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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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Hirn … die nackte Frau … Blut. Ihre Mutter und ihre Schwester gefesselt und geknebelt. Ihre Augen flogen auf.
    Ihr Herz hämmerte gegen ihren Brustkorb. Lagerhaus … sie streckte vorsichtig den rechten Fuß aus … Kette.
    Spears!
    Ihre Muskeln spannten sich an, um ihren Körper aus der Bauchlage auf dem schmutzigen Betonboden hochzudrücken.
    Sie erstarrte. Lauschte wieder auf die Stimme oder Stimmen.
    Sie entspannte die Muskeln einen nach dem anderen und atmete langsamer. Erst musste sie ihre Lage einschätzen, bevor sie Spears wissen ließ, dass sie das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Sie wagte es nicht, sich zu bewegen, bis sie die Situation im Griff hatte.
    »Sie haben immer recht, nicht wahr?«
    Spears’ Stimme
.
    Mit wem sprach er?
    »Egal, was ich tue, es ist nie gut genug. Drei Jahre habe ich Ihnen geopfert, und es ist nicht genug.«
    War er am Telefon?
    Sie würde den Kopf drehen und in die andere Richtung gucken müssen, um ihn zu sehen … und den anderen, der da war. Kein Risiko, das sie jetzt eingehen wollte.
    Hör nur zu, Lori
. Beruhige dich. Keine plötzlichen Bewegungen, die Aufmerksamkeit erregen. War noch jemand anderes hier bei Spears, außer ihr und der sterbenden Frau? Ein weiteres Opfer?
    Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, aber die Frau war vermutlich inzwischen tot. Sie hatte zu viel Blut verloren. Lori spürte einen schmerzhaften Stich in der Brust. Sie hatte der Frau nicht helfen können.
    Denk nicht mehr dran! Hör lieber genau hin!
    »Sie hört nicht auf mich!«
    Loris Herz stolperte und blieb fast stehen. Hatte sie etwa laut gedacht? Wieder leckte sie sich über die Lippen. Sie glaubte nicht.
Lieg still … lieg ganz still
.
    »Was soll ich denn noch tun? Offensichtlich habe ich noch nicht ihre volle Aufmerksamkeit. Aber bald, Sie haben mein Wort. Ja, ja! Das ist meine Schuld!«
    Sie musste sehen, mit wem zum Teufel er sprach. Es klang, als ginge es um Jess. Er hatte Lori gefragt, ob sie glaubte, dass er Jess’ Aufmerksamkeit habe. Mit angehaltenem Atem begann sie den Kopf zu bewegen … ganz langsam, immer noch ein kleines Stückchen weiter, bis sie in die richtige Richtung blicken konnte.
    Sie spannte sich an. Er hatte ihr den Rücken zugewandt.
    »Sie hatten doch auch keinen besseren Plan«, nörgelte er. »Sie sind bloß sauer, weil ich etwas allein entschieden habe.«
    Mit wem er auch sprach, Spears war empört, seine Stimme vorwurfsvoll. Da er mit dem Rücken zu ihr stand, wagte sie es, den Kopf zu heben und sich umzusehen. Es war niemand sonst da … die Kisten und sonst nichts, außer den beiden Stühlen. Ihr Blick blieb an dem Stuhl mit den beiden Blutlachen links und rechts hängen.
    Wo war die Frau?
    Loris Herz begann zu rasen.
    »Ja!«, brüllte Spears. »Ich sorge dafür.«
    Lori ließ den Kopf wieder auf den Boden fallen und erstarrte.
    Er begann hin und her zu gehen.
    Sie wagte es nicht, die Augen mehr als einen Spalt geöffnet zu lassen.
    »Nein. Ich schaffe das, kein Problem.«
    Während er sprach, waren seine Hände überall. Auf seinen Hüften. In der Luft wedelnd. Doch ein Handy hielt er nicht ans Ohr. Aber hier war niemand. Mit wem zur Hölle sprach er? Benutzte er Bluetooth?
    Sie versuchte zu erkennen, ob da etwas in oder um sein Ohr war. Nicht auf dieser Seite.
    Er drehte sich um, um wieder zurückzugehen.
    Auf der anderen Seite auch nicht. Zumindest nichts, das sie sehen konnte. Diskutierte er etwa mit sich selber?
    »Ich weiß, was ich tun muss, und ich
werde
es tun.« Er blieb stehen. Atmete tief aus. »Siehst du? Du bist nicht gut genug, und er weiß es.« Er trat gegen einen der Stühle.
    Lori fuhr zusammen, als er über den Boden schlitterte.
    Er schien sich einen Moment zusammenzureißen. Was vorhin gewesen war, da konnte sie nicht sicher sein, aber jetzt führte er definitiv Selbstgespräche.
    Ruhig zog er seine Anzugjacke aus, faltete sie ordentlich und legte sie auf eine der Kisten. Er stemmte die Hände in die Hüften und starrte den Stuhl an, wo die Frau gewesen war, bevor er Lori ins Reich der Träume geschickt hatte.
    Dann sah er zu ihr.
    Sie schloss rasch die Augen.
    Zu spät, zu spät,
schrie eine Stimme in ihrem Kopf.
    »Ah, da ist jemand wach.« Er kam zu ihr, und mit jedem Schritt stieg ihre Herzfrequenz höher und höher. »Versuchen Sie nicht, mir etwas vorzumachen, Lori Doodle. Ich weiß, dass Sie wach sind.«
    Sie bewegte sich nicht. Sagte nichts. Öffnete nicht die Augen.
    Er hockte sich herunter. Jeansstoff rieb an

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