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Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
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unterdrücken, je mehr man es
versuchte, desto schwerer war es anschließend, die Instinkte des Wolfes zu
kontrollieren. Und auch wenn sie im Rudel eine sichere Gemeinschaft gefunden
hatten, bedeutete ein Leben als Werwolf oft Kampf. Verteidigung gegen Streuner
und manchmal auch gegen Menschen, um ihrer aller Geheimnis zu wahren. Für Laura
hätte er sich gewünscht, dass sie das nicht würde erleben müssen ... für Laura
...
    »Lass mich hier raus!« Unter Tränen sah sie ihn an, und Patrick spürte
einen tiefen Stich im Herzen. Sie hatte überlebt. Als einzige Frau hatte sie es
tatsächlich überlebt. Aber sie machte nicht den Anschein, dass sie es gewollt
hätte, wenn man sie vor die Wahl gestellt hätte.
    Ganz langsam rutschte Laura zu ihm, bis sie dicht vor dem Gitter saß.
Tränen liefen unkontrolliert über ihre Wangen, und als sie die Hand nach ihm
ausstreckte, ließ er sich zu ihr auf den Boden gleiten und verhakte seine
Finger mit den ihren.
    »Lass mich hier raus«, bettelte sie erstickt, doch er schüttelte stumm
den Kopf, und sie ließ sich mit der Stirn gegen die Stäbe sinken.
    »Du bist hier unten, weil ich befürchten musste, dass du weglaufen
würdest, wenn du die Chance dazu bekämst«, erklärte er mit rauer Stimme und
sah, wie ihre Schultern unter einem tiefen Schluchzer bebten. Doch dann hob sie
den Kopf.
    »Ich werde nicht weglaufen. Patrick, bitte.« Doch wieder schüttelte er
den Kopf.
    »Laura, es geht nicht. Morgen wirst du dich wieder verwandeln, und ich
glaube nicht, dass du mir versprechen kannst, dann nicht die Flucht zu
ergreifen.«
    Bei dem Hinweis auf ihre bevorstehende Wandlung brach sie erneut in
Tränen aus. Zögernd streckte Patrick auch den zweiten Arm durch die Stäbe. Er
wusste nicht.
    wie sie auf seinen Trost reagieren würde, und atmete erleichtert auf,
als sie einfach still hielt, während er mit den Fingern durch ihre Haare
strich.
    »Du kannst mich hier doch nicht einsperren«, brach es schließlich aus
ihr hervor, und Patrick verharrte in der Bewegung, fuhr aber fort, als sie sich
ihm auch jetzt nicht entzog. Und als sie aufsah, entrang er sich ein müdes
Lächeln. Zumindest hatte sie aufgehört zu weinen.
    »Ich lasse dich raus, wenn dein Zyklus vorbei ist oder du es schaffst,
dich vorher zu verwandeln.«
    Laura schluckte. »Aber ich weiß doch nicht mal, wie das geht«, gab sie
erstickt zurück, und sein Lächeln wurde eine Spur deutlicher.
    »Du musst dich nur darauf konzentrieren.«
    Natürlich schaffte sie es nicht, sich auf Kommando zu verwandeln. Auch
wenn sie es wirklich versuchte. Stattdessen musste sie am Abend des darauf
folgenden Tages hilflos miterleben, wie die veränderte Natur ihres Körpers
ihren Tribut forderte.
    Laura hatte das Gefühl, durch die Hölle zu gehen. Ob es so einem Junkie
ging, der sich gerade ungewollt auf Entzug befand? Schon Stunden vorher konnte
sie eine gewisse Unruhe in ihrem Körper spüren, und als ihre Haut gegen Abend
zu kribbeln anfing, war sie bereit, die Wände hochzugehen. Es machte sie
wahnsinnig. Das Gefühl, rauszumüssen, wurde immer drängender, ließ sie
aufgeregt in ihrer Zelle auf und ab marschieren, während Patrick ruhig auf der
anderen Seite des Gitters saß. Mehrmals fauchte sie ihn an, erschrak selbst,
als sich ihr ein gereiztes Knurren entrang, doch er lächelte nur.
    Drei Mal, hatte er gesagt, hatte sie das bereits hinter sich gebracht.
Drei Male, von denen sie überhaupt nichts
    mehr wusste. Allerdings verspürte sie eine gewisse Genugtuung, wenn sie
daran dachte, dass sie, laut Patrick, Vince beim ersten Mal gebissen hatte.
    Unmittelbar nach dem Kribbeln setzte die Hitze ein. Ihr Körper fühlte
sich plötzlich warm an, sie konnte spüren, wie ihre Muskeln sich in Erwartung
spannten, und keuchte, als sie zu kontrahieren begannen. Mit einem Schlag
schien sie jegliche Kontrolle über ihren Körper zu verlieren, und in einem
Reflex ließ sie sich auf alle viere fallen, als aus dem Kribbeln der Haut ein
Spannen wurde. In ihrem Körper setzte sich alles in Bewegung, und vor Schmerz
und Angst gleichermaßen schrie Laura auf, als ihr Rücken sich krümmte und ihre
Gliedmaßen sich zu verkürzen begannen. Panisch starrte sie auf ihre Arme, aus
denen plötzlich Haare wuchsen, dichtes braunes Fell, und sie schrie ein
weiteres Mal, als sengender Schmerz in ihrem Körper explodierte. Ihre Glieder
gaben unter ihr nach, und sie landete auf dem Bauch, und kurz wurde es ihr
schwarz vor Augen, doch dann rappelte sie sich

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