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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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er Zeit für sie hatte.
    Du bist eine Idiotin, Jess
.
    »Setzen Sie sich, Sergeant.« Sie zeigte auf die Stühle, die den Tisch umstanden. Sie hätte eine Million Dollar darauf gewettet, dass dieser Tisch vor heute Abend noch nie benutzt worden war. Dies war kein Zuhause, es war ein Statussymbol. Anscheinend hatte Burnetts Mutter auf ihn abgefärbt, als Jess nicht hier war, um zu intervenieren. »Möchten Sie Kaffee? Pepsi? Wasser?«
    Eine Entschuldigung, um in die Küche zu gehen, wäre mehr als willkommen.
    »Nein, Ma’am, danke.«
    Harper wartete vor einem Stuhl, bis sie selbst Platz genommen hatte. Wenn sie doch nur etwas tun könnte, damit er sich entspannte. Diese Ma’am-Sache ging ihr auf die Nerven. Doch er war viel zu höflich und pflichtbewusst, um nicht stets den angemessenen Respekt zu zeigen. Seine Eltern hatten ihn gut erzogen.
    Sie setzte sich.
    Er setzte sich.
    »Was gibt es Neues über Howard?« Jess wappnete sich für weitere unangenehme Details.
    »Sie ist nun bei Bewusstsein und spricht ein bisschen. Agent Gant und Deputy Chief Black haben mit ihr gesprochen, doch sie war noch nicht in der Verfassung, eine Aussage zu machen.
    »Was ist mit den Laborergebnissen? Toxikologie? Irgendetwas?«
    Zum zweiten Mal seit seiner Ankunft durchbrach ein kleines Lächeln für eine Sekunde die ernste Linie der Lippen des Detectives. »Black hat eine Nichte, die im Labor des Krankenhauses arbeitet. Sie hat ihm die Ergebnisse durchgegeben, mündlich natürlich, bevor das Labor dazu kam, die Befunde weiterzuleiten.«
    Es zahlte sich aus, Freunde und Verwandte an den richtigen Stellen zu haben. »Was für Sedativ wurde benutzt?«
    »Ketamin.«
    Special K, das, was auch der Spieler benutzte. Nicht, dass er der Einzige wäre. Das Sedativ, das sowohl bei menschlichen Patienten als auch bei Pferden angewendet wurde, war sehr beliebt bei Junkies, die einen Todeswunsch hegten.
    »Wurde sie sexuell missbraucht?«
    »Nein, Ma’am, wurde sie nicht.«
    Ein Schritt vor, einer zurück. Nicht, dass Jess nicht dankbar gewesen wäre. Es war natürlich gut, dass die arme Frau dieses Grauen nicht auch noch hatte erleiden müssen. Aber der Spieler, Spears, vergewaltigte seine Opfer immer.
Immer
. Das würde die Theorie stützen, dass sie es trotz der Ähnlichkeiten in der Vorgehensweise höchstwahrscheinlich nicht mit Eric Spears zu tun hatten. Eher mit einem Nachahmer. Ohne Fingerabdrücke und ohne irgendwelche anderen Spuren würde es nicht einfach werden, einen Mann mit dem Gesicht eines anderen Mannes zu identifizieren.
    Burnett erschien in der Tür. Harper brachte ihn auf den neuesten Stand.
    Jess wartete darauf, dass sie an der Reihe war. Langsam war ihre Geduld erschöpft. »Ging es in dem Gespräch um die Ermittlungen?«
    »Es war Gant. Er möchte uns um zehn Uhr morgen früh treffen, um zu hören, wo wir in diesem Fall stehen.«
    »Schließt das mich ein?« Jess wusste, dass es sinnlos war zu fragen, aber sie tat es trotzdem.
    Er zeigte ihr ein falsches Lächeln. »Da mir die Ohren immer noch klingeln, nachdem der Bürgermeister und Gant mich beide wegen deines Fernsehauftritts zur Schnecke gemacht haben, würde ich sagen: Nein.« Bevor sie protestieren konnte, fügte er hinzu: »Du hast zur selben Zeit eine andere Besprechung.«
    »Was für eine Besprechung?« Ein Schwall neuer Sorgen überschwemmte ihr ohnehin schon überfülltes Hirn.
    »Mit einem der Detectives, die deiner Einheit zugeteilt sind, einer Frau. Sie erläutert dir, wie die Dinge hier beim BPD laufen, und führt dich herum.«
    Harper sagte nichts. Wahrscheinlich wünschte er sich weit weg.
    Mit anderen Worten, Jess war offiziell raus aus diesem Fall. Punkt. Sie stand auf. »Was immer du sagst. Du bist der Chief.« Sie wandte sich an Harper. »Sie sollten ein bisschen schlafen, Sergeant.«
    Dann ging sie schnurstracks ins Gästezimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Es war kindisch, das wusste sie. Aber sie war müde und frustriert und … viel anderes, über das sie jetzt nicht nachdenken wollte.
    Sie warf ihren Koffer aufs Bett und zog ihre Wellnesshose, ein T-Shirt und ihre Zahnbürste heraus. Sie warf die Brille auf den Nachttisch, schälte sich aus ihrem Kleid. Die verdammten High Heels hatte sie schon abgestreift. Als sie ihre Schlafkleidung anhatte, stampfte sie ins Bad, wusch sich das Gesicht und putzte sich die Zähne.
    Ihre Hand wurde langsamer, als sie sich beim Schrubben der Zähne im Spiegel betrachtete. Solange sie denken konnte, hatte sie

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