Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent

zweier solcher Branen intensiv genug aufeinandertreffen, kommt es zur Explosion, zum Knall. Manchmal sogar zum Urknall. Wenn man dieser Theorie glauben kann, dann werden ständig neue Universen mit ihren eigenen neuen Branen geboren - und zwar unzählige.
    Stellen Sie sich eine Technologie vor, die derart fortschrittlich ist, dass sie eine derartige Interaktion zwischen zwei Branen hervorrufen kann, aber unter kontrollierten Bedingungen und auf durchführbarer Basis.«
    In Truzenzuzex' Geist wirbelten die unzähligen Möglichkeiten durcheinander. »Cr!!lk, vielleicht sind die Xunca dorthin gegangen. Durch die Kongruenz zweier Branen, von dieser in eine andere. Die ultimative Flucht. Vielleicht sind sie mit einem von fokussierten Gravitonen angetriebenen Schiff gereist - oder einem, das aus Gravitonen bestand.«
    Der völlig faszinierte Tse-Mallory entwickelte diesen unmöglichen Gedankengang sogar noch weiter. »Wenn sie einen solchen Prozess in einem derartigen Maß beeinflussen konnten, dann haben sie vielleicht auch den Grad und das Ausmaß der Interaktion manipuliert, um ihren eigenen bedarfsgerechten Urknall herbeizuführen.« Er hob eine Hand und führte Daumen und Zeigefinger zusammen, um seine Aussage zu verdeutlichen. »Einen kleinen Urknall. Das Resultat wäre die Entstehung eines neuen, kleinen Universums, das sich in einer angepassten Brane befindet. Nichts Auffälliges. Eigentlich eher unbedeutend. Gehen wir von eintausend verfügbaren und unbewohnten neuen Galaxien aus, die sie nach Belieben erkunden und besiedeln konnten.«
    »Eine komplette Zivilisation?« Clarity flüsterte jetzt, ohne genau zu wissen, warum. »Um dem zu entkommen, was auf das Commonwealth zurast, haben sie ihre gesamte Zivilisation in eine andere Dimension umgesiedelt?«
    Bei diesen Worten musste Tse-Mallory grinsen. »Tru und ich stellen nur Theorien auf. Wenn ein Xunca in der Nähe wäre, würde ich ihn danach fragen. Aber sie sind nicht mehr hier. Wie Flinx gesagt hat, sind sie weggegangen. Nur ein Teil ihrer Arbeiten ist zurückgeblieben, durch den wir ein wenig über sie erfahren haben.« Mit einer ausschweifenden Armbewegung bezog er all das, was sie draußen sehen konnten, mit ein. »Das Plasmatunnel-Transportsystem. Dieser Ort. Die unendlichen Möglichkeiten, die sich dadurch eröffnen.«
    Die KI des Schiffes war noch nicht fertig. »Aber bevor sie gelernt haben zu tun, was immer sie letztendlich getan haben, richteten sie diese Brane und eine weitere in etwa aufeinander aus in dem Versuch, herauszufinden, wie viel Energie man benötigt, um die nahende Gefahr abzuwenden - welche meiner Ansicht nach wahrscheinlich selbst das Eindringen einer anderen Art von Materie-Energie aus einer dritten Brane darstellt.«
    Truzenzuzex stieß ein leises Pfeifen und Klicken aus. »Ich müsste das durchrechnen, aber die Nebeneinanderstellung zweier Branen könnte auch eine Erklärung für die unglaubliche Energie des Großen Attraktors sein.«
    »Doch all diese Mühen und wissenschaftlichen Anstrengungen, um eine Verteidigungswaffe zu erschaffen, wurden letztendlich überflüssig«, fuhr die Teacher fort, »als die Xunca einen Weg fanden, von dieser Brane in eine andere zu wechseln oder sogar ihre eigene zu erschaffen. Jede dieser Fluchtmöglichkeiten hätte diese Waffe überflüssig gemacht.«
    »Aber«, merkte Flinx an, »sie haben sie zurückgelassen.«
    »Ja«, stimmte ihm die KI seines Schiffes zu. »Sie haben sie zurückgelassen.«
    »Sie war zu groß, um sie zu bewegen«, überlegte Flinx laut. »Außerdem mussten sie sie ja auch gar nicht mitnehmen.« Er sah seine Gefährten an. »Oder vielleicht - vielleicht ließen sie sie intakt zurück, damit die Zivilisationen und intelligenten Spezies, die nach ihnen kommen würden, eine Chance hätten, dieses Ding zu bekämpfen, das auf uns zukommt.«
    Clarity war nicht überzeugt. »Wenn sie uns helfen wollten, warum haben sie dann nicht ein Signal zurückgelassen, das uns zu derselben Brane führt, in der sie Zuflucht gefunden haben?«
    Tse-Mallory kicherte leise und schüttelte den Kopf. »Es hätte uns nichts gebracht, wenn sie das getan hätten, meine Liebe. Um auf eine Insel zu gelangen, muss man erst einmal das passende Boot haben. Vielleicht auch sehr viele Boote. Es ist ja nicht nur so, dass die Homanxheit noch immer nicht richtig schwimmen kann - wir wissen bisher noch nicht einmal, wie sich das Wasser anfühlt.« Er sah sie ernst an. »Was bringt einem ein Signal, dem man doch nicht