Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
Mensch war kurz angebunden, dabei allerdings nicht unhöflich. »Ein Freund von uns wohnt bei Ihnen. Wir konnten ihn heute nicht erreichen, was nicht besonders ungewöhnlich ist. Seltsam ist nur, dass er sein Kommunikationsgerät anscheinend komplett ausgeschaltet hat.«
»Komplett?« Der Angestellte war von Berufs wegen betroffen. »Das ist beunruhigend.«
Tse-Mallory stieß ein Schimpfwort aus. »Das ist leider mehr als bloß beunruhigend. Da es unseren Freund betrifft und wenn man bedenkt, was mein mehrgliedriger Freund und ich für einen Tag hinter uns haben, dann könnte es um Leben und Tod gehen.«
»Unser Freund reagiert nicht auf seine persönliche Kommunikationseinheit, und wir konnten ihn auch über die hoteleigene Anlage nicht erreichen.« Der Thranx stand auf seinen vier Echtbeinen und konnte gerade so über den an die Größe von Menschen angepassten Tresen blicken. »Könnten Sie wohl jemanden hochschicken, der mal in sein Zimmer sieht, oder uns erlauben, zusammen mit einem Angestellten hinaufzugehen und uns umzusehen?«
Die rechte Hand des Rezeptionisten, der natürlich gern bereit war zu helfen, schwebte schon über den entsprechenden Instrumenten. »Wie lautet noch mal der Name Ihres Freundes?«
Tse-Mallory nannte ihm den Decknamen, den Flinx bei seiner Anreise bei der nurianischen Immigrationsbehörde angegeben hatte. Bei der Erwähnung des Namens musste der Angestellte nur einmal kurz mit der Hand über der Tafel herumwedeln.
»Der Herr hat das Hotel vorhin verlassen. Er hat nicht ausgecheckt und ist bisher nicht zurückgekehrt.«
Die beiden Besucher warfen sich einen seltsamen Blick zu, und der Thranx machte überdies noch eine kurze Handbewegung, die der Rezeptionist nicht zuordnen konnte.
»Hat er zufällig gesagt, wo er hingehen wollte?«, erkundigte sich Truzenzuzex angespannt. Der Angestellte schüttelte den Kopf. »Hat er etwas zurückgelassen?«
Bei diesen Worten lächelte der Rezeptionist. »Ja. Einen Speichersplitter. Er sagte zu mir, ein Freund würde später vorbeikommen und ihn abholen.«
Mensch und Thranx entspannten sich sichtlich. Tse-Mallory streckte seine knorrige Hand über den Tresen. »Das ist gut. Den hätte ich dann jetzt gerne.«
Da verlor der Angestellte die Fassung und wirkte auf einmal sehr verwirrt. »Das geht nicht. Es ist nämlich so ... Ich meine ... Sein Freund hat ihn bereits abgeholt. Und das ist schon eine ganze Weile her.«
Die Anspannung, die die beiden ungewöhnlichen Besucher ausstrahlten und deren Nachlassen der Rezeptionist gerade erst bemerkt hatte, kehrte mit voller Wucht zurück. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte der Thranx in perfektem, fast schon umgangssprachlichem Terranglo, »wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns diesen ›Freund‹ beschreiben könnten.«
»Erzählen Sie uns alles, an das Sie sich erinnern.« Der Mensch starrte den Rezeptionisten so finster an, dass dieser beeindruckt war - und sogar ein bisschen Angst bekam.
»Natürlich ... sicher«, stammelte er. »Aber zuerst einmal muss ich klarstellen, dass es sich nicht um einen Mann gehandelt hat ...«
16
Flinx ließ den Skimmer auf Höchstgeschwindigkeit fliegen. Jede Minute, die er länger brauchte, um die Entfernung zwischen der Stadt und den Zielkoordinaten zurückzulegen, war ein Moment mehr, den Clarity in den unberechenbaren, unangenehmen Händen der Fanatiker des Ordens von Null verbringen musste. Zwar hatte er bei ihrer ersten Begegnung vor langer Zeit den Eindruck gewonnen, dass es sich bei ihnen um eine Gruppe handelte, die nur aus guten Gründen zur Folter griff, doch er hatte nicht vor, sich auf diesen Ersteindruck zu verlassen. Da er aber auch nicht wollte, dass die städtischen Behörden, die den Verkehr in Sphene regelten, auf ihn aufmerksam wurden, konnte er sich nicht noch mehr beeilen, und diese aufgezwungene Verzögerung machte ihn umso wütender.
Pip flatterte im Innern des Skimmers herum. Ruhelos und angespannt sauste sie von Flinx zu einem Teil des durchsichtigen Daches, nur um wieder zurückzukommen, immer auf der Suche nach dem Grund für die anhaltende Sorge ihres Herrn. Er versuchte, sie zu beruhigen, was ihm jedoch nur mäßig gelang. Da sie dauerhaft empathisch mit ihm verbunden war, konnte sie sich nur beruhigen, wenn er ebenfalls ruhiger wurde. Und so sehr er sich auch anstrengte, er schaffte es einfach nicht.
Die anderen Flieger, an denen er vorbeischoss, mochten seinen rasanten und irgendwie unsteten Flug ignorieren. Vielleicht
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