Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)
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»Privatermittler.« Er lächelte sie an. »Es dauert nicht lange. Sie arbeiten in dem Spa? Die Sache geht schnell, ich versprech’s.«
»Ich kann nicht mit Ihnen reden. Bitte gehen Sie ein Stück zurück, damit ich nicht über Ihre Zehen fahre.«
»Ich heiße Emilio Cruz. Und Sie?«
»Carla. Machen Sie einen Termin. Im Spa kann ich mit Ihnen so lange reden, wie Sie wollen. Stundenlang.«
»Carla, bleiben Sie ruhig im Wagen sitzen. Lassen Sie die Tür verriegelt. Ich habe nur zwei oder drei Fragen, mehr nicht.«
Carla, Nachname unbekannt, schob den Schlüssel ins Zündschloss und startete den Motor. Cruz ging vorne um den Wagen herum zur Beifahrerseite. Carla beugte sich hinüber und drückte den Knopf nach unten, doch das Fenster stand noch halb offen.
Cruz griff hinein, zog am Türgriff und setzte sich.
»Steigen Sie aus, oder ich schreie. Ich rufe im Haus an, dann kommt jemand heraus und schlägt Sie windelweich. Die Jungs können ziemlich böse werden, wenn es sein muss.«
»Ich will Sie nicht verärgern«, beruhigte Cruz sie. »Ich will mit Ihnen nur über Shelby Cushman reden.«
»Zeigen Sie mir Ihre Dienstmarke noch einmal.«
Cruz hielt sie ihr hin. »Ich habe eine Lizenz«, sagte er. »Aber ich bin kein Polizist. Ich bin wegen Shelby hier.«
Plötzlich bekam Carla feuchte Augen. Cruz war überrascht. »Ich habe sie sehr gemocht«, sagte sie.
»Ich hab nur Gutes über sie gehört.«
»Sie war voller Mitgefühl für die anderen. Sie hätte unaufgefordert ihr letztes Hemd hergegeben. Und sie war so lustig.«
»Was ist dann mit ihr passiert?«
»Was ich gehört habe? Ich weiß nicht, ob es der Wahrheit entspricht oder nicht. Sie wurde in ihrem Schlafzimmer erschossen. Zwei Schüsse.«
»Woher wissen Sie, wo sie erschossen wurde, Carla?«
»Am Pool wurde darüber geredet. Warten Sie. Ich glaube, Glenda sagte es.«
»Wer hat es Glenda erzählt? Das ist wichtig.«
»Ich weiß nicht. Und ich hab keine Ahnung, wer Shelby das angetan haben könnte. Aber ich bin froh, dass Sie versuchen, es herauszufinden.«
»Meine nächste Frage bleibt unter uns«, sagte Cruz. »Glauben Sie, die Noccias haben was damit zu tun?«
Carla verschränkte ihre Arme und schien in sich zusammenzusinken. »Ist es das, was Sie denken?«
»Ich frage Sie.«
»Shelby hat viel Geld eingebracht und keine Probleme gemacht. Deswegen glaube ich nicht, dass sie was damit zu tun haben.«
Carla wurde nervös. Cruz lächelte sie an. »Ich bin fast fertig. Wer waren ihre Stammkunden? Kam Ihnen einer besonders launisch vor? Oder besitzergreifend? Oder rachsüchtig?«
»Eher nicht. Aber sie wurde oft von denselben Typen gebucht«, erklärte Carla. »Zwei von ihnen kamen mehrmals die Woche. Shelby arbeitete nur tagsüber.«
»Wer waren sie? Die Antwort könnte mir helfen. Sprach Shelby jemals über ihre Stammgäste?«
»Hollywood-Typen. Einer ist Regisseur, der andere Schauspieler. Einer von der bösen Sorte. Ich kann Ihnen nicht sagen, wer sie sind, aber vielleicht finden Sie es auch so heraus . Mögen Sie Filme?«
»Klar, wer nicht?«
»Haben Sie jemals Aus der Hölle gesehen?«
»Danke, Carla. Sie sind wahnsinnig nett.«
»Nicht der Rede wert.« Sie ließ den Motor aufheulen. »Das meine ich auch so– sprechen Sie mit niemandem darüber. Und bitte besuchen Sie mich weder da drin noch hier draußen. Ich riskiere ganz schön was dabei. Und ich will nicht so enden wie Shelby.«
55
Cruz und Del Rio marschierten in mein Büro. Cruz strich sein Haar mit den Fingern zurück und band seinen Pferdeschwanz neu. Del Rio richtete den Stuhl auf, den Andy umgeworfen hatte, und setzte sich.
»Andy hat uns den Auftrag entzogen? Du machst wohl Witze.«
»Ich musste ihm die Sache mit Shelby und dem Spa erzählen. Er konnte es nicht glauben.«
»Uff«, machte Cruz. »Das kann ich verstehen.«
»Ich auch«, sagte ich. »Hast du dir jemals gewünscht, im Unrecht zu sein?«
»Er hat uns den Auftrag entzogen, weil du ihm die Wahrheit gesagt hast?«, vergewisserte sich Del Rio.
»In ein paar Tagen wird er seine Meinung ändern.«
»Glaubst du?«, fragte Cruz.
»Also, wie weit seid ihr?«, fragte ich die beiden. »Wir arbeiten schließlich immer noch an dem Fall. Wir werden herausfinden , wer Shelby umgebracht hat.«
Cruz zog aus seiner Jackentasche einen schmalen Notizblock und begann mit seinem Bericht: Er habe eine Frau verhört, die in Glenda Treats Spa arbeite. Sie habe ihm die Namen zweier Kunden genannt, die oft zu Shelby
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