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Die Springflut: Roman (German Edition)

Die Springflut: Roman (German Edition)

Titel: Die Springflut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cilla Börjlind , Rolf Börjlind
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gemietet hat. Dan Nilsson.«
    »Wann war das?«
    »Am Freitag, den 10. Juni, um 23.10 Ortszeit.«
    Bosse notierte die Angaben auf der Tafel.
    »Mit welchen Papieren ist er gereist?«
    »Daran arbeiten wir noch. Der Flug ging über Miami nach London, Ankunftszeit 06.10, und von dort hat er dann die Maschine genommen, die am Sonntag, den 12. Juni, um 10.35 in Göteborg gelandet ist.«
    »Immer noch als Dan Nilsson?«
    »Ja. Vom Flughafen hat er ein Taxi zum Hauptbahnhof genommen, und wenn man bedenkt, dass er am Abend desselben Tages auf Nordkoster aufgetaucht ist, darf man wohl annehmen, dass er auf direktem Weg nach Strömstad gefahren ist und von dort eine Fähre genommen hat.«
    »Ja, danke, Bosse. Hast du diese Nacht überhaupt geschlafen?«
    »Nein. Aber das ist schon okay.«
    Mette warf ihm einen anerkennenden Blick zu.
    Bosses Informationen wurden schnell mit seinen früheren Recherchen zu Wendts Aktivitäten auf Nordkoster verbunden. Nun lag ihnen ein Bewegungsmuster vor, das sich von San José in Costa Rica über Nordkoster bis zum Hotel Oden am Karlbergsvägen in Stockholm erstreckte.
    »Die Kriminaltechniker haben sich übrigens wegen Wendts Handy gemeldet, es funktioniert wieder.«
    Einer der älteren Ermittler kam mit einer Plastikmappe zu Mette.
    »Hast du den Bericht gelesen?«
    »Ja.«
    »Ist etwas Interessantes dabei?«
    »Ja, ich denke schon.«
    Eine kleine Untertreibung, stellte Mette fest, als sie den Bericht überflog, der unter anderem eine detaillierte Anrufliste mit Datum und Uhrzeit enthielt.
    *
    Ove Gardman hatte Olivia am späten Abend angerufen und ihr von der Spange mit dem schwarzen Haar erzählt, die er gefunden hatte. Könnte sie von Interesse sein?
    Allerdings.
    Gardman war zudem kurzfristig gefragt worden, ob er am nächsten Tag an einer meeresbiologischen Anhörung in Stockholm teilnehmen könne, und würde am nächsten Morgen den Zug in die Hauptstadt nehmen.
    »Die Bar in der Lobby des Hotels Royal Viking . Am Hauptbahnhof. Ginge das?«, fragte Olivia.
    »In Ordnung.«
    Gardman schlenderte in einer verwaschenen Jeans und einem schwarzen T-Shirt in die Bar, er war braungebrannt, seine Haare waren von der Sonne gebleicht. Olivia musterte den Fremden und fragte sich, ob er wohl Single war. Dann wandte sie den Blick ab. Gardman ging zur Bar und bestellte einen Espresso. Als er seinen Kaffee bekommen hatte, drehte er sich um, schaute auf die Uhr und sah an der großen Fensterfront eine junge, dunkelhaarige Frau sitzen. Er trank einen Schluck und wartete ab. Einen Schluck später hob Olivia den Kopf und blickte erneut zu dem Mann an der Bar hinüber.
    »Olivia Rönning?«, fragte Gardman.
    Olivia war völlig überrumpelt, nickte aber. Er ging zu ihr.
    »Ove Gardman«, stellte er sich vor.
    »Hallo.«
    Gardman setzte sich.
    »Wie jung Sie sind«, sagte er.
    »Ah ja? Wie meinen Sie das?«
    »Ach, Sie wissen schon, man hört eine Stimme am Telefon und macht sich ein Bild von dem Menschen und, na ja … ich habe irgendwie gedacht, Sie wären älter.«
    »Ich bin dreiundzwanzig. Haben Sie die Haarspange dabei?«
    »Ja.«
    Gardman zog eine kleine, durchsichtige Plastiktüte mit einer Haarspange darin heraus. Olivia betrachtete sie, und Gardman erzählte ihr, wo, wie und vor allem wann er sie gefunden hatte.
    »Und das war kurz bevor Sie die Stimmen gehört haben?«
    »Ja. Sie lag neben frischen Fußspuren im Tang, und ich bin den Spuren mit den Augen gefolgt, und daraufhin habe ich diese Leute gesehen und mich versteckt.«
    »Dass Sie sich daran noch erinnern können!«
    »Na ja, das war schon ein ganz besonderes Erlebnis für mich, ich hätte mich sicher nicht so im Detail erinnert, wenn ich nicht die Haarspange gefunden hätte.«
    »Darf ich sie eine Weile behalten?«
    Olivia hob die Plastiktüte hoch und sah Gardman an.
    »Ja klar, kein Problem. Ich soll Sie übrigens von Axel Nordeman grüßen, er hat mich heute Morgen nach Strömstad übergesetzt.«
    »Danke.«
    Gardman schielte auf seine Armbanduhr.
    »Mist, ich muss leider los.«
    Schon, dachte Olivia. Gardman stand auf und sah sie an.
    »Die Anhörung fängt in einer halben Stunde an, aber es war nett, Sie kennengelernt zu haben! Sagen Sie mir Bescheid, wenn die Spange Sie weitergebracht hat?!«
    »Selbstverständlich, das mache ich.«
    Gardman nickte und ging. Olivias Augen folgten ihm. Warum habe ich ihm nicht vorgeschlagen, ein Bier trinken zu gehen, ehe er wieder fährt, dachte sie.
    Das hätte Lenni getan.
    *
    Der junge

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