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Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Die Spinne - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Spinne - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Meerschweinchen, Katzen, Kindern allein lassen, Fausto liebt alle Wesen. Die Frau, die ihn mitgenommen hat, ist uns bekannt. Das ist eine gute Seele, die würde niemals auf die Idee kommen, jemanden mit einem Hund in die Enge zu treiben, geschweige denn einen Angriff zu befehlen. Das ist absurd.«
    »Vielen Dank, wir werden das überprüfen, bestimmt liegt ihr Fausto neben Frauchen auf der Eckbank.«
    Tom fischte einen Zehner aus der Hosentasche und presste ihn in die Sammeldose des Tierheims.
    »Du elender Schleimer«, sah sich Jerry genötigt zu bemerken. An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Sagen Sie, ist der Erfolg der Umerziehung langfristig garantiert?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ist es möglich, dem Tier die alten Verhaltensweisen wieder zu erlauben?«
    »Das ist hoffentlich keine Unterstellung. Fausto ist echt gefestigt, Sie werden ihn ja kennenlernen.«
    Tom übernahm, da er fürchtete, sie könnte mit der Spendendose auf Jerry zielen. »Eine letzte Frage bitte. In welcher Verfassung kam Fausto bei Ihnen an?«
    »Sie haben Balou gerade erlebt. Fausto war nicht auf farbige Männer fixiert, den hatte ein Frauenhasser erzogen, der …« Sie geriet ins Wanken, bemerkte, dass sie dabei war, ihren gut vermittelten Hund in Misskredit zu bringen. »Aber ich habe ihn monatelang zu Hause gehabt, ohne Probleme, und an eine Frau vermittelt. Der ist wirklich okay.«
    Nachdenklich verließen die Kommissare das Gelände am Rande von Lackhausen und hasteten in dichtem Schneegestöber zu ihrem Auto.
    Im Wageninneren nahm Jerry die Papiere an sich. »Wesel, Rheinallee, weißt du, wo das ist?«
    »Nein, hast du die Postleitzahl?«
    »46   487.«
    Tom stöhnte auf. »Das ist linksrheinisch, in Büderich. Bei dem Wetter noch einmal über die Brücke, uns bleibt auch nichts erspart.«
    »Zumindest kann Fausto mit Männern, egal welcher Hautfarbe.«
    So hatte sich Karin Krafft die Fahrt ins Ruhrgebiet vorgestellt, wer das Übelste annimmt, kann nicht von der Katastrophe überrascht werden. Im Schritttempo schlich sie durch das Schneegestöber und nutzte ihr Headset, um Telefonate zu erledigen. Sie informierte Maarten darüber, dass es spät werden könnte, schließlich hatte sie am Abend noch eine Einladung zum Essen. Den Staatsanwalt ließ sie nun offiziell wissen, dass sie zur Pressekonferenz nicht anwesend sein könnte.
    »Das haben Sie sich selber zuzuschreiben, Sie wollten, dass ich nach Bochum fahre.«
    »Bauen Sie ja keinen Unfall, sonst werde ich des Lebens nicht mehr froh.«
    Karin stutzte einen Moment, was dem Staatsanwalt nicht verborgen blieb.
    »War ein Scherz, ich weiß, dass sie sicher fahren. Bringen Sie mich auf den neuesten Stand.«
    »Der Witwer in Sonsbeck, Christian Mertesacker, leugnet, Verfürth und Fortmann zu kennen. Wahrscheinlich sei man gemeinsam zur Schule gegangen, aber aktuell habe er nichts mit den beiden oder einem von beiden zu tun. Ich glaube ihm, zumal er für beide Tatzeiten einwandfreie Alibis hat, er hatte Dienst bei den Stadtwerken in Dinslaken. Dort deckt er auch den Notdienst nachts und an Wochenenden ab. Es gab jedoch einen Moment der Verunsicherung, als ich ihn fragte, ob ihm irgendwo, an seinem Fahrzeug, der Hausfassade, der Mülltonne, egal wo, eine gezeichnete Spinne aufgefallen sei. Er zögerte die berühmte Zehntelsekunde zu lange, bevor er verneinte.«
    »Was Sie jetzt hören, habe ich nie gesagt. Sehen Sie Chancen, ihn unter Druck zu setzen?«
    »Herr Haase, einen trauernden Witwer in die Zange nehmen? Das ist nicht mein Stil. Außerdem sitzt der im Anschluss irgendwo bei der Presse und verdient sich mit seiner Geschichte dumm und dämlich.«
    »Ich gebe also an die Pressestelle weiter, dass es keinen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen gibt.«
    »Das habe ich damit nicht gesagt. Burmeester hat mir inzwischen die Ergebnisse zu Alfons Verfürth durchgegeben, Sie erinnern sich, das ist der Mann, dem das Auto mit der eingekratzten Spinne auf der Motorhaube gehört.«
    »Ja, ja, was hat der damit zu schaffen? Ich bin vorhin schon über den Namen gestolpert.«
    »Der ist ebenfalls ein selbstständiger Unternehmer, allerdings mit dem Schwerpunkt auf lieb und teuer. Der vermittelt Finanzgeschäfte, Großobjekte, Verpachtung, Vermietung, Kauf von Immobilien, hat ein Büro in Düsseldorf. Und jetzt kommt die wesentliche Information, hallo, sind Sie noch da?«
    Sie schlich gerade durch ein Funkloch, kein Empfang, keine Information, sie würde es später noch einmal

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