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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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wie ich glaube, wirklich der Spieler ist – dreißig Morde auf seinem Konto hat, von denen nicht einer mit ihm in Verbindung gebracht werden kann. Er ist brillant. Diese eiserne Selbstbeherrschung wird doch ein kleines Ärgernis wie meine Einmischung sicher nicht zunichte machen können.« Sie schüttelte den Kopf, offensichtlich verärgert. »Und doch muss das der Auslöser sein.«
    Dan hatte über Spears gelesen, dass er aus einer kleinen Softwarefirma ein Imperium gemacht hatte – ausgerechnet für Sicherheitssysteme. Er lebte zurückgezogen und arbeitete von seiner Villa aus, wenn er nicht gerade auf Reisen war. Er verbrachte mehr Zeit außerhalb des Landes als zu Hause. So ein Mann konnte Hunderte von Opfern überall auf der Welt haben.
    »Vielleicht hat er ja einem Impuls nachgegeben, nämlich seiner Obsession in Bezug auf dich«, warf Dan ein, »und hat nun komplett die Kontrolle verloren, so, wie du gesagt hast.«
    Sie ließ sich wieder auf den Stuhl sinken. »Vielleicht. Aber wenn wir die Viktimologie betrachten, dann bin ich nicht überzeugt. Auch ein Kontrollverlust oder die Eile, in der er sich anscheinend befindet, würde seine Methoden nicht dermaßen komplett ändern. Howards Wunden sind bei Weitem nicht so präzise wie sonst, dabei ist er doch ein Perfektionist. So nachlässig könnte er niemals sein.«
    Dan konnte spüren, wie schlimm es für sie war, bei einem Fall derart im Dunkeln zu tappen, zumal sie eigentlich geglaubt hatte, den Täter gut zu kennen. »Während der Ermittlungen in Richmond hast du gedacht, er hätte vielleicht einen Komplizen oder einen Partner. Könnte es der sein? Könnte er«, Dan zuckte mit den Achseln, »versuchen, in die Fußstapfen seines Lehrers zu treten? Sogar so weit gehen, sein Erscheinungsbild zu ändern? Nachahmung ist die aufrichtigste Form der Schmeichelei.«
    »Das ist möglich. Ich hatte den Verdacht, dass er zumindest einen Schüler, Schützling oder was auch immer hat. Auch wenn ich es nicht beweisen konnte. Da ich all diese E-Mails erhielt, während er zur Befragung in Gewahrsam war, musste noch jemand anderes beteiligt sein. Ganz sicher habe ich sie mir nicht selbst geschickt – auch wenn sie von meinem Computer zu Hause kamen.« Sie machte ein spöttisches Geräusch. »Aber ich würde eher glauben, dass es sich um einen Verwandten handelt, der ihm auffällig ähnlich sieht. So wie Lily und ich. Oder … wie meine Nichte uns beiden ähnlich sieht.«
    »Trotzdem hat das FBI in fünf Jahren keine solchen Verwandten aufspüren können.«
    »Nicht einen.«
    »Damit landen wir wieder bei Spears selber.« Dan stieß die Luft aus. Das nannte man wohl ›Sich-im-Kreis-Drehen‹.«
    »Womit wir bei einem ganz anderen Problem wären«, erklärte sie frustriert. »Keine Fingerabdrücke. Wer weiß, ob irgendwelche von denen, die an den Tatorten gesichert wurden, von ihm stammen, denn Mrs Wells hat ja ausgesagt, dass er Handschuhe trug. Aber die Frauen aus dem Blumenladen sagten, er trug keine Handschuhe, und wir haben keinen einzigen Abdruck gefunden, der seinem entspricht, nicht auf der Visitenkarte und nirgendwo sonst.«
    Sie öffnete ihr Getränk und nahm einen langen Schluck, während sie sich in ihrem Stuhl nach hinten lehnte. Dans Kehle wurde eng, als er zusah, wie sie den Kopf zurücklegte, diesen geschmeidigen, schlanken Hals reckte und sich dann über die Lippen leckte, nachdem sie getrunken hatte. So müde er war, so verfahren der Fall war, den Luxus, sie als Frau zu sehen, konnte er sich nicht versagen. Die Frau, mit der er einst alles geteilt hatte. Dieselbe, die er verlassen hatte. Der größte Fehler seines Lebens.
    »Ich bin ratlos«, gestand sie. »Das, was wir in diesem Fall haben, passt nicht zu dem, was ich über den Mann weiß, den ich vor drei Wochen in Richmond verhört habe. Ich bringe es einfach nicht zusammen.«
    »Glaub es oder nicht«, sagte er, und die Idee verfestigte sich allmählich. »Ich denke, wir haben unsere Antwort gefunden. Wir haben es mit einem Nachahmungstäter zu tun.« Das ergab seiner Ansicht nach am meisten Sinn. Dass Jess nicht überrascht aussah, ermutigte ihn weiterzusprechen. »Und da Eric Spears erst seit letztem Monat mit dem Serienmörder in Verbindung gebracht wird, der als der Spieler bekannt ist, muss dieser Nachahmungstäter schon gewusst haben, wer Spears ist. Er muss ihn gekannt und so sehr geliebt haben, dass er bereit war, sich den Strapazen zu unterziehen, die es erfordert, auszusehen wie er.«
    Sie

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