Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spur der Woelfin

Die Spur der Woelfin

Titel: Die Spur der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Baines
Vom Netzwerk:
das
versiffte Treppenhaus zurück, wo Vince sofort nach seinem Telefon griff. Auch
wenn er allein war, er wollte kein Risiko eingehen. Ein Mann in Panik
mobilisierte eine Menge Kraft, und auch wenn er einen Frischling nicht wirklich
ernst nehmen konnte, so wollte er doch mit so wenig Schaden wie möglich aus der
Sache herausgehen.
    Während Vince im Treppenhaus auf die anderen wartete, schlich Robert
wieder in den Flur, um die Wohnungstür im Auge zu behalten. Es wäre schlichtweg
peinlich, sollte sich der Kerl es ausgerechnet jetzt einfallen lassen, das Haus
zu verlassen. Doch nichts dergleichen geschah, und auch Dave kam nicht zurück.
    Es war Vince egal, ob es auffallig war, dass acht, im Vergleich mit den
meisten Hausbewohnern, besser gekleidete Männer durch den Flur auf die Tür
zuhielten, hinter der sie den Werwolf vermuteten. Und er grinste abfällig, als
sich eine der gegenüberliegenden Türen öffnete und ein Mann in
heruntergekommener Trainingshose und vergilbtem Unterhemd herauskam. Er
benötigte zwei Sekunden, um zu begreifen, dass es besser für ihn wäre, die Tür
fest hinter sich zu verschließen. Ja, Alter. Mach die Tür nur fest zu.
    Er machte sich nicht die Mühe, zuerst anzuklopfen und den Bewohner
aufzuschrecken. Locker umfasste er den Türknauf und drehte sein Handgelenk, bis
er spürte, wie
    der Schließmechanismus nachgab. Und er grinste, als er die kleine Kette
bemerkte, die von der anderen Seite vorgeschoben worden war. Auch das wird
dir nicht helfen. Und mit einem festen Stoß riss er die Kette von der Tür
und ließ diese laut gegen die Wand knallen. Er hörte das Splittern von Holz,
gemischt mit dem Geräusch, das entstand, wenn ein Sessel umfiel.
    »Zimmerservice«, rief er in die winzige Wohnung hinein und grinste,
während er gelassen in das handtuchgroße Wohnzimmer schlenderte.
    Siebter Stock, wie dumm. Zu hoch, um zu springen. Der dritte wäre noch
okay gewesen, aber der siebte?
    Der Mann bot ein erbärmliches Bild. Er trug Unterhosen und ein altes,
zerknittertes Hemd, bei dem er sich nicht mal die Mühe gemacht hatte, es
zuzuknöpfen. Vince schätzte ihn auf Mitte dreißig, und verdammt, es konnte
wirklich noch nicht lange her sein, dass er gebissen worden war. Die Bisswunde
am Unterarm war noch frisch, höchstens zwei Monate alt. Sein Körper wirkte
eingefallen, anscheinend hatte er sich von den Folgen des Bisses noch nicht
wieder ganz erholt.
    Sie passten nicht alle in diesen verdreckten Kasten von Wohnung. Bereits
mit vier Personen, die sich durch die Haustür in die Wohnung drängten, war
diese bereits mehr als nur ausgelastet. Und grinsend lehnte Vince sich mit der
Schulter gegen die Wand. Es war schon lächerlich einfach. Der Mann konnte gar
nicht mehr raus, ohne an ihnen vorbeizumüssen.
    »Was wollen Sie?« Panisch huschten seine Augen über die ungebetenen
Besucher, und Vince konnte sehen, wie er eine Hand langsam in seinen Rücken
gleiten ließ. Wachsam verfolgte Vince die Bewegung, unternahm aber nichts. Noch
nicht.
    »Was glaubst du denn?«, fragte er stattdessen zurück und konnte sehen,
wie der Groschen bei dem Kerl fiel.
    Mit einer fließenden Bewegung stieß Vince sich von der Wand ab und warf
sich auf den Mann, als dieser die Waffe hinter seinem Rücken hervorholte. Er
sollte nicht mal mehr die Zeit bekommen, sie zu entsichern. Mit einem dumpfen
Aufprall landeten die beiden auf dem Boden, Vince obenauf, und mit einem
Knurren schlug er dem Mann die Waffe aus der Hand und gab ihr einen Stoß, damit
sie außer Reichweite rutschte.
    »Hat dir keiner gesagt, dass wir nicht mit unfairen Mitteln kämpfen?«,
knurrte er den Mann unter sich an, doch dieser machte nicht den Anschein, als
ob er ihn verstanden hätte. Mit den Fäusten versuchte er, nach ihm zu schlagen,
traf ihn auch mehrmals, ehe Vince es schaffte, seine Handgelenke zu packen und
auf den Boden zu drücken.
    »Verpiss dich!«
    Ein Knie traf ihn im Rücken, und in einer reinen Reflexbewegung gab
Vince eine Hand des Mannes frei und rammte ihm seine Faust ins Gesicht. Er
hörte, wie der Jochbogen splitterte, hörte, wie der Mann aufschrie und sich die
Hand auf die schmerzende Stelle hielt, und lehnte sich mit einem zufriedenen
Grinsen zurück.
    Doch noch war der Kerl nicht bereit aufzugeben. Mit einer Kraft, die
Vince bei ihm nicht vermutet hätte, bekam er dessen Kleidung zu fassen und riss
Vince mit sich herum.
    »Du verdammtes Arschloch«, brüllte der Mann über ihm, und eine Faust
traf ihn schmerzhaft am

Weitere Kostenlose Bücher