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Die Sprache des Feuers - Roman

Die Sprache des Feuers - Roman

Titel: Die Sprache des Feuers - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suhrkamp-Verlag <Berlin>
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Wir müssen Guzman da raushalten.«
    »Der Mann wusste, worauf er sich einlässt«, sagt Bentley.
    »Teddy lässt ihn verschwinden.«
    »Mord und Brandstiftung. Damit kommt der mir nicht durch«, sagt Bentley.
    Jack schüttelt den Kopf. »Entweder, Teddy gesteht, oder wir werfen das Handtuch.«
    Bentley studiert den Fußboden, lange. Und sagt: »Tu, was du für richtig hältst.«
    Dass er in der zweiten Person redet, entgeht Jack nicht.
    »Ziehst du mit?«, fragt er.
    Sie fixieren sich gegenseitig, während Bentley überlegt.
    »Ja«, sagt Bentley, und sie gehen wieder hinein.
    Bentley lehnt sich in der Zimmerecke an die Wand, Jack setzt sich an den Tisch, Teddy gegenüber, schaltet den Rekorder ein. »Wenn du nicht schreiben kannst, kannst du auf Band sprechen.«
    Teddy beugt sich über den Tisch, bis er ganz dicht an Jacks Gesicht dran ist. »Ihr habt keinen Scheiß-Kanister und keine Scheiß-Fingerspuren. Ihr habt höchstens einen Scheiß-Zeugen, und bevor das Ding vor Gericht geht, ist der ... Wär doch schade, wenn dem Typ was passiert. Geiles Ding.«
    Jack schaltet den Rekorder ab. Zieht die Jacke aus und legt sie über die Stuhllehne.
    Jack ist groß und kräftig. Er stellt sich hinter Teddy, sagt »Teddy Coooool« und klatscht ihm die flachen Hände mit Wucht auf die Ohren.
    Teddy brüllt auf, rutscht auf seinem Stuhl zusammen, hält sich die Ohren und schüttelt den Kopf. Jack zerrt ihn hoch und schleudert ihn gegen die Wand. Fängt ihn auf, als er zurückprallt, und schleudert ihn gegen die andere Wand. Das macht er dreimal, dann lässt er ihn zu Boden gehen.
    »Du hast den Brand gelegt.«
    »Nein.«
    Jack zerrt ihn hoch und bohrt ihm das Knie in die Brust. Mit einem grunzenden Geräusch, dass selbst Jack übel wird, entweicht die Luft aus Teddy Lunge. Entweder richtig oder gar nicht, sagt sich Jack und wiederholt den Kniestoß noch ein paarmal, bevor er ihn wegstößt und mit dem Kopf auf den Betonboden knallen lässt.
    Er geht auf Abstand, und Teddy krümmt sich am Boden.
    »Wär doch schade, wenn dem guten Mann was passiert«, sagt Jack.
    »Du bist ja irre!«, stöhnt Teddy.
    »Das kannst du annehmen, Teddy«, sagt Jack. »Was ist? Gibst du auf, oder fangen wir von vorne an?«
    »Ich will einen Anwalt.«
    Jack muss ihn knacken, und zwar schnell. Wenn ein Anwalt kommt, weiß Teddy, dass es um Mord geht, und dann ist es vorbei.
    »Hast du was gesagt?«, fragt Jack. »Du fällst ja ständig auf die Nase – was hast du denn genommen? Angel Dust? Verdrecktes Meth?«
    Jack verpasst ihm kräftige Tritte. Viermal.
    Teddy krümmt sich zur Kugel.
    »Komm schon«, sagt Jack. »Brandstiftung. Du kriegst acht Jahre, drei sitzt du ab.«
    Teddy liegt da und schnappt nach Luft.
    Bentley hat sich mit dem Gesicht zur Wand gedreht.
    »Oder willst du noch ’ne Runde, Teddy? Dann geht’s dir richtig dreckig. Ich wiege hundertzehn Kilo. Wenn ich auf dich draufspringe, dann ...«
    »Okay, das Feuer vielleicht«, sagt Teddy.
    »Vielleicht?«
    »Ich hab das Feuer gelegt«, sagt Teddy. »Aber im Auftrag von Azmekian.«
    Jack spürt das Gewicht der Welt von sich abfallen. Das Gewicht von Guzmans Leben.
    Zehn Sekunden später sitzt Teddy auf dem Stuhl und schreibt wie besessen. Ein komplettes Geständnis. Als er fertig ist, sagt Bentley: »In dem Feuer ist einer verbrannt, du dummes Arschloch. Du hast gerade dein Mordgeständnis unterschrieben.« Und kriegt sich nicht mehr ein vor Lachen.
    Jack ist schon draußen auf dem Flur und hört Bentleys Gewieher und Teddys Gebrüll: Ihr verfluchten Drecksäue! Ihr verlogenen Schweine!
    Aber auch damit wird Teddy fertig, denn jetzt packt er richtig aus – gegen Azmekian, gibt weitere Brandstiftungen zu, allesmögliche Zeug. Teddy baggert wie ein Maulwurf, um sich die Leiche im Teppichlager vom Hals zu schaffen.
    Und Jack hängt über der Toilette und kotzt.
    Noch nie hat er einen Kerl so aufgemischt.
    Nach Feierabend fährt er zu seinem Vater, und sie gehen zusammen surfen, bis es dunkel wird. Ruft Letty an und sagt, dass es heute nacht nichts wird.

27
    Jacks Geschichte, dritter Teil.
    Der Prozess gegen Kazzy Azmekian – Jack muss in den Zeugenstand.
    Er hört sich die Fragen des Anklägers an und wendet sich an die Geschworenen: »Der Brand im Teppichlager entsprach mehreren Täterprofilen, darunter auch dem von Mr. Kuhl. Wir haben Mr. Kuhl vernommen und mit den Beweisen konfrontiert. Er hat schriftlich gestanden, den Brand gelegt zu haben, im Auftrag von Mr. Azmekian.«
    »Welcher

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