Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
Frau begannen daraufhin tatsächlich, leise zu beten. Es blieb dem Sprecher überlassen, ihren Wunsch in Worte zu fassen.
»Unsere Kontakte bei den Commonwealth-Wissenschaftlern waren nur in der Lage, uns Details astronomischer Natur weiterzuleiten. So und so viele Parsecs gereinigt, so viele Sonnen und so viel interstellarer Wasserstoff verschwunden.« Auch wenn die Stimme des Sprechers nie besonders aggressiv klang, wenn sie über das Töten sprach, schien in ihr auf einmal eine gewisse unerwartete Sehnsucht mitzuschwingen.
»Wir sehnen uns danach, mehr über das zu erfahren, was wir zu fördern versuchen. Wir sind uns sicher, dass es nicht durch und durch geistlos sein kann. Etwas so Gewaltiges und Allmächtiges muss von einem Bewusstsein ähnlichen Ausmaßes kontrolliert werden! Einem Gedankenprozess, der alles lenkt. Zweifellos muss noch mehr als die bloße Vernichtung dahinterstecken. Es muss einen Zweck, eine Richtung, eine Begründung geben.« Seine Augen, in denen jetzt das Feuer des Fanatismus brannte, forschten in dem Gesicht des jungen Mannes, der vor ihm stand und der sich kaum noch zurückhalten konnte.
Schließlich nickte Flinx. »Ja. Ja, so ist es. Sie haben recht. Ich habe es gesehen. Ich habe es gespürt.«
Seine Wächter wechselten aufgeregte Blicke untereinander und flüsterten leise, auch wenn sie stets darauf achteten, dass ihre Waffen weiterhin auf Flinx und die fliegende Schlange gerichtet waren, die sich um seinen rechten Arm und die Schulter gewickelt hatte.
»Leider haben unsere Quellen keinen Zugang zu extraphysikalischen Möglichkeiten.« Mit Augen, die ebenso hungrig wirkten wie sein Intellekt, starrte der Sprecher den Gefangenen an. »Sie müssen uns alles mitteilen, was Sie darüber wissen.«
»Das werde ich«, stimmte Flinx zu. »Ich werde Ihnen alles sagen. Aber bringen Sie mich zuerst zu Clarity.«
»Ja. Ja, natürlich! Selbst jene, die der Reinheit dienen, dürfen ihre guten Manieren nicht vergessen.« Bei diesen Worten drehte sich der Sprecher um und ging voraus in die Villa. Die anderen Mitglieder des Ordens bildeten eine Eskorte um Flinx herum, und unter derart schwerer Bewachung betrat auch er das Gebäude.
Dünne Strahlen aus mit Gel versetztem Wasser wirbelten in den künstlichen Strömen an beiden Seiten der zentralen Halle herum. Am anderen Ende des Raumes führte eine hohe Doppeltür in ein Vorzimmer, das im Stil des alten Roms dekoriert worden war, allerdings kannte man in diesem Rom anscheinend schon die neuesten und modernsten Möbelstücke. Nachgebildete Mosaike aus der aurealianischen Zeit tanzten und spielten an den Wänden zu beiden Seiten, als Flinx weitergeführt wurde.
Aus dem nächsten Raum, offenbar dem wichtigsten der ganzen Villa, hatte man sämtliche Möbelstücke entfernt und die Wandmosaike und Gemälde deaktiviert. Hier warteten weitere Mitglieder des Ordens auf ihn. Unter ihnen befand sich auch ein auffälliger alter Mann mit gebeugtem Rücken. Flinx konzentrierte sich augenblicklich auf ihn. Körperlich war er ein Relikt, doch von der emotionalen Kraft her konnte er jeden anderen im Raum mit Leichtigkeit dominieren. Er war außerdem einer der wenigen Anwesenden, bei dem auf den ersten Blick keine sichtbare Waffe erkennbar war.
An einer Seite stand auf einer Bank aus falschem Marmor eine rechteckige durchsichtige Kiste, in der sich eine träge schlangenartige Gestalt befand. Blitzartig breitete Pip ihre Flügel aus und flog von Flinx' Schulter, dem es nicht mehr gelang, sie davon abzuhalten. Die eingesperrte geflügelte Kreatur, die sich in dem durchlöcherten, undurchdringlichen Container befand, war bereits wach und aktiv, bevor Pip darauf landete. Auch wenn sie keinen körperlichen Kontakt herstellen konnten, tauschten sich Mutter und Sohn auf empathische Weise miteinander aus.
Flinx erkannte, dass die widerwärtigen Personen in diesem Raum mit Pip vermutlich ebenso verfahren würden wie mit Scrap. Doch das war erstmal nicht so wichtig. Es war ihm gleichgültig, wie viele es waren, und auch ihre Bewaffnung interessierte ihn momentan überhaupt nicht. Das einzig Wichtige war die einsame Gestalt, die isoliert in der Mitte des Raumes saß.
Das Sonnenlicht drang durch ein rundes Fenster in der Decke über Clarity. Sie sah genauso aus, wie sie zuvor geklungen hatte - erschöpft und misshandelt. Die Verletzungen, die man ihr zugefügt hatte, waren nur in ihrem Gesicht erkennbar - und in ihren Augen. Sie brauchte einen Augenblick, um ihn zu
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