Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
erklärte die Stimme aus seinen Träumen. ES IST GUT, DASS DIE ZEIT ENDLICH GEKOMMEN IST.
»Ich kenne dich«, dachte Flinx. »Du warst schon früher bei mir. Du hast mir mehrmals dabei geholfen, dass ich die Gefahr sehen konnte, die uns alle bedroht.«
UNS ALLE, wiederholte die Stimme. WIR SIND VETTERN, DEINE SPEZIES UND MEINE. WIR KÖNNEN UNS NICHT SO AUSSTRECKEN, WIE DU ES KANNST - ABER WIR KÖNNEN DRÜCKEN. WIR KÖNNEN VERSTÄRKEN. DAS HABEN WIR GETAN.
»Wer seid ihr?«, erkundigte er sich, nicht zum ersten Mal, aber jetzt vehementer als je zuvor.
Ein Bild nahm vor seinem inneren Auge Gestalt an. Das Bild einer Welt mit wenigen Menschen, aber vielen ... Vettern. Lange getrennt durch die materielle Evolution, aber nicht durch die Intelligenz, blieben sie unter sich und auf ihrer neuen Welt. Das Gefühl, das er empfing, die Emotionen, die übertragen wurden und ihn durchfluteten, umgaben ihn wie eine warme, schützende Decke.
Ich kenne diese Welt, erkannte er und verspürte auf einmal große Aufregung.
»Cachalot«, dachte er.
WIR SIND EINS MIT DIR, UM ZU HELFEN. WIR WERDEN WIE EIN KISSEN FÜR DEINEN VERSTAND SEIN. UND ICH WERDE DABEI HELFEN, DICH ZU LEITEN UND ZU FÜHREN.
Die Quelle der zweiten Präsenz war ihm sofort klar. Er musste gar nicht erst raten, da er erst vor Kurzem mit ihr kommuniziert hatte.
Das Tar-Aiym Krang.
Das Dreieck, jetzt fiel es ihm wieder ein. Damit er eine Chance hatte, das nahende Böse zu bekämpfen, wurde ein kooperatives Dreieck aus verschiedenen Geistern und Denkweisen benötigt. Auch wenn er selbst kein Teil des Dreiecks war, so sollte er doch der Auslöser, der Schlüssel für etwas viel Größeres sein.
Was und wo war das immer noch fehlende dritte Teil? Woraus bestand es, und welche Geister steckten dahinter? Falls es ein Tar-Aiym sein sollte, so gab es keine Hoffnung für sie. Peot, der letzte lebende Tar-Aiym, war vor gar nicht allzu langer Zeit in der Nähe der Welt Repler gestorben. Die Xunca? Sie waren fortgegangen. Was war dann der dritte und letzte Bestandteil des Dreiecks, und wo sollte man danach suchen?
Suche und du wirst finden, sagte er sich. Er streckte sich erneut aus, so kraftvoll, wie er nur konnte, zusammen mit den beiden Geistern, die sich mit dem seinen verschmolzen hatten. Er streckte sein Talent aus - und stellte den Kontakt her. Mit etwas, das so unerwartet und so durch und durch fremdartig wie nahe war. Es wartete auf ihn.
Es gab ein Relais. Auf seinem Schiff.
Während sein Talent gewachsen und reifer geworden war, hatte Flinx viele Arten des Verstandes kennengelernt. Die von Menschen und Thranx, AAnn und Quillp, Sakuntala und Tolianern. Den uralten Maschinenverstand, der das Krang war, und jetzt den Gruppenverstand der Cetacea von Cachalot. Aber noch nie hatte er etwas erlebt wie die bizarren kognitiven Prozesse, die nun in sein waches/schlafendes Bewusstsein eindrangen und die er sich nicht einmal im Traum hätte vorstellen können. Sie entsprangen einem vereinigten Bewusstsein, das eine ganze Welt umfasste und sich doch ebenso gut konzentrieren konnte wie der Geist eines einzigen Individuums. Es war erforderlich, dass Millionen, vielleicht sogar Milliarden einzelner Lebensformen zusammenkamen, um dieses Bewusstsein zu erschaffen, das sich so sehr von seinem und allen anderen, die er je kennengelernt hatte, unterschied wie das seine von dem eines Steins. Nur dass ein Stein kein Bewusstsein hatte.
Doch trotz allem, trotz der Fremdartigkeit, die ihm zwar deutlich bewusst war, aber auch außerhalb der gewöhnlichen Konzepte der Wahrnehmung lag, erkannte er es. Wie der besänftigende Gruppenverstand der Cetacea, wie der direkte Maschinenverstand des Krang war es schon früher bei ihm und ein Teil von ihm gewesen. Tatsächlich hatte er sich sogar schon zwischen seinen Bestandteilen aufgehalten.
Die Wale von Cachalot kamen voller Wärme zu ihm.
Das Krang kam mit seiner eisigen Klarheit.
Und die unübersetzbare, unerklärbare, den Globus umgebende Grünheit des Weltenverstandes von Midworld kam zu ihm mit ... Macht.
Das Dreieck war komplett. Wie die Xunca es replizieren konnten, wusste er nicht und konnte er auch nicht wissen, aber das war unwichtig. Er spürte die Energie durch sich hindurchfließen wie einen Sturzbach. Er konnte es zwar nicht sehen oder fühlen, aber er konnte durch andere - insbesondere durch die zuckende schlangenartige Gestalt, die auf seiner Brust lag - empfinden, dass sich draußen irgendetwas regte. Jenseits der Blase.
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