Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spur der verlorenen Kinder

Die Spur der verlorenen Kinder

Titel: Die Spur der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.J. MacGregor
Vom Netzwerk:
Amazonenpapagei mit einem ganz beeindruckenden Vokabular. Das war ein toller Eisbrecher bei den Frauen gewesen.
    »Jetzt zeige ich Euch das beste Bild, das wir vom Gesicht dieses Kerls haben«, sagte Tina.
    Augenblicke später erschien das Gesicht des Entführers auf dem Bildschirm. Es war nicht das beste Bild, das Sheppard je gesehen hatte, aber wenn man bedachte, womit Tina hatte arbeiten müssen, war es beeindruckend. Sheppard ging seine geistige Gesichtsdatenbank durch, landete aber keine Treffer.
    »Irgendeine Idee, wer das ist?«, fragte er.
    »Genau genommen haben wir sogar mehrere Möglichkeiten«, erklärte Tina. »Wir haben eine neue Software, die ein solches Foto nimmt und die Datenbank des FBI nach passenden Gesichtsformen durchsucht.« Der Drucker spuckte zwei Dutzend Fotos aus, jedes mit einer Kurzbiografie. »Das sind unsere besten vierundzwanzig Treffer.« Sie erhoben sich und gingen hinüber zum Konferenztisch, wo sie die Fotos nebeneinander ausbreitete. »Jetzt ist es unsere Aufgabe, sie mithilfe der Kurzbiografien auszusortieren.«
    »Zwei Bankräuber aus Illinois«, sagte Sheppard und zog zwei Fotos aus der Reihe. Er verglich die Bilder mit dem Foto des Entführers und schüttelte den Kopf. »Keiner von denen sieht aus wie unser Mann.«
    »Mein Gefühl sagt, dass dieser Kerl in Südflorida lebt«, bemerkte Goot.
    Schnell hatten sie die Auswahl auf sechs Fotos reduziert. Von diesen verfügten vier der Männer über eine erschreckende Ähnlichkeit mit dem Entführer.
    »Das sind dieselben vier, die ich herausgesucht habe«, sagte Tina.
    Sheppard wurde übel. »Ein Pädophiler, ein verurteilter Vergewaltiger, der gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen hat, ein Typ, der wegen acht Einbrüchen gesucht wird, und ein verschwundener Meeresbiologe, dem vorgeworfen wird, seiner Frau eine halbe Million Dollar geklaut zu haben.«
    »Eine ausgezeichnete Auswahl unserer anständigsten Bürger«, bestätigte Tina. »Alle vier aus Miami oder südlicher.«
    Sheppard legte das Foto des Entführers in die Mitte des Tisches und die anderen Fotos darum herum. »Eigenartig, wie ähnlich sie aussehen.«
    »Das liegt an der Software«, sagte Tina mit einem Hauch Stolz in der Stimme. »Ich habe alles heruntergeladen, was wir über diese vier Männer wissen.« Sie öffnete eine Schublade des Konferenztisches und nahm zwei CDs heraus. Eine gab sie Sheppard, die andere Goot. »Im Internet gibt es noch mehr Informationen, aber auf den CDs ist das Wichtigste.«
    Sie fuhr fort: »Jetzt kommen wir zu dem Lappen. Ich weiß, dass du nicht beim FBI warst, als Rusty Everett und Becky Sawyer entführt wurden. Aber wir haben darüber gesprochen, wie schwierig es war, einen Fingerabdruck von dem Stoffstück abzunehmen, das wir beim Fall Antonio Pantello vor sechs Wochen gefunden haben. Vielleicht haben wir diesmal mehr Glück. Ich habe den Stoff mit Ninhydrin besprüht, und es sieht aus, als würden sich einige Teilabdrücke zeigen. Es sind erst acht Stunden vergangen, und ich möchte den Abdrücken gern vierundzwanzig Stunden geben, sich zu entwickeln.«
    Ninhydrin, so viel wusste Sheppard, war dazu in der Lage, auf porösen Materialien wie Papier, Holz oder Stoff hinterlassene Fingerabdrücke hervorzuzaubern. Es reagierte auf Aminosäuren, die man durch die Haut ausschwitzte, nicht auf Fett, für das man Jod benötigte, um Fingerabdrücke sichtbar zu machen. »Du hast Ninhydrin auch auf dem Lappen probiert, den wir vor sechs Wochen gefunden haben, aber keinen Erfolg erzielt. Was ist diesmal anders?«
    »Möglicherweise liegt es daran, dass du ihn ziemlich schnell gefunden hast. Er war keinen größeren äußeren Einwirkungen ausgesetzt. Außerdem war dieser Stoff nicht gefärbt, sodass die Farben sich nicht lösen, wenn ich ihn ansprühe.«
    »Dieser Einbrecher hier war Insektensammler«, sagte Goot. »Ein Insektensammler braucht vielleicht Chloroform, um die gefangenen Käfer zu betäuben. Oder nimmt man heute etwas anderes?«
    »Ich vermute, etwas anderes, aber Chloroform kann man ziemlich einfach selber machen.« Tina deutete auf das Foto des Meeresbiologen. »Meeresbiologen brauchen wahrscheinlich auch Chloroform.«
    »Dann fangen wir mit den beiden an«, sagte Sheppard.
    »Ich will euch noch etwas zeigen«, sagte Tina und trat an einen weiteren Computer. »Ihr wisst, wie sehr ich Rätsel hasse. Es nervt mich richtig, dass zwei Menschen – drei, wenn wir den Entführer mitzählen – einfach von der Erdoberfläche zu

Weitere Kostenlose Bücher