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Die Spur der verlorenen Kinder

Die Spur der verlorenen Kinder

Titel: Die Spur der verlorenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T.J. MacGregor
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1980.«
    »Von wem haben Sie das Haus gekauft?«
    »Mrs Foreman. Iris Foreman.«
    »Haben Sie von ihr vielleicht eine Telefonnummer oder Adresse?«
    »Vielleicht im Kaufvertrag. Ich sehe mal nach, wenn Sie einen Augenblick warten könnten.«
    »Natürlich.«
    Die Tür schloss sich. Sheppard stand auf der Veranda und wartete, da klingelte sein neues Handy schon wieder. Wer jetzt, fragte er sich, und sorgte sich bereits, dass Goot seinem Chef die neue Nummer gegeben hatte.
    Nein, das würde Goot nicht tun. Er nahm das Gespräch an. »Agent Sheppard.«
    »Hier ist Tina. Wir werden bis morgen noch keine definitive Identifikation der Leichen vorgenommen haben, zumindest nicht, was die Medien und die Familien angeht. Aber wir haben Zahnabdrücke von zweien von ihnen. Becky Sawyer und Antonio Pantello.«
    Sheppard schloss die Augen und hörte die Stimme von Antonios Mutter: Er ist tot. Er ist begraben auf einem Hügel über dem Meer. »Weißt du das Geschlecht der anderen?«
    »Männlich, Shep.«
    Seine Erleichterung war so groß, dass sein Körper wie leer war, wie ein Ballon, aus dem plötzlich alle Luft entwichen war.
    »Aber da ist noch etwas Eigenartiges. Obwohl Becky Sawyer vor drei Jahren entführt wurde, weisen ihre Überreste weit größere Verwesungsspuren auf.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Tina flüsterte jetzt beinahe: »Shep, es ist, als wäre die Leiche Jahrzehnte begraben gewesen, okay?«
    »Jahrzehnte.« Aber das war auch nicht merkwürdiger als ein Junge, der ein Haus verkaufte, bevor er überhaupt geboren wurde, ein Haus, das er von dem Mann geerbt hatte, der ihn entführt hatte. »Was ist mit Pantellos Leiche? Er ist erst vor sechs Wochen verschwunden.«
    »Dasselbe.«
    »Gibt es irgendeinen möglichen wissenschaftlichen Grund dafür?«
    »Die Leichen waren in der Erde vergraben – keine Särge, keine Kiste, keine Einbalsamierung. Dann verwesen sie natürlich schneller, aber nicht so schnell, Shep.«
    Er presste die Finger gegen seine Nasenflügel und wünschte sich, dass wenigstens ein Teil dieser Ermittlungen einen Sinn ergeben würden. »Wie lange kann das unter uns bleiben?«
    »Das hängt davon ab, wie sehr Dillard drängelt.«
    »Darauf wissen wir beide die Antwort.«
    »Aber Dillard interessiert sich bloß für die Medien, nicht für die Feinheiten. Ich tue, was ich kann.«
    Er lehnte am Geländer der Veranda, als die Haustür sich wieder öffnete. »Tina, ich rufe dich in ein paar Minuten zurück.« Er legte auf. »Haben Sie es gefunden?«, fragte er die Frau.
    »Ich glaube schon.«
    Sie reichte ihm einen gehefteten Stapel vergilbter Papiere. Unten auf der ersten Seite befanden sich Iris Foremans Name, Unterschrift, Sozialversicherungsnummer, eine Adresse in Gainesville, Florida, und zwei Telefonnummern. Sheppard notierte alles auf seinem Block, bedankte sich bei der alten Dame, und eilte zurück zu seinem Wagen. Kaum saß er darin, wählte er Iris Foremans Privatnummer, erreichte aber nur einen Anrufbeantworter. Er legte auf und wählte die Büronummer.
    Er landete in einem Sprachmenü, hörte zu, drückte eine Nummer, erreichte ein weiteres Menü, drückte eine weitere Nummer, dann noch ein Menü, und er vollführte das noch ein paarmal, bevor er die Null drückte und eine menschliche Stimme hörte.
    »Registratur«, sagte eine Frau.
    »Iris Foreman, bitte.«
    »Sie arbeitet beim Sprachendienst, Sir. Wir sind die Registratur. Sie müssen …«
    Sheppards Blutdruck schoss himmelwärts. »Ich habe gerade sechs Sprachmenüs durchgehalten. Bitte verbinden Sie mich mit Miss Foreman.«
    »Ich versuche es, Sir. Wenn die Leitung zusammenbricht, wählen Sie die Zentrale und dann die Durchwahl 53.«
    Ein Klicken, ein Summen, dann klingelte es. Und klingelte. Sheppard rieb sich über seine trockenen, schmerzenden Augen und ließ den Wagen an. Er richtete den kühlenden Strahl der Klimaanlage direkt auf sein Gesicht.
    »Professor Foreman.«
    »Iris Foreman?«
    »Ja, hier ist Iris Foreman.«
    »Ich bin Wayne Sheppard, Ma’am. Ich bin Special Agent beim FBI und würde Ihnen gerne ein paar Fragen zu einem Haus stellen, das Sie vor 1980 auf Tango Key besessen haben. Haben Sie einige Minuten Zeit?«
    »Nur weil Sie sagen, dass Sie Agent des FBI sind, Mr Sheppard, muss das nicht stimmen.«
    Guter Einwand, dachte er, und mochte sie dafür. »Was für einen Nachweis möchten Sie gern?«
    »Die Nummer Ihrer Marke und eine offizielle Telefonnummer, unter der ich Sie verifizieren kann.«
    »Wählen Sie auf einer

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