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Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Hyäne: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Brownlee
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gibt es keine so großen Fische.«
    Bryson lachte. »Dann sind Sie hier wohl richtig.«
    »Wie ist es mit Ihnen?«
    »Ich bin geschäftlich hier. Computer.«
    »Muss ja interessant sein.«
    »Wenn man sich für Computer interessiert.«
    Der Geist lachte. »Ich weiß nicht mal, wo bei der Maus vorn und hinten ist.«
    »Soll ich Ihnen ein Geheimnis verraten, Sasha? Ich auch nicht.«
    Brysons Handy zirpte. Es war seine Frau, die ihn aus Maryland anrief. Der FBI-Mann kippte seinen Scotch hinunter. »War nett, mit Ihnen zu plaudern«, sagte er. »Aber ich muss jetzt gehen.«
    »Schon okay«, erwiderte der Geist.
    »Viel Glück beim Angeln.«
    Viel Glück mit deinen Computern , dachte der Geist, als Bryson müde zu den Fahrstühlen trottete und sich dabei das Handy ans Ohr hielt.

    Als es dunkel wurde, ging der Mörder durch den Jamhuri Park und dachte über seine Laufbahn nach. Mittlerweile konnte er auf die Liquidierung von mehr als fünfzig Menschen auf sechs Kontinenten zurückblicken.
    Früher hatte der Geist eine Waffe mit Schalldämpfer benutzt, wie die meisten professionellen Killer. Eine alte spanische neun Millimeter Astra 400 – die Lieblingswaffe der Todesschwadronen von Francos Guardia Civil im Spanischen Bürgerkrieg sowie bestimmter Mitglieder von Hitlers SS im Zweiten Weltkrieg. Doch obwohl sie zweifellos effektiv war, hatte sie etwas aufgesetzt Jugendliches. Wenn man wirklich in der Top-Liga der Auftragskiller spielen wollte – geräuschlos, diskret und unfehlbar tödlich –, dann stand außer Frage, dass das Stilett bei weitem vorzuziehen war. Und das gab es schon vor Christi Geburt.
    Sein Messer hatte sich der Geist nach seinen Wünschen von einem japanischen Waffenschmied in Osaka anfertigen lassen, mit exakten Längen- und Gewichtsangaben. Seine fünfzehn Zentimeter lange, acht Millimeter breite Klinge war aus dreizehn Schichten Stahl gefertigt und beidseitig rasiermesserscharf geschliffen. Derselbe Waffenschmied hatte auch das schmale Lederfutteral hergestellt, das er auf der Höhe der zwölften Rippe trug, so dass er es bei Bedarf sofort mit der rechten Hand zücken konnte.
    Der Geist bewunderte diese Handwerkskunst immer wieder. Ja, es war wichtig zu wissen, wie man das Messer optimal einsetzte – aber sobald er es erst gezückt hatte, schien es ein Eigenleben zu entwickeln.
    Es wusste, wie man tötet.
    Dieser Straßenhändler zum Beispiel, der zahnlos und nach Chang’aa -Schnaps stinkend aus dem Nichts erschien, als der Geist im Park spazieren ging, hatte versucht, dem Mörder zehn Dollar für einen hölzernen Glücksbringer abzuschwatzen. Er hatte behauptet, das Holz stamme von einem Stuhl, der einmal Barack Obamas kenianischem Großvater gehört hatte. Der Geist hingegen schätzte blitzschnell die Größe, das Gewicht und die Knochenstruktur des Mannes ab und wusste genau, mit welchem Manöver er sich in eine Position bringen konnte, die ihm erlauben würde, den Coup de grâce zu versetzen. Doch der Mörder wusste auch, dass das Messer, sowie er es einmal in der Hand hatte, wie von selbst und unbeirrbar den Punkt im Hals des Straßenhändlers finden würde, wo die Rückenwirbel in den Schäden übergingen und die Wirbelsäule am verletzlichsten war. Eine einzige geschmeidige Bewegung, und der Mann wäre sofort tot.
    »Zu jedem Glücksbringer gibt es ein Authentizitätszertifikat, unterschrieben von Präsident Barack Obama höchstpersönlich!«, fuhr der Mann eifrig fort.
    »Lassen Sie mal sehen.«
    Der Geist starrte auf ein kopiertes Blatt Billigpapier.
    Ich bestätige, dass dieser Glüksbringer echt ist , stand dort. Unterschrieben von Mr.Barak Obama (Präs. USA) .
    »Von diesen Glücksbringern gibt es nur fünfhundert Stück«, beharrte der Straßenhändler. »Sehr begehrt! Bis morgen sind alle weg.«
    Der Geist lächelte. Dieser Mann hatte wirklich Kühnheit für zwei. Natürlich hatte er nicht den Tod verdient – obwohl der Geist ihn ohne mit der Wimper zu zucken liquidiert hätte, wäre das sein Auftrag gewesen. Es war der Anfang vom Ende, wenn ein Killer hinterfragte, was er tat.
    »Ich nehme einen.«
    Der Mann konnte seine Überraschung kaum verbergen, als ihm der Geist zehn Dollar gab. Nachdem er ihm das Holzstückchen und das Zertifikat überreicht hatte, huschte er schnell in die Schatten.
    Der Geist betrachtete den Talmi. Natürlich absolut wertlos, aber es war ein nettes Souvenir von seiner Reise nach Mombasa. Das konnte er mit all den anderen aufbewahren, die er sich bei

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