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Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
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hatte bisher geschwiegen. Doch nun lächelte er breit. »Sie lassen sich nur schwer schockieren, Mr. Morgan. Das gefällt mir.«
    »Stimmt, das passiert mir nur selten.«
    »Wir sind uns einig mit dem Partnertausch«, fuhr Tau fort. »Jane wird mit Lars zusammenleben, ich mit Jeanette. Aber wir sind nicht so dumm, wie es sich für Sie anhören mag. Wir möchten, dass Sie uns alle unter die Lupe nehmen. Wir möchten alles offenlegen. Keine Überraschungen. Es sind Kinder im Spiel.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Es tut mir leid, wenn ich das sagen muss, aber wir sind mit Fällen so sehr eingedeckt, dass ich Ihnen erst in ein paar Wochen helfen könnte. Tut mir wirklich leid.«
    Es tat mir tatsächlich leid. So einen ruhigen Auftrag hätte ich gerne angenommen. Kein Blut, kein Gemetzel, keine Schießerei, nur Hintergrundüberprüfungen und Überwachungen. Eine Menge Überwachungen. Damit könnte ich vier Mitarbeiter rund um die Uhr beschäftigen.
    Ich nannte ihnen die Telefonnummer von Haywood Prentiss und sagte, er sei früher nicht nur mein Arbeitgeber, sondern auch mein Lehrmeister gewesen. Dann brachte ich sie zur Tür.
    Ich hatte eine andere Verabredung, zu der ich nicht zu spät kommen wollte.

3 1
    Ich ging sechs Straßenblocks zu einer Adresse im Zentrum von L. A., die Onkel Fred mir genannt hatte. Das Gebäude war drei Stockwerke hoch, die rosa Farbe blätterte vom Stuck ab, und vor dem Eingang erstreckte sich eine grüne, von der Sonne ausgebleichte Markise. Links befand sich ein Fahrradladen, rechts eine Kneipe. Ein verriegeltes Metalltor versperrte die Treppe zum ersten Stock.
    Ich nannte über die Sprechanlage meinen Namen sowie eine Codenummer und sagte, Fred Kreutzer schicke mich. Ein Mann wies mich an zu warten, er komme gleich nach unten.
    Eine Minute später öffnete ein drahtiger Typ mit dunkler Haut und Wieselgesicht das Tor. »Barney Sapok«, stellte er sich vor. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Morgan.«
    Ich folgte Sapok die Treppe hinauf zum dritten Stock, wo er eine frisch gestrichene Tür öffnete und mich in einen Raum führte, in dem sich etwa zwanzig Arbeitsplätze mit Trennwänden befanden. An jedem Schreibtisch saß ein Mann oder eine Frau mit Headset und Notizblock vor einem Rechner.
    Der Raum sah aus wie das Einsatzzentrum der Polizei oder ein Callcenter, doch es handelte sich um ein Buchmacher-Büro, das jährlich einen Gewinn von mehreren Millionen Dollar mit Sportwetten einfuhr.
    Sportwetten sind in allen Bundesstaaten außer in Nevada illegal. Daher entwickelten sie sich zu einem umsatzstarken Produkt für das organisierte Verbrechen. Barney Sapok gehörte entweder zur Familie, oder er schaufelte eine beträchtliche Summe für Leistungen in Mahnwesen und Vollstreckung auf das Konto der Mafia. Diese Ausgaben setzte er als Geschäftskosten ab.
    Sapoks Büro lag in einer Ecke mit Blick zur Straße. »Mr. Kreutzer versicherte mir, ich könnte Ihnen vertrauen«, sagte er. »Ich soll Ihnen ein paar Sachen zeigen. Aber davon darf nichts dieses Büro verlassen.«
    »Ich verstehe«, erwiderte ich.
    Er öffnete eine Schublade, nahm eine Tabelle aus einem Ordner und legte sie auf den Tisch.
    »Ich habe diese Daten aus dem verschlüsselten Netz gezogen. Die Wettenden haben Codenamen und -nummern, deswegen habe ich den gestrigen Abend damit zugebracht, sie für Sie zu entschlüsseln.«
    »Ich bin mir sicher, das wird mir helfen, Barney. Danke.«
    Ich zog einen Stuhl zum Schreibtisch und überflog die Liste. Vertraute Namen sprangen mir ins Auge, Spieler aus einem Dutzend Mannschaften in beiden Ligen.
    »Dies sind ihre Wetten während der vergangenen zwei Jahre«, erklärte Sapok, der mit dem Finger die Spalten unter den Namen entlangfuhr. »Merken Sie was?«
    »Ich sehe einige Fünfzigtausender-Wetten bei einzelnen Spielen.«
    »Noch etwas?«
    »Keiner der Spieler wettet auf sein eigenes Spiel.«
    Sapok nickte. »Ob es sich um eine abgekartete Sache handelt, weiß ich nicht.« Er ließ die Tabelle in einen Eimer Wasser fallen, der neben seinem Schreibtisch stand. Alle Dokumente im Büro des Buchmachers wurden auf Reispapier gedruckt, damit sie sich in Wasser auflösten. »Mr. Kreutzer ist Ihr Onkel?«, fragte Sapok.
    Ich nickte. »Eigentlich ist er eher wie mein Vater.«
    »Da ist noch was, das Sie seiner Meinung nach auch sehen sollten. Wir haben einen bestimmten Kunden, der bei uns mit über sechshunderttausend Dollar in der Kreide steht. Er steckt in großen Schwierigkeiten. Könnte

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