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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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große Lagerhalle ohne Fenster und mit nur einer Verbindungstür zu den anderen Räumen sowie einem Kipptor nach draußen.
    Mit seinen dicken Backsteinwänden definitiv der perfekte Ort, um Opfer zu foltern.
    Sie und Harper, die beide Westen und Ohrhörer trugen, blieben auf der Straße, bis man ihnen das Zeichen gab, das Gebäude zu betreten. So lautete die Vorschrift. Sie bezweifelte, dass das Harper davon abgehalten hätte, mit hineinzugehen, wenn Burnett ihm nicht ausdrücklich befohlen hätte, Jess aus der Gefahrenzone herauszuhalten. Und somit sie und Harper zwang, zurückzubleiben, bis die Suchmannschaft sicher war, dass keine Gefahr bestand.
    Sobald dieser Fall abgeschlossen war, würde sie dafür sorgen, dass diese »Wir müssen die arme Jess beschützen«-Nummer ein für alle Mal aufhörte.
    Wo zur Hölle blieb Burnett? Sie verstand sein Bedürfnis, sich um das Mädchen zu kümmern, das bis vor einem Jahr seine Stieftochter gewesen war. Wirklich, das verstand sie. Aber warum war er noch nicht hier? Ging es da etwa um Leben und Tod? Die eigentliche Frage lautete: Warum hatte er Jess nicht gesagt, was los war?
    Als sie letzten Mittwoch in Birmingham angekommen war –, war das wirklich erst eine Woche her? –, hatte sie sofort die Verbindung zwischen Burnett und einer der vermissten jungen Frauen gespürt. Andrea Denton war seine Stieftochter gewesen. Glücklicherweise waren sie und die anderen vier Mädchen größtenteils unverletzt dem auf tragische Weise dem Wahnsinn verfallenen Ehepaar entkommen. Aber nach dem, was sie durchgemacht hatten, würden sie umfassende therapeutische Behandlung benötigen. Vor allem Andrea. Jess wäre nicht überrascht, wenn die Probleme sich schon jetzt zeigten. Das Mädchen stand Dan nahe. Die Familie würde ihn sicherlich zu Hilfe rufen. Doch warum dauerte es so lange, angesichts des Umstands, wie sich dieser Fall gerade in diesem Moment entwickelte?
    Himmel, jetzt wiederholte sie sich schon bei ihren Selbstgesprächen.
    Ein schlechtes Zeichen.
    Und wenn sie ganz ehrlich war, war sie möglicherweise ein bisschen eifersüchtig. Ein Mörder schien besessen von ihr zu sein, und Burnett hatte nichts anderes im Sinn, als sie zu beschützen, und dann, ganz plötzlich – mitten bei der Besichtigung eines Tatortes – musste er zu seiner Exstieftochter, deren Mutter rein zufällig umwerfend schön war?
    Jess verscheuchte das lauernde grüne Monster. Sie hatte kein Recht, eifersüchtig zu sein, wenn es um Burnett ging.
    »Wir können jetzt reingehen, Ma’am.«
    Es war Harper, der sie aus ihren Gedanken riss.
    »Ausgezeichnet.« Sie schob ihre Tasche höher auf die Schulter und folgte Harper durch das Tor und über den Parkplatz. Sie warf einen Blick auf ihr Handy. Immer noch nichts von Burnett. Sie brauchten ihn hierfür nicht unbedingt, aber es schien ihr unverständlich, dass er sich unter diesen Umständen schon seit zwei Stunden nicht gezeigt hatte.
    Ein
Mein Gott
kam über den Funkkanal.
    Gefolgt von: »Sergeant Harper, kommen Sie her … sofort!«
    Jess fing an zu rennen. Sie hatte Mühe, mit Harper Schritt zu halten, doch sie schaffte es.
    »Südseite. Das Kipptor«, dröhnte es als Nächstes in ihr Ohr.
    Die Lampen erstrahlten, und in der Tür standen die drei Mitglieder der Suchmannschaft.
    Überall war Blut. Zwei Stühle, einer davon umgekippt. Und eine Kette an einem Stahlpfeiler ungefähr in der Mitte des Raumes. Viele Holzkisten, auf denen GRIMES gestempelt stand.
    Harper drehte sich zu ihr um, und sie nickte, während die Furcht in ihrem Magen gerann. »Das ist es.«
    Sie zerrte Schuhschützer und Handschuhe für sich und Harper aus ihrer Tasche, während er eine Einheit des Erkennungsdienstes bestellte. Sie brauchten mehr als eine Handvoll Techniker.
    Vorsichtig, um so wenig wie möglich zu verändern, drangen sie und Harper weiter in die Lagerhalle vor. Neben etwas, das aussah wie ein Putzeimer mit Wasser, lagen eine Hand … und ein Fuß auf dem Boden.
    »Rufen Sie Agent Gant an«, murmelte Jess. »Sagen Sie ihm, dass er herkommen soll. Wir haben den Tatort gefunden.« Hier war Agent Nora Miller auf abscheuliche Weise gefoltert und verstümmelt worden, bevor sie ihren letzten Atemzug getan hatte.
    Jess ließ den Blick über den blutbedeckten Boden wandern, dann den Eimer Wasser. Lori hatte schreckliche Angst vor dem Ertrinken.
    Jess betete, dass sie noch am Leben war.

17
    5:01 Uhr
    Kriminaltechniker krochen durch das ganze Lagerhaus. Jess hatte sichergestellt,

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