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Die Spur der Füchse

Die Spur der Füchse

Titel: Die Spur der Füchse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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korrupten Polizeibeamten wandern. Und wie die meisten Polizisten und Sicherheitsleute haßte auch Ron bestechliche Bullen noch mehr als Ganoven.
    Der Mann, der Ron ›Opa‹ genannt hatte, öffnete die Tür, indem er den Arm durch die zerschmetterte Seitenscheibe und das zerfetzte Drahtgitter schob und das Türschloß von innen entriegelte. Ron stieg aus. Die Bewegung bereitete ihm Schmerzen.
    Der Mann war jung – Ron konnte das lange Haar unter der dünnen Strumpfmaske erkennen. Er trug Jeans und hielt eine Schrotflinte in den Händen. Der Mann stieß Ron verächtlich an und sagte: »Streck die Flossen nach vorn und halte sie schön dicht zusammen, Alter. Gleich darfst du ins Krankenhaus. Dauert nicht mehr lange.«
    Der Schmerz in Rons Kopf schien in gleichem Maße wie sein Zorn zu wachsen. Er kämpfte das Verlangen nieder, gegen irgend etwas zu treten. Statt dessen rief er sich ins Gedächtnis, wie er sich bei einem Überfall verhalten sollte. Leisten Sie keinen Widerstand. Arbeiten Sie mit den Gangstern zusammen. Geben Sie ihnen das Geld. Unsere Firma ist gegen solche Überfälle versichert, und Ihr Le ben ist uns wertvoller. Also spielen Sie nicht den Helden.
    Rons Atem ging schwer. Er hatte eine Gehirnerschütterung erlitten, und in seinem umnebelten Verstand sah er in dem jungen Mann mit der Schrotflinte plötzlich den korrupten Polizisten, der den Transport verraten hatte, und Lou Thurley, wie er sich keuchend und stöhnend auf der unschuldigen, jungfräulichen Judy wand, nachdem er sie im verwanzten Bett in seiner schmuddeligen Einzimmerwohnung bestiegen hatte. Und plötzlich erkannte Ron, daß der Schweinehund vor ihm stand, der ihm Judy weggenommen und sein Leben kaputt gemacht hatte, und daß er vielleicht nur als Held die Achtung seines einzigen Kindes zurückgewinnen konnte … und daß ein Nichtsnutz wie dieser korrupte Polizist im Bett eine Strumpfmaske trug, wenn er mit Judy schlief … und wer eine Schrotflinte trug, gehörte sowieso zu den Schweinehunden, die braven Menschen wie Ron Biggins alles kaputtmachten, und so trat Ron zwei Schritte vor und hämmerte dem verdutzten jungen Burschen die Faust auf die Nase, und der Mann taumelte zurück und zog beide Abzüge der Schrotflinte. Doch er traf nicht Ron, sondern einen anderen Maskierten, der neben dem Schützen stand. Der Getroffene schrie auf und stürzte zu Boden, und Ron starrte entsetzt auf das blutende Opfer – bis der Kerl, der geschossen hatte, die Schrotflinte hob und Ron den stählernen Lauf wuchtig auf den Schädel schlug. Und erneut verlor Ron das Bewußtsein.

    Jacko kniete neben Einohr-Willie und zupfte dem älteren Mann die Fetzen der Strumpfmaske vom Gesicht. Willies Antlitz war ein scheußlicher Anblick, und Jacko wurde blaß. Er und seinesgleichen fügten ihren Opfern für gewöhnlich nur Verletzungen mit stumpfen Waffen zu, deshalb hatte Jacko noch nie eine Wunde gesehen, die von einer Schrotladung stammte. Und weil ein Erste-Hilfe-Kurs nicht zu Tony Cox’ firmeninternem Ausbildungsprogramm zählte, hatte Jacko nicht die leiseste Ahnung, was er jetzt tun sollte. Doch immerhin besaß er die Fähigkeit, schnell zu denken und zu handeln.
    Er hob den Blick. Die anderen standen um ihn und Einohr-Willie herum und schauten zu. Jacko brüllte sie an: »Macht weiter, ihr dämlichen Arschgesichter!« Die Männer rannten los.
    Jacko beugte sich tiefer zu Willie hinunter und fragte:
    »Kannst du mich hören, alter Junge?«
    Willies Gesicht verzog sich, aber er konnte nicht sprechen.
    Jesse kniete sich auf der anderen Seite neben Willie nieder.
    »Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen«, sagte er.
    Jacko nickte. »Ich brauch’ einen schnellen Wagen«, sagte er, schaute sich um und zeigte auf einen blauen Volvo, der in der Nähe geparkt war. »Wem gehört diese blaue Kiste da vorn?«
    »Dem Besitzer vom Schrottplatz«, erwiderte Jesse.
    »Sehr gut. Hilf mir, Willie reinzutragen.«
    Jacko packte die Schultern, Jesse die Beine des Verwundeten. Sie trugen den winselnden Willie zum Wagen und legten ihn auf die Rückbank. Der Zündschlüssel steckte.
    Einer der anderen Männer rief vom Geldtransporter herüber: »Wir sind fertig, Jacko.«
    Jacko hätte dem Mann am liebsten eine aufs Maul gegeben, weil der Dummkopf seinen Namen genannt hatte, aber er war zu beschäftigt. »Kennst du den Weg zum Bauernhof?« fragte er Jesse.
    »Ja. Aber du mußt doch mit uns kommen!«
    »Das geht jetzt nicht. Erst bringe ich Willie ins Krankenhaus. Dann treffen

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