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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Klamotten, das Gehabe, wie sie dir zuprostet und wie sie mit dem Körper Signale aussendet, die Mann nicht übersehen kann.«
    »Du beschreibst gerade meine Mutter«, meinte Burmeester, »die hat alles mitgenommen, was sie erwischen konnte.«
    »Die mit dem Bhagwan-Tick, richtig? Der hat ja auch die körperlichen Energien beschworen, kein Wunder. Jedenfalls baut sich ein einheitliches Bild der Toten auf, und wir sollten uns um die Männer in ihrer Umgebung kümmern. Vielleicht ist ja einer im Liebeswahn durchgedreht.«
    »Hm.« Burmeester starrte auf die Fotos von der rußigen Zeichnung und versank wieder in stille Betrachtung. Langsam setzte der prophezeite Kopfschmerz ein, es hämmerte im Schädel, pulsierte im Kopf, er schloss für einen Moment die Augen und sah nur die Umrisse vor sich, nichts mehr, nichts weniger, und plötzlich wusste er, wo er diese ungelenke, archaisch anmutende Strichzeichnung schon einmal gesehen hatte.
    Er suchte nach Karin, fand sie dick vermummt an ihrem Schreibtisch. »Ich fahre doch nach Hause.«
    »Vielleicht kann die Elfe dir einen Heiltrank brauen.«
    »Das ist nicht witzig. Ich zieh die Mütze über den Verband, und du warnst sie bitte nicht vor. Am Abend wird mir Yasmin mit der gesamten Familie Ögülsan und allem, was gut schmeckt, auf die Pelle rücken. Das wird anstrengend genug.«
    »Okay, erhol dich. Vielleicht habe ich auch bis Montag das amtliche Heizungsproblem gelöst, dann könnte man hier wieder arbeiten.«
    »Wie willst du das schaffen?«
    »Lass mich mal machen.«
    * * *
    Die Mitarbeiterin des Tierheims in Lackhausen schaute sich die vorgelegten Dokumente sehr genau an. Die Frau, die sich für den Staffordshire-Terrier interessierte, schien alle Papiere zusammenzuhaben.
    Sie war keine Unbekannte, hatte sich immer wieder die Problemfälle zum Gassigehen abgeholt und war gut mit ihnen zurechtgekommen. Um dieses als Kampfhund eingestufte Tier mitzunehmen, musste sie jedoch ein Führungszeugnis vorweisen, zusammen mit ihrem Ausweis vorlegen, und alles wurde fein säuberlich registriert. Der Hund hatte die amtlich vorgeschriebene Wesensprüfung abgelegt und wedelte seinem neuen Frauchen freudig entgegen. Es wurde immer schwieriger, diese als brutale Kampfmaschinen verschrienen Hunde in gute Hände zu vermitteln, daher war es ein Glücksfall an diesem Freitag, dass der kastrierte und mit einem implantierten Chip gekennzeichnete Hund noch ein Zuhause finden sollte.
    »Ich muss das fragen, für die Papiere, obwohl wir uns schon kennen. Sie sind hundeerfahren?«
    »Hab schon zwei von denen gehabt und bin gut damit klargekommen.«
    »Was ist mit den beiden geschehen?«
    »Der eine hatte Arthrose und musste eingeschläfert werden, und der zweite ist im hohen Alter friedlich in den Hundehimmel gekommen.«
    »Entschuldigen Sie die Fragen, aber wir wollen schließlich sichergehen, dass der Kerl es richtig trifft. Der ist gut drauf, bloß, wenn der zurückgebracht wird, werden wir ihn nicht mehr hinkriegen. Der Fausto hat uns viel Geduld gekostet. Wir werden Sie unangemeldet kontrollieren kommen, das wissen Sie?«
    »Kein Problem.«
    Kein zehn Minuten später verließ Fausto mit hocherhobenem Kopf an der Seite der Frau das Tierheim und sprang freudig wedelnd in den Transportkasten im Kofferraum des Kleinwagens. Das Muskelpaket fügte sich ohne Proteste.
    * * *
    Burmeester wirkte aufgeregt am Telefon. Karin Krafft wurde erst aus seinem Sermon ohne Punkt und Komma schlau, als sie nachfragte.
    »Du hast noch eine gezeichnete Spinne gefunden?«
    »Ja, sage ich doch. Ich hatte nur Fragmente von ihr gesehen, deshalb hab ich so lange gebraucht, um mich zu erinnern.«
    »Habe ich das richtig verstanden, dass das Tier die Motorhaube des Wagens deines Nachbarn ziert?«
    »Genau. Vorgestern haben Yasmin und ich uns mit Schnee beworfen, ich hab ihn von der Motorhaube geklaubt und dachte, ich hätte den Wagen zerkratzt, als ich die Macken im Lack sah. Ich wollte der Nachbarin Bescheid sagen und mich zu dem Schaden bekennen. Die teilte mir nur lapidar mit, der Schaden sei schon bekannt und begutachtet worden, ihr Mann würde nur noch auf das Okay der Versicherung warten. Jetzt habe ich noch mal nachgeschaut, und siehe da, es ist definitiv eine sehr ähnliche, archaisch strukturierte Spinne. Ich schicke dir gleich ein Foto auf den  PC .«
    »Hast du Frau Verfürth noch einmal dazu befragt? Weiß sie, wo sich ihr Mann die Zeichnung eingefangen hat?«
    »Ich habe geschellt, niemand öffnet.

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