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Die Spur der Füchse

Die Spur der Füchse

Titel: Die Spur der Füchse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Ende.« Er wartete, dann wiederholte er die Durchsage. Keine Antwort. Er sagte zu Wilkinson: »Zuerst eine verzerrte Meldung, und dann hat jemand die Funkverbindung unterbrochen. Wir müssen die Sache wie eine Fahrzeugentführung behandeln. Das hat uns gerade noch gefehlt! Und wer hat Dienst? Ich. Ich !« Er besaß die Aura eines Mannes, den das Schicksal nicht bloß ungerecht, sondern zutiefst feindselig behandelt hatte.
    Wilkinson sagte: »Ich kann ihren derzeitigen Standort nicht bestimmen, Chef.«
    Beide Männer drehten die Köpfe und starrten auf die gigantische Karte Londons an der Wand.
    »Der Konvoi hat die Strecke den Fluß entlang genommen«, sagte Wilkinson. »Das letzte Mal haben sie sich in Aldgate gemeldet. Der Verkehr ist normal. Also müssen sie … sie könnten vielleicht … in der Gegend um Degenham sein … zum Beispiel.«
    »Hervorragend, Sergeant«, sagte Harrison zynisch. Er dachte kurz nach. »Verständigen Sie sämtliche Streifenwagen. Dann ziehen Sie drei Wagen aus dem Osten Londons ab. Sie sollen sich auf die Suche nach dem Transportfahrzeug machen. Alarmieren Sie Essex, und sorgen Sie dafür, daß die lahmen Ärsche dort erfahren, wieviel Scheißgeld im Transportfahrzeug ist. Nun machen Sie schon!«
    Wilkinson machte sich daran, die Funksprüche abzusetzen. Harrison blieb eine Zeitlang hinter ihm stehen, tief in Gedanken versunken. »Über kurz oder lang muß sich jemand melden«, murmelte er. »Irgend jemand muß sie gesehen haben.«
    Er verstummte, grübelte weiter. »Aber wenn der Täter so clever war, das Funkgerät abzustellen, bevor die Jungs sich melden konnten, dann ist er auch clever genug, das Geld irgendwo am Arsch der Welt in aller Ruhe auf die Seite zu schaffen.«
    Wieder machte Harrison eine Pause, diesmal etwas länger. Schließlich sagte er: »Ich glaube nicht, daß wir ‘ne Chance haben.«

    Das klappt ja wie am Schnürchen, dachte Jacko. Der Kran hatte den Geldtransporter über die Mauer gehoben und behutsam auf dem Schrottplatz abgesetzt, direkt neben dem Schneidbrenner. Die vier Motorradpolizisten waren mitsamt ihren Maschinen auf die Ladefläche des Lastwagens verfrachtet worden, den der Fahrer dann rückwärts auf den Hof gesetzt hatte. Nun lagen die vier Uniformierten in einer ordentlichen Reihe nebeneinander, jeder an Händen und Füßen gefesselt, und das Tor zum Schrottplatz war geschlossen.
    Zwei Männer, die Schutzbrillen über ihren Strumpfmasken trugen, brannten mit dem Schneidbrenner an einer Seite ein mannshohes Loch in den Laderaum des Geldtransporters, während der blaue Lieferwagen, der auf dem Schrottplatz gestanden hatte, zurückgesetzt wurde, bis er Heck an Heck mit dem Transporter stand. Kurz darauf fiel eine große, rechteckige Stahlplatte zu Boden, und durch das mannshohe Loch sprang ein weiterer uniformierter Wachtmann aus dem Innern des Geldtransporters, die Arme emporgereckt. Jesse fesselte ihm die Hände und sorgte dafür, daß der Mann sich neben die Polizeieskorte legte.
    Der Schneidbrenner wurde schleunigst beiseite gerollt. Zwei Männer stiegen durch das Loch in den Laderaum des Transporters und reichten die Geldkisten an ihre Kumpane weiter. Die Kisten verschwanden unverzüglich im Innern des blauen Lieferwagens.
    Jacko ließ den Blick über die Gefangenen schweifen. Jeder hatte ein bißchen was auf den Schädel bekommen, aber es war nichts Ernstes. Die Kerle waren allesamt wieder bei Bewußtsein. Jacko schwitzte unter der Maske, wagte es aber nicht, sie abzunehmen.
    Aus der Führerkanzel des Krans, von der aus einer der Ganoven Wache hielt, ertönte plötzlich ein Ruf. Jacko schaute hinauf. Im gleichen Moment hörte er das Heulen einer Sirene.
    Er blickte sich gehetzt um. Das konnte nicht wahr sein! Hatten die Wachtleute doch noch Gelegenheit gehabt, über Funk Alarm zu schlagen? Jacko fluchte. Seine Kumpane blickten ihn ratsuchend an.
    Der Autotransporter war inzwischen hinter einem Stapel alter Reifen geparkt worden, so daß die weißen Motorräder der Polizisten nicht mehr zu sehen waren. Der Kran, der blaue Lieferwagen und der Geldtransporter sahen von der Straße aus unverdächtig aus. Jacko rief: »Alles in Deckung!« Dann fielen ihm die Gefangenen ein. Die Zeit reichte nicht mehr, sie in ein Versteck zu schleifen. Jackos Blick fiel auf eine Plane. Er zog sie über die fünf Körper, dann tauchte er hinter einem Container unter.
    Die Sirene wurde rasch lauter. Der Fahrer schien ein Höllentempo draufzuhaben. Jacko hörte das

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