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Die Spitze des Eichbergs

Die Spitze des Eichbergs

Titel: Die Spitze des Eichbergs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schalker Fan-Initiative
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in das Hans-Sachs-Haus, über das alle Welt staunte: »Schalke muss wieder Deutscher Meister werden!« Bis dahin hatte man nur auf das Jahr gewartet, in dem Schalke endgültig ausgezittert haben würde.

    Jubel, Trubel, Heiterkeit: Forelle Siebert wird Präsident
    Von nun an ging's bergauf. Günter Brocker, der Außenläufer der Meistermannschaft von 1958, übernahm als alter Kollege von Günter Siebert das Traineramt. Das Gespann Siebert/Brocker setzte zu einer tollen Erfolgsserie mit 27:15 Punkten an. Wenn auch nur als Tabellenfünfzehnter wurde der Klassenerhalt am Ende sicher geschafft. Den starken Worten auf der Jahreshauptversammlung ließ Siebert Taten folgen. Er versuchte durch gezielte Neueinkäufe eine schlagkräftige Truppe in die Saison 1968/69 zu schicken. Stan Libuda wurde vom BVB zurückgeholt, Heinz van Haaren vom MSV Duisburg losgeeist und der österreichische Nationalspieler Franz Hasil verpflichtet. Hinzu kamen Herbert Lütkebohmert (aus Marl-Hüls), Michael Galbierz, Gerd Kasperski und Bernd Michel. Insgesamt wurden 600.000 Mark Ablösesummen auf den Tisch geblättert - so viel hatte Schalke bis dahin noch nie investiert. Von einem gewissen Waldemar Slomiany, der noch eine wichtige Rolle im Skandal spielen wird, trennte man sich nach einigen Spieltagen wieder.
    Mit großen Erwartungen sah die Schalker Vereinsfamilie der neuen Saison entgegen, zumal die Mannschaft 25 Vorbereitungsspiele zum Teil gegen international erstklassige Gegner unbesiegt überstanden und unter anderem den Alpenpokal gewonnen hatte. Doch wieder das alte Spiel: Den Vorschusslorbeeren folgte die Ernüchterung. Schalke wieder am Tabellenende, und wieder musste der Trainer den Hut nehmen. Im Bundesligaskandal spielte Brocker als Trainer von Rot-Weiß Oberhausen noch einmal eine unrühmliche Rolle.
»RIEGEL-RUDI« KOMMT
    Mit Rudi Gutendorf kam ein Mann von ganz anderem Format. Der Paradiesvogel unter den deutschen Fußballlehrern war gerade frisch aus Amerika eingetroffen. Norbert Nigbur wird folgendermaßen zitiert: »Mit dem Mann kam Farbe in den Verein. Schon damals hatte Gutendorf viel von der Welt gesehen, war im Ausland erfolgreich, hatte ein gewisses Flair. Das tat Schalke gut. Es ging nicht mehr um die Frage, ob und wie wir den 16. Platz packen, sondern darum, wie wir ins obere Tabellendrittel kommen.« Schalke belegte am Ende der Saison 1968/ 69 einen Mittelfeldplatz - erstmals in der Bundesliga mit einem positiven Punktekonto (35:33). Die Meisterschaftsspiele wurden aber bei weitem überstrahlt vom Erfolg im DFB-Pokal.
    Zum ersten Mal seit 1958 stand Schalke wieder im Rampenlicht des Fußballs, als die Mannschaft das Pokalfinale gegen Bayern München erreichte. Zwar unterlag man durch zwei Tore von Gerd Müller mit 1:2 (Schalkes Tor schoss Pohlschmidt), doch war die Niederlage nicht tragisch. Da sich Bayern München als Deutscher Meister für den Europapokal der Landesmeister qualifizierte, war für Schalke der Weg frei, als deutscher Vertreter in den europäischen Wettbewerb der Pokalsieger einzuziehen. Nach Siegen über den irischen Vertreter Shamrock Rovers und IFK Norrköping aus Schweden  bezwang man im Viertelfinale den Spitzencl ub Dynamo Zagreb. Der 3:1 -Sieg der Schalker in Zagreb galt als große Sensation. Im Halbfinale aber überstand man Manchester City nicht, dennoch hatten sich die Schalker eindrucksvoll auf der europäischen Bühne zurückgemeldet.
KOMMISSAR REX
    Neben Pokal und Meisterschaft gab es noch   einige bemerkenswerte Ereignisse in dieser Saison. Einmalig im deutschen Fußball ist wohl die Geschichte, die sich im Stadion  »Rote Erde« am 6. September 1969 abspielte. Wildgewordene Schäfer-hunde, die an der Leine ihrer Ordner eigentlich die Fans aus beiden Lagern in Schach halten sollten, machten in der 47. Minute Jagd auf Schalker Spieler und bissen Friedel Rausch und Gerd Neuser ins Hinterteil und in den Oberschenkel. Rausch spielte mit zusammengebissenen Zähnen weiter, während sich bei Neuser in der Halbzeit Lähmungserscheinungen bemerkbar machten. Er musste ausgewechselt werden. Die Schalker spielten unter Protest weiter, am Ende hieß es 1:1.
    Im Rückspiel in der Glückauf-Kampfbahn revanchierten sich die Schalker auf ihre Art: Sie engagierten anstelle von Schäferhunden zahme Löwen aus dem Löwenpark des Grafen von Westerholt, die an Halsbänden ihrer Pfleger den »Ordnungsdienst« versahen. In großem Bogen marschierten die Borussen  um die Raubtiere auf den Platz.

    Bissig:

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