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Die Spionin im Kurbad

Die Spionin im Kurbad

Titel: Die Spionin im Kurbad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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weiß viel, liebe Altea. Allerdings habe ich den ehrenwerten Zeitungsverleger beinahe wirklich mit glühenden Nadeln bearbeiten müssen, bis er mir die Wahrheit gestand.«
    » Du hättest mich fragen können.«
    » Hätte ich. Aber wenn sich in dem Umschlag, den du ihm vorgestern gegeben hast, geheime Aufzeichnungen befunden hätten, hättest du mir nicht die Wahrheit gesagt.«
    » So verdanke ich dem edlen Herrn Goertz die Bescheinigung meiner Unschuld?«
    » Die Bestätigung, Altea. Die Bestätigung, nicht die Bescheinigung. Das Unangenehme an Untersuchungen, wie ich sie durchzuführen habe, liegt darin, dass ich verdächtige Fakten prüfen muss. Auch wenn sie mir widerstreben.«
    Sie schritten einen Moment schweigend nebeneinanderher, ich folgte ihnen auf leisen Pfoten. Dann sagte Altea: » Gut. Theorien eben. Wie weit bist du mit deinen Untersuchungen gekommen?«
    » Nicht hier. Nach dem Essen unterhalten wir uns mit deiner Mutter, dann muss ich mich noch um eine Handvoll anderer Sachen kümmern. Treffen wir uns heute Abend zu einem Dämmerschoppen?«
    » Ist recht.«
    » Dann komme ich um zwei Uhr vorbei, um mit deiner Mutter zu reden. Heute Abend hole ich dich um neun Uhr ab. Aber wir sollten Diskretion wahren.«
    » Ich werde mich verschleiern.«
    Vincent lachte leise auf.
    » Das wird sicher hilfreich sein. Sollte ich die Uniform gegen eine karierte Jacke und eine geblümte Weste tauschen?«
    » Wetten, dass dich damit niemand erkennt?«

Mamas Geständnis
    Mama war zurückgekommen und saß bereits am Tisch unter der Laube. Die Wirtin servierte das Essen, und Altea setzte sich zu ihr. Ich suchte meinen Ruheplatz auf und fand die Kleine, die von einem Teller futterte. Sie hörte sofort auf, als ich hinzutrat.
    » Schmeckt es?«
    » Mhm. Meine Maus war leckerer. Ich bin satt, Ma.«
    Ich war hungrig. Und die Portion sehr reichlich. Die Hälfte ging gut weg, dann brach die Verdauungsmüdigkeit über mich herein.
    Ich erwachte von einem Schnüffeln. Träge die Augen auf.
    Bouchon saß vor dem Teller mit Gulasch.
    » Nicht schlecht«, meinte er.
    » Magst du?«
    » Mhm.«
    » Na, komm schon. Ich hab genug. Aber so fein wie das Ragout fin bei euch ist es nicht.«
    » Mal sehen.«
    Er schlappte die nächste Hälfte.
    » Geht aber. Rest für dich.«
    Ging gut.
    Dann sah ich ihn mir an.
    » Chic!«
    » Findest du?«
    Er trug ein goldgelbes Halsband aus weichem Leder mit einem goldenen geprägten Schild darauf.
    » Passt gut zu deinen Augen.«
    » Ja, hat der Freiherr auch gesagt. Und ich soll das jetzt immer tragen. Weil – ich lauf doch so viel draußen rum. Und da sollen die Leute wissen, zu wem ich gehöre. Und mich nicht wieder entführen.«
    » Guter Gedanke. Und was gibt’s Neues?«, fragte ich und begann mit dem Putzen.
    » Mein Freiherr und die Mama deiner Altea haben im Café zusammengesessen.«
    » Ja, sie hatte vor, ihn aufzusuchen.«
    » Sie war ganz aufgeregt. Darum hat der Freiherr ihr eine heiße Schokolade bestellt. Danach ging’s ihr wieder besser. Sie macht sich Sorgen um deine Altea. Weil – der General hat doch um sie angehalten. Und sie will ihn nicht heiraten. Und für Menschen ist das doch wichtig.«
    » Nicht für alle. Aber Mama will ihr Kind gut versorgt haben. Ich meine, das ist für uns Katzenmütter auch wichtig. Hat er sie beruhigt?«
    » Ja, hat er. Und sie mit allerlei Geschichten abgelenkt. Und dann hat er sie herbegleitet. Und dann kam Vincent. Und dann wurde es lustig.«
    » Wieso das?«
    » Weil, der Freiherr hat ihm erzählt, dass der General Altea heiraten will. Und da ist der Vincent ganz steif geworden und hat gesagt, sie will aber bestimmt nicht. Und da hat der Freiherr gesagt, das träfe sich gut, denn dann könnte er nämlich der Altea einen Antrag machen. Und da ist der Vincent noch viel steifer geworden. Und hat ihm sein Alter vor Augen geführt.«
    » Oije.«
    » Mhm. Sag ich doch, es wurde lustig. Weil – darauf hat der Freiherr nämlich gesagt, dass es eine gute Lösung wäre, weil die Altea sich doch mit Krankenpflege auskennt. Und er froh wäre, wenn er auf seine alten Tage eine kundige junge Frau an seiner Seite hätte. Und dass sie eine reiche Witwe wäre, wenn er dann ins Gras gebissen habe. Und dann könne sich Vincent ja hinten anstellen.«
    » Oijeojeoje!«
    Bouchon kicherte. Ich auch.
    » Vincent kommt gleich her, um Mama auszufragen. Die hat nämlich Unfug angestellt. Er wird ziemlich grummelig sein, nehme ich an.«
    » Glaube ich nicht. Er kann sich gut

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