Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)
auf das Sofa.
Sie ließ sich in die Polster fallen und gähnend nach hinten sinken. »In einer Stunde müssten wir durch sein«, sagte sie.
Ich legte meinen Arm um ihre Schulter und zog sie zu mir heran.
»Mach keinen Quatsch, Jack. Es werden Kappen auf dem Rasen liegen, und niemand wird sie holen.«
»Und was soll das, bitte schön, bedeuten?«
»Schwierigkeiten.«
Sie meinte »Hände weg«, sagte es aber ohne große Überzeugung. Schließlich legte sie ihren Kopf auf meine Brust. Sie roch nach Rosenwasser, ihrem Lieblingsduft. Als ich meine Hand in ihr Haar schob, hob sie den Kopf.
Sie erwiderte meinen Kuss. »Okay, Jack. Dann setz deinen Willen durch. Bitte.«
»Kleinen Moment.« Ich stand auf, schloss die Bürotür ab und schaltete das Deckenlicht aus. »Steh auf, Molloy. Bitte.«
»Wenn du darauf bestehst.«
Ich knöpfte ihre Strickjacke auf und öffnete den Reißverschluss ihrer Hose. Als sie nur noch in Unterwäsche vor mir stand, ließ ich sie sich wieder setzen und zog mich selbst aus.
Sie beobachtete mich dabei. Als ich sie berührte und zum Stöhnen brachte, bedeckte sie ihr Gesicht mit ihrem Arm. Als ich in sie eindrang, schrie sie auf… und weinte, als wir fertig waren.
Ich nahm sie in die Arme, hielt sie zwischen mir und der Sofalehne, damit sie nicht fror. »Was ist los, Süße? Was hast du denn?«
»Ich bin fünfundzwanzig«, flüsterte sie.
»Du meinst… heute?«
Sie nickte und sang: »Happy birthday to me.«
»Warum hast du mir nicht gesagt, dass du heute Geburtstag hast?«
»Habe ich«, antwortete sie.
»Dann habe ich es vergessen.«
»Das ist nicht wichtig für mich, echt. Ich feiere meinen Geburtstag nicht gern.«
»Das glaube ich nicht.« Ich zog ihr Kinn hoch. »Es ist dir wichtig. Ich werde es wiedergutmachen.«
Sie zuckte mit den Schultern, schob mich zur Seite und schwang die Beine über die Armlehne. »Ich sollte es nicht sagen, also werde ich es auch nicht tun«, sagte sie, während sie ihre Kleider vom Boden aufsammelte.
Ich wusste, was sie sagen wollte. Kein Geburtstagsgeschenk, keine Blumen, kein Abendessen. Stattdessen Sex auf dem Sofa. »Los, sag’s«, forderte ich sie auf. »Du hast was Besseres verdient.«
»Jede Frau hätte was Besseres verdient«, entgegnete sie.
30
Nicht ein, sondern zwei berühmte Paare warteten auf mich am Empfang, als ich am nächsten Morgen auf dem Weg in mein Büro dort vorbeikam. Ihr Finanzberater hatte sie bereits angekündigt.
Am interessantesten von den vieren sah Jane Hawke aus, das Rockidol, mit Piercings, Tätowierungen und Kleidern in fünf verschiedenen Purpurtönen. Ihr Mann, Actionfilmstar Ethan Tau, saß rechts von ihr. Er war vollständig, einschließlich seiner Lucchese-Stiefel, als Cowboy verkleidet.
Ihnen gegenüber saßen die Tennisstars Jeanette Colton und Lars Lundstrom: blond, braun gebrannt und durchtrainiert– Jetset zwischen Europa und L. A.
Als ich mich gesetzt hatte, führte Colleen die beiden Paare in mein Büro und fragte, ob sie Kaffee oder Tee wünschten. Mit einem leichten Lächeln wandte sie sich an mich: »Brauchst du noch was, Jack?«
»Danke, alles bestens«, antwortete ich. Aber galt das auch für uns?
Mit einem fast lautlosen Klick schloss sie die Tür hinter sich.
»Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte ich und lehnte mich zurück.
Jeanette Colton sprach zuerst. »Es ist ein bisschen schwierig, darüber zu reden.« Ihr gleichmütig dreinschauender Ehemann, das schwedische Tennis-Ass, faltete seine Hände im Schoß.
Jane Hawke zuckerte ihren Kaffee. »Erzähl weiter, Jeanette«, forderte sie sie auf. »Du kannst die Geschichte am besten erklären.«
Jeanette Colton verzog ihr Gesicht. Ich hatte beim besten Willen keine Ahnung, um was es ging. Was suchten die vier bei Private?
»Ethan und ich lieben uns«, sagte sie über Jane Hawkes Ehemann.
Ich sah die Rocklady an, die ohne zu zittern von ihrem Kaffee trank. Ich versuchte Scheidungsfälle zu vermeiden. Es gab eine Menge Privatermittler, die auf so was standen und viel besser im Schnüffeln waren als ich.
Lars Lundstrom meldete sich zu Wort. »Das ist nur ein Teil der Geschichte, Mr. Morgan. Jetzt wird es nämlich interessant. Jane und ich möchten ebenfalls zusammenleben.« Er sprach zwar mit starkem Akzent, doch ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihn richtig verstanden hatte.
Jane Hawkes Augen funkelten unter ihrem purpurfarbenen Lidschatten. »Wir sind seit Jahren Nachbarn. Jetzt wollen wir die Partner tauschen.«
Ethan Tau
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