Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition)

Titel: Die Spur der Schuld - Private L.A.: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson , Maxine Paetro
Vom Netzwerk:
gekleideten Leibwächter und Kumpel, und war auf einen Handel mit Noccia aus. Das brauchte ein bisschen Mut. Ich hatte Rick gebeten, den Mund geschlossen, die Augen offen und den Hintern auf dem Sofa zu behalten. »Ja, Chef«, hatte er gesagt, und ich konnte nur hoffen, dass er seine tickende Zeitbombe draußen sicher verwahrt hatte.
    Der Pool vor der Terrassentür spiegelte sich in wogenden Lichtbalken auf Noccias Gesicht, was seinen Ausdruck undurchschaubar machte.
    Würde er mir erzählen, was ich wissen wollte? Hoffentlich.
    »Um was geht es dieses Mal, Morgan?«
    »Sie haben das Spiel gesehen?«
    »Das soll ein Spiel gewesen sein? Das war eher ein Truthahnschießen.«
    »Ich wollte Ihnen was zeigen.« Ich nahm die Fotos aus meiner Tasche und reichte sie ihm.
    Er nahm die Fotos in seine manikürten Hände und blätterte sie durch. Er hob seine Augenbrauen ein winziges Stück, als er die Leute auf den Bildern erkannte und merkte, was sie taten und welche Auswirkungen dies auf sein Geschäft hatte.
    »Darf ich fragen, wie Sie zu diesen Fotos kommen?«
    »Die habe ich selbst gemacht. Aber wichtig ist, dass Spiele manipuliert wurden. Und das geht schon eine ganze Weile so. Wenn wir uns nicht eingeschaltet hätten, wäre das Geld aus den Wettbüros geflossen, bis Sie verblutet wären. Schuld wären die Marzullos gewesen. Diese Fotos müssten sie eine Weile außer Gefecht setzen. Sie aus den nationalen Sportwetten raushalten. Das denke ich jedenfalls. Was denken Sie?«
    Carmine legte die Bilder auf den Tisch zwischen uns, lehnte sich zurück und beobachtete mein Gesicht. Ich beobachtete seins.
    Ich versuchte mir vorzustellen, was er dachte. Glaubte er, ich hätte etwas Großartiges getan, das ihm nutzte? Plante er einen Krieg gegen die Marzullos? Oder überlegte er nur, auf welche Weise er seinem Vater erzählen würde, wie knapp sie einer Katastrophe entgangen waren, die einen sehr wichtigen Teil des Familiengeschäfts mit sich gerissen hätte?
    Lange Zeit sprach niemand ein Wort. Die Zeit schien sich durch die facettierten Scheiben hindurch auszudehnen, über die Grenzen des künstlichen Paradieses hinaus bis in die Wüste.
    Wie ich gesagt habe, Del Rio ist ein geduldiger Mensch, wenn er es sein will. Ich brauchte mir keine Sorgen zu machen, weil er mir zeigte, was er viele Male als mein Copilot in Afghanistan bewiesen hatte. Er wartete, beobachtete und wartete.
    Schließlich blinzelte Carmine Noccia. »Was wollen Sie?«, fragte er.

1 03
    Carmine Noccia hatte mich nach meinem Wunsch gefragt. Er kam mir wie ein dienstbarer Geist in einem Märchen vor, der jeden Wunsch erfüllt. Man muss nur aufpassen, dass man sich keine Wurst an die Nase wünscht.
    »Ich habe meine guten Absichten bewiesen«, sagte ich. »Ich habe Sie aus einer Klemme geholt, von der Sie nicht einmal etwas wussten. Ich möchte, dass Sie Ihrem Vater erzählen, was wir getan haben. Allein das ist mir wichtig. Und dass wir diese Geschichte einfach als das akzeptieren, was sie ist.«
    »Sie möchten Entspannung. Dass jeder friedlich seiner Tätigkeit nachgehen kann. Dass wir uns nicht in die Quere kommen.«
    »Sehr sogar. Und ich möchte wissen, wer den Mord an Shelby Cushman in Auftrag gegeben hat.«
    Noccia lächelte. Es war ein schwaches Lächeln, aber es wirkte echt. »Kein besserer Freund. Kein schlimmerer Feind«, sagte er.
    Ich hatte erwartet, dass er alles Mögliche sagen würde, aber nicht das. Seine Worte entsprachen dem, was die Marines über sich sagen.
    Kein besserer Freund. Kein schlimmerer Feind.
    Ebenso wie Del Rio und ich war auch Carmine Noccia beim Militär gewesen.
    »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«, fragte er. »Oder möchten Sie zum Abendessen bleiben? Wir können uns dabei weiterunterhalten.«
    »Herzlichen Dank, aber es ist spät. Und wir fliegen noch zurück.«
    Noccia nickte, erhob sich und bat mich und Del Rio, ihm in den Billardraum zu folgen. »Geht raus, Jungs«, forderte er die Männer um den Tisch auf. »Macht eine Pause.«
    Der Raum leerte sich rasch. Über dem Billardtisch hing ein Punktezähler, doch Noccia ging weiter zur Tafel an der Wand. Auf ihr schien die Gesamtpunktzahl aller Spiele verzeichnet zu sein.
    Noccia griff zu einem Schwamm und wischte einige Telefonnummern aus, die in der Ecke standen. Den Rücken mir zugewandt, sagte er: »Wir haben einen Partner in zahlreichen Bauprojekten: ein Hotel in Nevada, ein paar Einkaufszentren in L. A. und San Diego. Dieser Partner kam mit einer Bitte zu uns. Wir

Weitere Kostenlose Bücher