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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Ermittlungsfortschritte kann ich dir momentan nicht mitteilen, da aktuell an unseren Heizkörpern gearbeitet wird.«
    »Hä?«
    »Ja, genau, der Hausmeister schaut gerade nach, ob die Farbe schon von den eisernen Rippen abblättert. Melde dich, sobald du was hast.«
    Pikiert und mit gesenktem Haupt verließ der Graukittel das Büro, murmelte im Hinausgehen etwas wie »sie würde schon sehen, was …«.
    »Ach, und vergessen Sie bitte nicht die Telefonnummer der Wartungsfirma, ja? Danke.«
    Burmeester konnte dank der umfassenden Kopfbandage auf seine Mütze verzichten. Zwar hatte das Personal der Ambulanz ihm dazu geraten, noch ein, zwei Tage zur Beobachtung zu bleiben, jedoch zog es ihn ins Büro, wo er mit lautem Ah und Oh begrüßt wurde und jedem erzählen musste, was geschehen war. Karin wollte ihn nach Hause schicken, was er vehement ablehnte.
    »Du willst mich in den Händen deiner Best-Age-Elfe sehen? Nein danke, mir geht es zu gut für Butterkuchen mit schwarzem Tee und Händchenhalten, ich bin dabei und basta.«
    Im Besprechungsraum suchte er an der Infowand die Fotos von der gezeichneten Spinne an der Garagenwand des Brandhauses. Dabei fingerte er sein Handy aus der Hosentasche, um die eigenen Aufnahmen dort abzurufen. Er holte sich einen Stuhl und setzte sich vor die Wand. Dort fand Jerry Patalon ihn vor, der neue Daten in den  PC einspeisen wollte.
    »Was machst du da?«
    »Irgendwas an diesen Fotos irritiert mich, und ich komme nicht darauf, was es ist.«
    »Ah, professionelle Meditation.«
    »Wie?«
    »So nenn ich es immer, wenn mein Hirn erst nach langem Grübeln irgendein Detail freigibt. Ich stör dich nicht weiter, ich will nur die wenigen Infos aus der Pathologie eintragen, sonst meckert unser Datenfachmann wieder, wenn er aus Norwegen zurückkehrt.«
    Burmeesters innere Einkehr war bereits gestört. »Was gibt es denn Neues aus Duisburg?«
    »Nicht viel, sie tun alles, und wenn sie etwas finden, werden wir umgehend informiert. Die Chancen sind eher gering beim Zustand der Leiche.«
    »Sag mal, wieso wart ihr eigentlich in der Pathologie? Ihr wolltet doch zu Karl Masoch.«
    Jerry winkte genervt ab. »Hör bloß auf, das war ein Ritt. Der Mann war bei der Arbeit. Weißt du, was das heißt?«
    »Der zerlegte gerade gekonnt und mit Spezialwerkzeug eine Fünf-Zentner-Bombe?«
    »Fast richtig. Du hast noch keine lokalen Nachrichten gehört, oder? Sonst würdest du von der Bombe in Duisburg wissen, die in der Nähe der Autobahn gefunden wurde. Wir haben ihn dort an der Fundstelle getroffen, unter strengen Sicherheitsmaßnahmen. Das Ding kann nicht entschärft werden, sondern muss in den Abendstunden gezielt gesprengt werden. Der Mann koordiniert gerade Kolonnen von Lkw, die rund um die Fundstelle Sand abladen, und der ganze Stadtteil wird evakuiert. Dort herrscht Ausnahmezustand, und mittendrin Tom, Jerry und der Masoch. Da haben wir ihn so gut es ging befragt und sind anschließend zur Pathologie gefahren.«
    »Und?«
    »Der hat mit dem Brand nichts zu tun, der war an dem Abend zum Neujahrsessen seiner Firma und ist in der Nacht hackevoll nach Hause gebracht worden.«
    »So richtig echt besoffen, oder kann er getürkt haben?«
    »Wir haben seinen Kollegen vor Ort gleich gefragt. Der Masoch hatte sich auf ein Wetttrinken eingelassen, es wurde aus der Flasche nachgeschenkt, da gab es keine Möglichkeit zu schummeln. Nein, der Mann hat ein Alibi. Und er hat eine besondere Meinung zu Lena Fortmann.«
    »Lass mich raten. Sie hat ihn angebaggert?«
    »Richtig. Gleich zwei Tage nach der Hochzeit, noch in Las Vegas, wollte sie ihm an die Wäsche, seitdem hielt er Abstand zu ihr. Ich zitiere: Er mag Frauen mit praktischen Fähigkeiten im Alltag und kann die aufgesetzten künstlichen Fingernägel nicht leiden, mit denen man sich nicht einmal mehr kratzen kann.«
    »Hast du gefragt, wie seine Frau darauf reagiert hat?«
    »Die wusste von Lenas Leidenschaften, hat ihr den Kopf gewaschen, und dann war es wieder gut. Gegensätze würden sich anziehen, sagte er noch. Die beiden Frauen hätten erst in der letzten Zeit weniger miteinander zu tun gehabt, weil es der Mona zu bunt wurde, sich ständig Geschichten aus dem abwechslungsreichen Liebesleben ihrer Freundin anzuhören.«
    »Dann hatten ihre Schwiegereltern sie ja richtig eingeschätzt.«
    Jerry winkte ab. »Sei doch mal ehrlich, du hast doch auch schnell raus, welche Frauen auf Abenteuer aus sind und welche eine Beziehung suchen, oder? Die freizügigen

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