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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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nichts weiter, als zu reagieren. Es gibt keinen Grund zu lächeln.«
    »Ich denke, er wird mit jeder Stunde, die vergeht, leichtsinniger, und aus irgendeinem Grund fühlte sich der echte Eric Spears dadurch genötigt, in Erscheinung zu treten«, hielt Dan dagegen. »So sehe ich das.«
    Sie schüttelte verärgert den Kopf. »Er verhöhnt mich. Er hätte statt Agent Miller genauso gut Alice oder Lily mitnehmen können. Er will mich ins Schwitzen bringen. Bisher hat er keinen Versuch gemacht, an mich ranzukommen, aber ich glaube, das ist das Finale, auf das er hinarbeitet. Er denkt, wenn er mich nur genug zur Verzweiflung bringt, werde ich gefügiger. Wer sonst außer Spears hat mich so auf dem Kieker? Wenn er es nicht ist, was bitte ist dann das Motiv?«
    »Wenn er dich ins Visier nimmt«, sagte Dan drohend, »ist es das Letzte, was er tut.«
    Sie lächelte, doch es wirkte gezwungen. »Das ist lieb von dir, Burnett, und ich weiß deine Sorge zu schätzen. Aber wenn er sich an mich heranwagt, musst du mich nicht beschützen. Ich beschütze mich schon selbst.«
    »Lass uns einfach hoffen, dass wir nicht herausfinden müssen, wer von uns dann was tut.«
    Sie stemmte die Ellbogen auf den Tisch und stützte den Kopf in die Hände. »Ehrlich gesagt wünsche ich mir fast, dass er den Versuch macht. Je länger es sich hinzieht, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass jemand getötet wird. Belinda Howard hat Glück gehabt. Lori und Agent Miller haben vielleicht nicht so viel Glück. Er scheint ohne Sinn und Verstand vorzugehen. Da fehlt jede Logik, es gibt kein Muster bis auf die Tatsache, dass zwei der drei Opfer Polizeibeamte sind und alle drei irgendwie, wie vage auch immer, mit mir in Verbindung stehen.«
    Ihr gequälter Gesichtsausdruck sagte ihm, wie ernst sie es meinte. Sie würde sich auf der Stelle zum Tausch anbieten, wenn Wells und Miller freigelassen würden. Dass Gant das ausnutzen wollte, machte ihn wütend.
    Die Suchmannschaften konnten immer noch keine Erfolge vorweisen. Im Hinblick auf die Spuren, die er an Howards Füßen gefunden hatte, überprüfte Harper persönlich alle Unterlagen der gelisteten Örtlichkeiten auf die Frage, ob dort gegenwärtig oder in der Vergangenheit motorisierte Fahrzeuge oder Fahrzeugteile jeder Art gelagert wurden.
    Und trotzdem hatten sie nichts.
    Das FBI hatte nichts außer der Tatsache, dass der Eric Spears, den sie als Verdächtigen in den Ermittlungen zum Spieler-Fall in Virginia letzten Monat festgehalten hatten, sich den Behörden in Richmond gestellt hatte. Vier Stunden später hatten dieselben Behörden keine andere Wahl, als ihn freizulassen.
    Gant hatte Spears zu seinem eigenen Schutz unter Aufsicht gestellt. Zumindest hatte er Spears das weisgemacht. Und wenn Dan eine Vermutung anstellen wollte, dann hatte er ihm wahrscheinlich auch brühwarm gesagt, dass die Überwachung ratsam war, bis der Verdacht, unter dem Jess stand, geklärt war. Die Vorstellung tat weh, aber in Wahrheit verstand er, dass es Vorschriften gab, die Gant befolgen musste. Dann und wann drehte eben auch ein verdammt guter Cop durch und beging sehr viel größere Grausamkeiten, als Fotos an eine Wand zu kleben.
    Solange das FBI Spears im Auge behielt, musste es Dan egal sein, was sie ihm erzählten.
    Jess schob die Fotos und Berichte zurück in den eselsohrigen Ordner, den sie nun schon weiß Gott wie lange mit sich rumschleppte. Sie hatte sich viele Notizen auf ihrem Block gemacht. Alle andern waren, was das anging, im einundzwanzigsten Jahrhundert angekommen und benutzen ihre Smartphones oder elektronischen Tablets. Nicht so Jess. Sie trug immer noch ihre treuen Stifte und ihr Papier in dieser großen alten Tasche mit sich herum.
    »Warum lächelst du schon wieder?«
    Dan verstand, dass sie sich mehr über die Störung ärgerte als darüber, dass er unbedingt etwas Positives an diesem ganzen Mist finden wollte. »Du hast dir viel notiert. Darf ich wissen, was?« Er nahm einen Schluck von seinem Bier.
    Sichtlich skeptisch, was sein Motiv anging, nahm sie ihren Block auf und überflog die Notizen. »Zum Beispiel, dass wir gestern Abend festgestellt haben, es gibt nur zwei Möglichkeiten, warum unser Täter Spears so unglaublich ähnlich sieht.« Ihre Stirn kräuselte sich frustriert, als sie ihre Notizen weiter studierte. »Erstens, er könnte ein Blutsverwandter sein. Aber wir haben Spears’ Hintergrund gründlich durchleuchtet. Er hat keine lebenden Verwandten. Wenn er Geschwister hätte,

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