Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
empathische Projektion war gescheitert. Im Nahkampf hatte er versagt. Welche Waffen standen ihm noch zur Verfügung? Er begann zu reden. Da ihm bereits bewusst war, dass sein potenzieller Mörder sich nicht von Emotionen beeinflussen ließ, ließ er seine Stimme ganz ruhig und rational klingen. Betteln, Weinen oder Flehen würden den Qwarm verbal ebenso wenig erreichen wie emotional.
»Wenn Sie mich umbringen«, erklärte Flinx so ruhig wie möglich, »werden all Ihre Nachkommen, die gesamte Gilde und jedes lebendige Wesen durch etwas unvorstellbar Großes und Böses sterben, das bald durch diese Region des Kosmos rasen wird.«
Da er keinen Grund zur Eile sah, dachte der Attentäter über diese höchst seltsame Bitte um Gnade nach. »Von der Unwahrscheinlichkeit des genannten Vorgangs mal abgesehen, klingt das für mich nicht nach etwas, das ein Grünschnabel wie Sie auf irgendeine Art beeinflussen könnte.« Eine Hand wurde angezogen, und er schien sich auf den tödlichen Schlag vorzubereiten.
Flinx tat etwas, was er in seinem Leben noch nie zuvor getan hatte. Er prahlte.
»Ich bin die letzte Hoffnung der Zivilisation.«
Von einem besiegten jungen Mann, der auf dem glänzenden Boden einer Vorstadtvilla am Stadtrand von Sphene lag, war das eine dermaßen lächerliche Behauptung, dass der ältere Qwarm darauf nicht sofort eine Antwort parat hatte.
»Sie sehen für mich nicht so aus, als könnten Sie für irgendetwas die letzte Hoffnung sein, mit Ausnahme von sich selbst.« Die zum Töten bereite Hand wurde angespannt.
Auf dem Rücken liegend, seinen Attentäter anstarrend, mit sich schwer hebender und senkender Brust, erkannte Flinx, dass ihm die Zeit und die Ideen ausgingen, und er versuchte es mit einer letzten Taktik. Nach allem, was er über die Qwarm wusste, standen seine Erfolgschancen sehr schlecht, aber er musste es wenigstens versuchen.
»Was immer der Orden der Gilde zahlt, ich verdreifache den Preis. Ich habe Zugriff auf Ressourcen, die alles, was Sie sehen oder sich vorstellen können, übersteigen.«
»Er sagt die Wahrheit!« Aus ihrer aus explosivem Schaum bestehenden Zwangsjacke flehte Clarity den Killer an. »Sowohl was das Geld, als auch die Rettung der Galaxie angeht.«
Der Qwarm erlaubte sich einen leisen Seufzer. »Es tut mir leid, aber Letzteres glaube ich nicht. Was Ersteres angeht, so sollten Sie wissen, dass der Ruf der Gilde auf der heiligen Tradition beruht, dass wir jeden einzelnen Vertrag buchstabengetreu in die Tat umsetzen und erfüllen. Selbst wenn wir ein solches Angebot persönlich als verlockend ansehen, so würde ich es als Mitglied der Gilde doch niemals annehmen. Würde ich das tun, dann würden mich meine Brüder und Schwestern jagen und mir diese eigenwillige Eskapade rasch heimzahlen.« Die Hand wurde ein wenig höher gehoben. »Sie können sich glücklich schätzen, dass ich angeheuert wurde, um Sie schnell und effizient auszuschalten, und dass ich Ihr Ableben nicht noch künstlich in die Länge ziehen soll.«
Die Faust bewegte sich auf Flinx' Gesicht zu, fast schon schneller, als ihr das menschliche Auge folgen konnte. Er hatte kaum noch Zeit, sich darauf vorzubereiten. Eingesperrt in den Sprengstoff schrie Clarity laut auf. Pip glitt am Boden langsam auf die Kämpfer zu und spuckte mit Gift, das jedoch einen Meter vor seinem Ziel landete. Der präzise, methodische Tötungsschlag des Qwarm näherte sich Flinx' Kopf.
Und streifte gerade mal sein Ohr.
Ein schweres Gewicht drückte auf seine Brust. Er hatte aufgehört zu atmen, was aber keine Folge des Schlags war. Der Attentäter war über ihm zusammengebrochen, und es war sein Körpergewicht, das Flinx' Atmung beeinträchtigte. Links neben seinem Kopf hatte der mörderische Schlag den Steinboden aufgerissen. Clarity schrie immer noch. Keuchend und an ihrer eigenen Wut fast erstickend hörte sie erst auf, als er, vor Anstrengung knurrend, den schweren Körper zur Seite hievte und sich langsam aufsetzte.
»Flinx?«
»Es geht mir gut. Ich bin am Leben.« Er holte tief Luft und musterte den gewaltigen Körper, der jetzt reglos neben ihm auf dem Boden lag. Der Qwarm sah unverändert aus, abgesehen von jeweils einem Loch, das seinen Schädel vorn und hinten zierte. Vorne war es allerdings deutlich kleiner als hinten, was darauf hindeutete, dass etwas sehr Schnelles und Tödliches seinen Kopf durchbohrt hatte. Kein Geräusch hatte den tödlichen Schuss begleitet. Ein Schallstilett würde ein solches Loch verursachen,
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