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Die Sprache des Feuers - Roman

Die Sprache des Feuers - Roman

Titel: Die Sprache des Feuers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suhrkamp-Verlag <Berlin>
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Vales Tod kein Thema sein sollte. Jack lächelt ganzunschuldig zurück. Reg dich ab , denkt er. Casey hat damit in seiner Eröffnung operiert, und wenn er gegen die Abmachung verstößt, tu ich das auch. Ja, warum nicht ...
    »Mr. Casey hat den Geschworenen erklärt, wir würden seinen Mandanten des Mordes bezichtigen«, sagt Jack. »Das ist abwegig, wir sind nicht die Polizei, aber ich denke, die Geschworenen sollen wissen, warum wir die Zahlung verweigern.«
    »Mr. Smith, ich rufe Sie zur Ordnung!«, sagt Mallon.
    »Bitte um Verzeihung.«
    Jack wirft einen Blick auf Casey, der sich gerade angestrengt bemüht, ein Lächeln zu unterdrücken.
    Die Geschworenen genießen diese kleine Rangelei und lassen die Zahlen auf dem Monitor tanzen.
    »Ms. Peters, wenn Sie bitte fortfahren wollen«, sagt Mallon.
    »Sehr gern«, erwidert sie. »Kommen wir zur Tatgelegenheit.« Und der Blick, mit dem sie ihn misst, sagt: Zurück an die Leine mit dir!
    Er gehorcht und lässt sich von ihr durch die Befragung führen, in der es darum geht, ob White überhaupt die Gelegenheit hatte, sein Haus anzuzünden. Er führt die wichtigen Punkte auf, die verschlossenen Türen und Fenster, die abgeschaltete Alarmanlage; die Zeit, die White benötigte, zum Tatort zu fahren, das Feuer zu legen und zum Haus der Mutter zurückzukehren.
    »Haben Sie die Mutter über Whites Aufenthalt in dieser Nacht befragt?« will Emily Peters wissen.
    »Ja.«
    »Was hat sie ausgesagt?«
    »Dass ihr Sohn an dem betreffenden Abend zu Haus war und einen Film sah. Und dass sie ihn zur Tatzeit im Haus gesehen hat.«
    »Halten Sie die Aussage für korrekt?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Der Wachmann der Wohnanlage bestätigt, dass er Mr. White morgens um 4 Uhr 45 zurückkommen sah.«
    Was ihm ein kleines ahhh von der Jury einbringt.
    »Auch sprach die Last aller anderen Hinweise gegen ihr Alibi«, sagt Jack. »Es lag in ihrem ureigenen Interesse, ihren Sohn und ihr Haus zu schützen, das Mr. White verpfändet hatte, um andere Schulden zu bezahlen.«
    »Noch andere Bemerkungen zur Tatgelegenheit?«
    »Der Hund.«
    »Der Hund ?«, fragt sie mit gespielter Verwirrung.
    Die Verwirrung der Geschworenen ist echt. Jack wendet sich an sie und erklärt ihnen die Sache mit dem Hund. »Daher mein Rückschluss, dass Mr. White den Hund aus dem Haus scheuchte, bevor er es anzündete.«
    Emily Peters kann es nicht lassen und hakt nach: »Er hat seinen Hund mehr geliebt als seine Frau?«
    »Einspruch!«
    »Stattgegeben.«
    »Haben Sie einen anderen Brandstifter in Erwägung gezogen?«, fragt Emily Peters.
    »Es haben sich keinerlei Tatsachen ergeben, die darauf schließen lassen«, antwortet Jack.
    »Wie lautet Ihr Fazit?«
    »Dass Mr. White hinreichend Gelegenheit hatte, das Feuer entweder eigenhändig zu legen oder von der Brandstiftung wußte.«
    »Vorhin haben Sie ausgeführt, der Nachweis einer Brandstiftung ruhe auf drei Säulen«, sagt Emily Peters. »Können Sie sich daran erinnern?«
    Natürlich kann er. Sie will, dass die Geschworenen sich daran erinnern, bevor sie weiterfragt.
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Und wie lautet Ihr Fazit?«
    »Aufgrund aller vorliegenden Fakten gab es hinreichende Gründe, die Regulierung des Schadens zu verweigern.«
    »Tatsachen, die keinen vernünftigen Zweifel zulassen?«
    »Wenn ich es mit meinen eigenen Worten sagen darf: Ich musste mir schon verdammt sicher sein.«
    »Und waren Sie verdammt sicher, dass Mr. White den Brand verursacht hat?«
    Jack richtet den Blick auf die Jury.
    »Verdammt sicher.«
    »Danke, keine weiteren Fragen.«
    Goddamn Billy applaudiert. Dreht sich zu den Chefs um und zeigt auf den Monitor.
    Durchgängig Zehn plus.
    Jack hat auf der ganzen Linie gesiegt.

88
    Paul Gordon macht Richter John Bickford seine Aufwartung.
    Doch womit er aufwartet, steht unter dem Tisch.
    Ein Diplomatenkoffer mit zwanzigtausend Dollar in bar.
    Sie sitzen im Rusty Pelican von Newport Beach, und Gordon berührt den Diplomatenkoffer mit seiner Wade, während sie sich über die rechtlichen Aspekte eines Falls unterhalten.
    »Ich verklage California Fire and Life«, sagt Gordon, »und Sie führen die Verhandlung.«
    »Wenn ich an der Reihe bin.«
    »Sie werden an der Reihe sein.«
    Da der für die Zuweisung von Verfahren zuständige Richter immer mal Gordons Yacht benutzen darf, einen »juristischen Kongress« in Italien besucht hat – mit freundlicher Unterstützung der Anwaltskanzlei Gordon – und sich nie um Karten für die Dodgers kümmern

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