Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
Vom Netzwerk:
Schmitz hatten sich auch Teile des Verwaltungsrats gegen den Wunschkandidaten von Günter Eichberg ausgesprochen. Die Entscheidung wurde erst einmal vertagt.

    Von den Schalker Fans zunächst nicht mit Ekstase aufgenommen: Rudi Assauer
    Nun gab es zwar die ersten Tore unter Schultes Regie, aber dennoch nur ein Punkt: zu Hause gegen Saarbrücken lediglich ein 2:2. Und es wurde nicht besser: in Bremen wieder eine 0:2-Niederlage nach katastrophaler erster Halbzeit mit Eigentor durch Hendrik Herzog. Die Lage war ernst, Schalke war bedenklich nah an die Abstiegsränge heran gerutscht. Und so hörte man gleich mehrere Steine vom Herzen des Helmut Schulte fallen, als Ingo Anderbrügge den 1:0-Siegtreffer gegen den VfB Stuttgart erzielte. Negativer Höhepunkt dieses Spiels: Als Mihajlovic nach schwacher Ballannahme Pfiffe von den Rängen erhielt, weil er dem ins Aus rollenden Ball nicht nachsetzte, applaudierte er höhnisch in Richtung der Fans. Es war damit klar, dass »Mihajlovic raus«-Rufe folgten. Trainer Schulte wurde gleich miteinbezogen (»Schulte raus«).
    Nach dem sensationell klaren 4:1-Sieg beim 1. FC Nürnberg war die Abstiegsgefahr gebannt. Das »Sahnehäubchen« war das 4:1 von Mike Büskens: Borodjuks Pass in den freien Raum schoss Büskens aus vollem Lauf so hart in den Winkel, dass Köpke nie und nimmer eine Chance gehabt hätte, diesen zu halten. Werner Hansch ließ sich dabei zu seinem Kommentar »ein geiles Tor« hinreißen.
    Auch gegen Leverkusen gewann Schalke mit 2:1, was aber durch die Vorstellung des neuen Managers Rudi Assauer in den Hintergrund rückte. »Wir haben mit Assauer einen Einjahresvertrag vereinbart«, erklärte Eichberg in einer eigens einberaumten Pressekonferenz. Vize Schmitz war weiter gegen diese Entscheidung und sah in der Verpflichtung eine Zerreißprobe für den Verein und hat daher seinen Rücktritt angekündigt, der aber erst zur Jahreshauptversammlung im  Herbst erfolgen sollte. Auch die Fans waren nicht gerade angetan von Assauers Verpflichtung, Transparente wie »Wenn Assauer kommt, gehen wir« waren im Parkstadion zu sehen. So mancher von ihnen dürfte dies in der Folge bereut haben.
WIR SAH'N KEIN LAND VOR LANGER ZEIT
    Durch die dreifache Siegesserie träumte man auf Schalke wieder vom UEFA-Cup-Platz und so machten sich 15.000 Schalker auf zum nächsten Auswärtsspiel nach Karlsruhe. Nach dem 0:0 im Wildparkstadion hörte Rüdiger Höffken schon die Kassen klingeln: »Jetzt kommen zu den nächsten beiden Heimspielen 100.000 Zuschauer«, strahlte er über das ganze Gesicht. Und weiter: »Die Finanzlage des Vereins verbessert sich. Nach der eingeleiteten Entschuldung wird Schalke am 1. Juli noch sechs Millionen Mark an Verbindlichkeiten haben.« Dabei verschwieg er, dass der Verein aber immer noch mit zehn Millionen Mark in der Kreide stand plus weitere acht Millionen Mark Schulden der Marketing-GmbH, die Eichberg bekanntlich schuldenfrei auflösen sollte.
    Die UEFA-Cup-Träume waren dann auch nach dem nächsten Spiel gegen Bochum ausgeträumt. Der sensationell deutliche 3:0-Erfolg der Bochumer auf Schalke ließ die Schalker Fans fluchtartig das Stadion verlassen. Auch gegen den HSV (0:0) und in Uerdingen wurde es nicht besser: eine 2:4-Niederlage, für die sich Helmut Schulte sogar schämte: »Für die erste Halbzeit möchte ich mich bei den Fans in aller Form entschuldigen.« Das altbekannte »Wir sind Schalker, und ihr nicht« hallte durch die Grothenburg.
    Die Saison war nun praktisch abgehakt; Schulte forderte lediglich Wiedergutmachung für die zuletzt sieglose Durststrecke. Schon vor dem Spiel gegen Kaiserslautern, das deutlich mit 4:0 gewonnen wurde, gab es eine positive Meldung: »Wir werden die Lizenz erhalten«, erklärte Rudi Assauer. Der DFB hatte die »wirtschaftliche Leistungsfähigkeit« der Schalker für die kommende Saison als gegeben angesehen, er machte jedoch Auflagen. Außerdem brummte der DFB Schalke eine Strafe von 190.000 Mark auf, weil der Club in der Vergangenheit gegen Auflagen verstoßen hatte.
    Die Auflagen sahen vor, dass Schalke die Ablösesumme für den zum BVB wechselnden Steffen Freund in Höhe von 3,25 Millionen Mark nicht für Neueinkäufe nutzen durfte. »Die Auflagen zu erfüllen ist schwer, aber wir werden es schaffen«, gab sich Assauer überzeugt, glelchwenn der Satz auch durchblicken ließ, dass der DFB wohl auch noch weitere Bürgschaften forderte. Schalke musste in der kommenden Saison kleinere Brötchen backen, soviel war

Weitere Kostenlose Bücher