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Die Springflut: Roman (German Edition)

Die Springflut: Roman (German Edition)

Titel: Die Springflut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cilla Börjlind , Rolf Börjlind
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viel zusammen unternommen.«
    »Was denn?«
    »Ach, nur dass ihr herumgehangen und einen draufgemacht habt und einen Heidenspaß hattet, du weißt schon …«
    Alf Stein entspannte sich ein wenig. Stilton reichte ihm erneut die Flasche, und Stein trank in großen Schlucken. Ein durstiger Herr, dachte Stilton. Alf Stein wischte sich grob den Mund trocken und gab die Flasche zurück.
    »Ja, Scheiße, wir hatten echt viel Spaß. Und haben ein paar ziemlich abgedrehte Sachen gemacht. Du weißt ja, wie das manchmal ist …«
    Ich weiß, dachte Stilton.
    »Hatte er nicht auch eine Schwester?«, sagte er.
    »Was soll das? Warum willst du das wissen?«
    Stilton merkte, dass er es ein wenig zu eilig hatte.
    »Ach nichts, er hat nur ziemlich oft von ihr geredet.«
    »Ich habe keine Lust, über seine verdammte Schwester zu reden!«
    Alf Stein stand abrupt auf und starrte auf Stilton hinunter.
    »Kapiert!?«
    »Jetzt komm mal wieder runter, verdammt!«, sagte Stilton. »Entschuldige. Setz dich.«
    Stilton hielt ihm in einer versöhnlichen Geste die begehrenswerte Flasche hin. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr, dass Olivia vor dem Auto stand und sie mit einem Eis in der Hand beobachtete. Alf Stein wankte ein wenig und erkannte, dass er sich wohl lieber wieder hinsetzen sollte.
    »Vergiss seine Schwester, wenn die dich so aufregt«, meinte Stilton.
    Stein trank wieder einen Schluck aus der Flasche und senkte den Blick.
    »Sie hat uns mal reingelegt. Kapiert?«
    »Kapiert. Ist immer scheiße, wenn man reingelegt wird.«
    »Da hast du verdammt recht.«
    Daraufhin beschloss Stilton, seinem neuen Freund Alf eine Räuberpistole aufzutischen, in der er selbst von einem miesen Kumpel dazu verführt worden war, ihm dabei zu helfen, einen anderen Typen zu vermöbeln. Sein Kumpel hatte behauptet, der Typ habe seine Freundin angebaggert, und sie hatten ihn tüchtig in die Mangel genommen. Später war er dann zufällig der Freundin seines Kumpels begegnet, die meinte, das stimme gar nicht. Das sei gelogen gewesen, sein Kumpel habe dem Typen Geld geschuldet und ihn bloß loswerden wollen.
    »Er hat mich reingelegt, und ich habe ihm geholfen, einen Typen um die Ecke zu bringen, kapierst du?«
    Alf Stein hörte ihm schweigend und voller Mitgefühl zu. Zwei Pechvögel, die hinters Licht geführt worden waren. Als Stilton fertig war, erklärte er:
    »Verdammt harte Story. Echt Scheiße.«
    Er verstummte. Stilton wartete ab. Nach einer Weile ergriff Stein wieder das Wort.
    »Mir ist mal was ganz Ähnliches passiert, besser gesagt, Sverre und mir, seine Schwester hat uns damals so richtig in die Scheiße geritten …«
    Stilton war ganz Ohr.
    »Sie hat uns dazu überredet … verdammt, was hätte ich diesen ganzen Mist gerne vergessen …«
    Er streckte sich nach der Flasche.
    »Das würde man gern«, kommentierte Stilton. »An so einen Mist will man sich am liebsten gar nicht mehr erinnern.«
    »Ne, aber den wird man nicht wieder los … weißt du, danach haben Sverre und ich uns völlig aus den Augen verloren. Wir konnten es echt nicht ertragen, uns zu sehen, verdammt, das war doch eine Schnalle!!«
    »Eine Schnalle?«
    »Ja?! Wir haben eine Schnalle fertiggemacht …, aber was heißt hier eigentlich wir, seine verdammte Schwester hat uns dazu angestachelt. Nur weil sie mit dem armen Mädel noch eine alte Rechnung offen hatte. Dabei hatte die auch noch einen dicken Bauch!«
    »Die Schwester?«
    »Nein! Das Mädel!«
    Alf Stein sackte ein wenig in sich zusammen. Seine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Wo ist das passiert?«
    Stilton wusste, dass er Stein bedrängte, aber der Mann war inzwischen ganz in seine alkoholgeschwängerten Erinnerungen versunken und merkte es nicht.
    »Auf irgendeiner verdammten Insel …«
    Plötzlich sprang er auf.
    »Scheiße, ich muss gehen, ich halt’s echt nicht aus, darüber zu reden, das ist alles so was von Scheiße gelaufen!«
    Stilton reichte ihm die Flasche.
    »Hier, kannst du haben!«
    Alf Stein nahm die Flasche mit den letzten Schlucken, wankte und sah Stilton an.
    »Und dann habe ich von der Alten auch noch ein paarmal Geld bekommen, damit ich die Klappe halte! Kapierst du?!«
    »Kapiere, das ist echt hart.«
    Der Mann taumelte in den Schatten eines Baums. Stilton beobachtete ihn, als er sich fallen ließ, um vor seiner Angst in den Schlaf zu fliehen. Als er weggedämmert war, stand Stilton auf. Er schob die Hand in die Innentasche seiner fadenscheinigen Jacke und schaltete die Aufnahmefunktion von Olivias

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