Die Sprache des Feuers - Roman
noch –, presst ihre Muschi gegen seinen Stall und stöhnt: »Wenn es doch nur ginge!«
»Es geht !«, stöhnt er zurück.
»Nein«, seufzt sie dann und macht einen Schmollmund. »Ich bin katholisch.«
Umarmt ihn noch einmal voller Verlangen und lässt ihn stehen.
Manchmal streichelt sie sich sogar über dem Kleid und sieht ihn mit traurigen Augen an. Er weiß genau, warum sie das tut, dass sie eine Sadistin par excellence ist. Und trotzdem kann er nicht anders.
Vielleicht weil sie genau das verkörpert, was er will. Was zum Greifen nah, aber noch nicht erobert ist.
Amerika.
Kalifornien.
Das andere Leben.
Er sieht sie schon als Mutter seiner amerikanischen Kinder. Sie ist schön, frei, glücklich auf diese sorglose kalifornische Art, muss nicht an der langen russischen Leidensgeschichte tragen. Und die Kinder, die er von ihr bekommt, sind dann irgendwie von dieser Geschichte befreit.
Außerdem muss er sie einfach besitzen.
»Nimm sie als Mätresse«, sagt Mutter. »Wenn es unbedingt sein muss, miete ihr eine Wohnung, gib ihr Geld und Geschenke, tob dich aus, bis du sie satt hast, dann finde sie ab – und fertig. Aber heirate sie nicht!«
Wenn du sie heiratest, sagt Mutter, nimmt sie dir alles. Deine Liebe, dein Geld, deine Kinder, weil das in Amerika so ist, und ein Vater hat in Amerika keine Rechte. Sie wird dich ruinieren. Sie ist hinter deinem Geld her.
»Wenn du diese Hure heiratest«, sagt sie, »wird sie dich in den Dreck stoßen, aus dem sie kommt.«
Was natürlich den Ausschlag gibt.
Noch am selben Abend schenkt er Pam einen Ring.
Zwei Monate später heiraten sie.
Auf dem Rasen einer Privatvilla auf Maui lässt sie das geblümte Kleid für ihn fallen.
Hinterher erinnert sich Nicky an den Vanilleduft ihres Nackens, als er sie von hinten umarmte, die weiße Haut hinter ihrem Ohr küsste. Wie sie sich in seinen Armen wand und er in ihren Ausschnitt griff, ihre Brust umfasste, den knappen BH wegschob, ihren Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger rollte, ohne dass sie sich wehrte, wie er auch die andere Hand nahm, beide Nippel mit den Daumen rieb und sie nach hinten griff – nicht, um ihn zu stoppen, sondern um seinen Kopf zu streicheln. Da ließ er seine Hand immer tiefer wandern, bis dorthin, wo sie feucht war.
Er erinnert sich an den kleinen Schrei, den sie dabei ausstieß, einen schamlosen Lustschrei, und er stimulierte sie mit dem Finger, bis sie in seinen Armen schmolz.
Es ist komisch, was man sich so merkt, denkt er, denn woran er sich erinnert, ist der Duft ihres Nackens und die Blumen auf ihrem Kleid. Wie das Kleid aussah, als er es von ihren Brüsten runterschob, dann über ihre Hüften streifte, wie es sich um ihre Füße knüllte und sie einfach aus dem Knäuel ausstieg und ihm, Nicky, die Arme entgegenstreckte.
Seltsam, denkt er, aber genau dieser Moment war Amerika, war Kalifornien für ihn, diese Einladung zur ungehemmten Lust, mit ausgebreiteten Armen und ausgebreiteten Schenkeln. Dieser kleine Lustschrei wird für immer mit seinem Kalifornien verbunden bleiben.
Und er denkt an ihre großen schwarzen Augen mit dem violetten Ton, als sie ihn später mit den Beinen umklammerte und tiefer in sich hineinstieß und ihn dort festhielt, bis sie kam und danach er kam und den Kopf an ihren Hals sinken ließ.
Und wie sie sagte: »Wenn du meinen Hals küsst, kann ich mich nicht mehr bremsen.«
»Warum hast du mir das nicht früher gesagt?«
»Weil ich mich dann nicht mehr hätte bremsen können.«
Dann zerkratzte sie seinen Rücken mit dem Brillantring, den er ihr zur Verlobung geschenkt hatte.
71
Eine ganze Weile genießen sie ihr kalifornisches Glück.
Der Immobilienmarkt boomt, sie schwimmen in Geld. Pam wird zur typischen südkalifornischen Hausfrau. Vormittags Fitness-Club, mittags lunchen mit den Damen, am Nachmittag Verhandlungen mit den Innenarchitekten, die aus dem Haus ein Schmuckkästchen machen sollen. Oder Termine in diesem oder jenem Salon, wo sie ihren Nägeln, ihrem Gesicht, ihrem Haar die rechte Pflege angedeihen lässt, gern zusammen mit den Damen, mit denen sie schon beim Lunch war.
Und abends steigen die Partys. Die Begegnungen mit tollen Freunden und interessanten Menschen.
Bald spürt sie, dass sie schwanger ist, und als Natalie geboren wird, sitzt Daddy am Bett wie ein guter Amerikaner und hilft ihr bei der Atemtechnik. Aber die war kaum nötig. Pamela hat eine heiter-entspannte Schwangerschaft hinter sich gebracht, und die Entbindung ist genauso
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