Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
immer größer. Und was Tse-Mallory und Truzenzuzex anging, sie standen einfach rechts und links neben ihr und beruhigten sie allein durch ihre körperliche Anwesenheit. Sie hatten das alles schon einmal gesehen.
Die innere Kuppel über Flinx' Kopf begann zu pulsieren, und metallische Blitze in sehr intensivem Lila zuckten über ihr dahin. Die äußere Kuppel schien in allen erdenklichen Farbschattierungen zu explodieren: Die Augäpfel versengendes Purpur, grelles Azurblau, fluoreszierendes Pink und elektrische Grüntöne flammten auf. In nicht vorhersehbaren Intervallen erschienen Bälle aus farbigem Licht und bildeten Beulen an den oberen Kurven und dem Rand der Kuppel. Als sie eine bestimmte intensive Färbung erreicht hatten, lösten sie sich und schwebten wie elektrifizierte Ballons zur fernen Decke des Krang-Innenlebens.
Und das war erst der Anfang.
Die großen Rohre und Zylinder, die die Hunderte Meter hohen Wände bedeckten, waren zum Leben erwacht - mit Klängen wie mit Farben. Während Bänder aus intensiven Farben wie gigantische elektrische Blitze von Gottes Van-DeGraaff-Generator an ihnen entlangliefen, begann etwas Tieferes und Kräftigeres unter ihren Füßen, den gewaltigen Innenraum zu erfüllen. Clarity musste sich die Ohren zuhalten, doch dann ließ sie die Hände wieder sinken und hörte gebannt zu. Die Vibrationen durchdrangen ihr Fleisch und ihr Wesen und schienen direkt in ihre Knochen einzudringen.
»Das ist Musik!«, brüllte sie und versuchte, sich über den fremdartigen Krach hinweg verständlich zu machen.
Der neben ihr stehende Tse-Mallory nickte und beugte sich zu ihr, um ihr ins Ohr zu schreien: »Tar-Aiym-Musik. Fremdartige Harmonien und Dissonanzen. Instrumentierung in einem Ausmaß, wie es mit nichts im ganzen Commonwealth vergleichbar ist.« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter: »Vielleicht war das ja auch ihre Variante einer Messe.«
Sie hob den Arm und zeigte auf die Kuppel, die jetzt ganz in undurchsichtige, glänzende Farben gehüllt war. »Was ist mit Flinx? Hört er das auch?«
Auf ihrer anderen Seite stand der ehrenwerte Philosoph, der Sylzenzuzex mit Rufen und Pfeifen etwas mitgeteilt hatte und sich jetzt zu ihr umdrehte. »Nur Flinx weiß, was er hört! Und was er hört, Kssa!!lk, bleibt dem Rest von uns verborgen. Was wir bei unserem letzten Besuch vor vielen Jahren herausgefunden haben, ist, dass dieses Relikt eines uralten Volkes ein Musikinstrument und eine Waffe ist.«
Sie bedeutete ihm, dass sie ihn verstanden hatte, und wandte ihre Aufmerksamkeit dann erneut der mit Farben verschleierten Plattform zu. Unter den beiden Kuppeln konnte sie ab und zu einen flüchtigen Blick auf ihren im Mahlstrom aus Farben und Licht liegenden Freund werfen. Sie ging davon aus, dass er am Leben war und es ihm gut ging. Sie musste einfach davon ausgehen.
Flinx wartete darauf, dass seine Kopfschmerzen zurückkehren würden. Doch sie taten es nicht. Stattdessen erlebte er eine nie zuvor gekannte Klarheit seines Bewusstseins. Vorsichtig streckte er sein Talent testweise aus, wie er es auf einer ähnlichen Plattform unter einer vergleichbaren Struktur innerhalb der großen, das All durchstreifenden Tar-Aiym-Plattform auch getan hatte. Auch dort hatte er keinen Schmerz verspürt. Er hatte erfolgreich, wenn auch nur kurz und mit bemerkenswerter Direktheit und Einfachheit kommuniziert. Dieser Austausch hier würde schwieriger werden, mehr Unsicherheiten beinhalten. Seine Absicht war es nicht nur, den Kontakt herzustellen und aufrechtzuerhalten, er wollte überdies eine richtige Unterhaltung führen.
WILLKOMMEN ZURÜCK.
Er war sich sicher, dass er genau das gehört hatte. Oder gespürt. Das Krang war noch am Leben. Er war noch am Leben.
Jetzt musste er den Versuch starten, solange dieser Zustand anhielt.
Pip, die sich über seinem Kopf zusammengerollt hatte, zuckte wild zusammen - der nicht denkende alaspinianische Minidrache diente als Linse, um die Gefühle ihres Herrn zu fokussieren und zu intensivieren. Wie er es auf der Waffenplattform auch getan hatte, streckte Flinx sein Talent aus. Er war sich dem gewaltigen Lichtspiel und den Klängen um sich herum kaum bewusst. Würde das uralte Artefakt auf seinen mentalen Vorstoß mit mehr als nur Farben, Harmonien und dem Geklingel seiner fremdartigen Instrumente reagieren?
»Du erinnerst dich an mich«, versuchte er zu projizieren. Zu fühlen. Es war das mentale Äquivalent dazu, erwartungsvoll die Hände in die Hüften zu
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