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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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ihm das Display.
    Ich habe in Detective Wells Wohnung ein Geschenk für dich deponiert.
    Während sie auf die schrecklichen Worte starrte, kam eine weitere SMS rein.
    Du brauchst mir nicht zu danken, Jess. Gern geschehen.

8
    Five Points, 22:21 Uhr
    Den ganzen Weg durch die Stadt umklammerte Jess den Türgriff, bereit, sofort aus dem Wagen zu springen. Ein tiefer Atemzug war schier unmöglich. Sie wünschte, Burnett würde schneller fahren.
    Um sie dort hinzubringen, jetzt
sofort
.
    Die Reifen quietschten, als er scharf rechts in die Straße einbog, in der Lori wohnte. Schlingernd kam er am Straßenrand zum Stehen, und Jess riss die Tür auf.
    »Jess! Warte!«
    Ohne auf ihn zu achten, rannte sie den Weg hinauf und die Stufen hoch, die sie zu der Wohnung im ersten Stock brachten. Sirenen heulten in schräger Harmonie mit ihren pulsierenden Blinklichtern. Reifen kreischten, als die Verstärkung eintraf.
    Eine große Gestalt stürmte um Jess herum.
    Harper.
    Jess kam ins Stolpern. Hätte fast ihre Tasche fallen lassen.
    Burnett fing sie auf, stützte sie. »Du gehst da nicht rein, bis wir wissen, dass es sicher ist.«
    Zwei Uniformierte sprinteten an ihnen vorbei. Burnett griff sich den nächsten. »Sorgen Sie dafür, dass sie hierbleibt«, befahl er.
    Dann war auch Burnett weg.
    Lori war sein Detective. Wenn sie da drin war … Jess’ Knie ließen sie im Stich.
    »Ganz ruhig, Ma’am.«
    Es könnte Lori oder Belinda Howard sein. Adrenalin schoss durch ihren Körper. Was zur Hölle wollte Spears von ihr? Erwartete er, dass sie seine Gedanken las? Oh, dass er
sie
wollte, das hatte sie durchaus verstanden. Aber wo? Wann? Sie brauchte einen Hinweis, verdammt! Sie war mehr als bereit, ihm entgegenzutreten.
    Wut brüllte in ihrem Inneren wie ein wildes Tier. Ihre Finger verkrampften sich zu Fäusten. Noch nie in ihrem Leben hatte sie ein anderes menschliches Wesen töten wollen, jetzt war es so weit. Sie wollte zusehen, wie er starb, langsam und qualvoll.
    »Mir geht es gut, Officer.« Sie legte die Hand auf die Brust und schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Wirklich. Danke.«
    Seine Hände fielen von ihren Armen ab. »Würden Sie gern im Wagen warten?«
    Jess rannte los. Warten? Den Teufel würde sie tun.
    »Sie können da nicht rein, Ma’am!«
    »Oh doch, das kann ich«, murmelte sie. Was sollte er schon tun? Sie erschießen?
    Sie war halb die Treppe rauf, bevor er sie einholte. Er schnappte sie am Ellbogen. Jess entwand sich seinem Griff und stürzte in den Hausflur. Burnett blockierte die Tür zu Loris Wohnung.
    »Es ist nicht Lori.«
    Jess Knie zitterten. »Belinda Howard?«
    Burnett nickte.
    »Ich muss da rein.« Warum ging er nicht aus dem Weg?
    »Sie lebt noch, Jess.«
    »Sie lebt?« Wieder ließ ihr Atem sie im Stich. Der Spieler, Spears, ließ nie eins seiner Opfer am Leben.
    »Gerade noch«, sagte Burnett warnend. »Ein Reanimationsteam ist auf dem Weg.«
    »Okay.« Jess versuchte sich zu fassen. »Gut.« Wütend sah sie zu ihm hoch. »Lässt du mich jetzt vorbei, Chief?«
    Burnett zog Schuhschützer und Handschuhe aus seiner Hosentasche und gab sie ihr. Sie schlüpfte aus den verdammten High Heels und zog die Schützer über ihre nackten Füße. Ihre Hände zitterten heftig. Sie verfluchte ihre Schuhe … ihre zitternden Hände und dieses Monster Spears.
    Burnett trat zur Seite. Jess atmete durch.
Mach das richtig. Mach den Kopf frei.
    Sie betrat die Wohnung, zupfte geistesabwesend die Handschuhe zurecht und schaltete auf der Stelle um in den Analysemodus.
Sie hatte dies schon Hunderte Male getan
. Der umgeworfene Hocker und der vergossene Orangensaft waren noch genauso wie heute Morgen. Nach Loris Entführung hatten die Kriminaltechniker überall ihre Spuren hinterlassen. Harper und der andere Officer taten für Belinda Howard, was sie konnten. Jess trat vorsichtig näher. So dringend sie auch sehen wollte, was Spears ihr angetan hatte, wollte sie doch nicht im Weg sein.
    »Der Puls ist kaum fühlbar.« Harper sprach leise. »Aber er ist da.«
    Das Oberbett war zur Seite geworfen worden. Howards Körper war wie ein Kruzifix mit ausgestreckten Armen auf dem Bett drapiert worden, die Beine leicht gespreizt. Die Wunden an ihren Handgelenken waren mit etwas Gelbem umwickelt … zerrissenem Stoff.
    Warum sollte er ihre Wunden verbinden?
    Die Nippel waren von den Brüsten abgeschnitten worden, nur ein dünner Lappen hielt sie noch fest. Eine klassische Technik des Spielers, die stets durchgeführt wurde, solange

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