wunsch, aber die leeren wir nicht draußen an irgendeinem Gewässer … Sind alle zugefroren? Das ist gut so … Sauna? Nicht schlecht, die Idee. Ja, vielleicht danach, verlockender Gedanke. Hast du denn nach so langer Zeit immer noch Lust auf mich? Da habe ich ja einen doppelten Grund zu kommen … Das ist nett, dass ich bei dir wohnen kann, vielen Dank. Hast du keinen Freund oder Mann? … Ach, der hat eine eigene Wohnung, wie praktisch, man kann sich nicht ständig auf die Nerven gehen … Genau, und zwischendurch mal Besuch von guten alten Bekannten bekommen, mit denen man in New York im Sumpf gesteckt hat. Deinen Humor habe ich genau so in Erinnerung, direkt und herrlich offen. Und dein Lachen, ich freue mich richtig auf dich … Nein, ich bin nicht fett geworden, rank und schlank wie damals. Ein bisschen grauer, aber die Augenbrauen sind noch immer so dicht. Die nennen mich hier die Eule … Lach nur, Eulen sind weise … Und Nachtwesen, ja. Lautlos und gut eingepackt in dicke Federkleider … Ja, ich besorge mir eine Jacke, die mit Daunenfedern

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