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Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
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einen Haken.« Wieder hatte er diesen Ausdruck im Gesicht.
    »Der Anruf, den du bekommen hast?«
    »Das war Annette. Es gibt ein Problem mit Andrea.« Burnett rieb sich die Stirn. »Ich muss zu ihnen. Es wird nicht lange dauern.« Die Sorge in seiner Stimme und in seiner Körperhaltung warnte sie, dass es keine Kleinigkeit war. »Wenn Harper hier ist, kann er dir Genaueres sagen.«
    »Ich verstehe.« Sie nickte ihm zu. »Tu, was du tun musst.«
    Er drehte sich um und machte ein paar Schritte, dann zögerte er. »Bleib hier, Jess, bis Harper kommt. Er sollte jeden Moment hier sein.« Er ließ unentschlossen die Arme sinken. »Ich sollte vielleicht besser bleiben, bis er da ist.«
    Nun fing er schon wieder damit an. Was sollte sie nur mit ihm machen?
    »Was ist nötig, damit du –« Sie brach ab. Harper kam mit großen Schritten auf sie zu. »Geh schon. Er ist hier.«
    Als Burnett Sergeant Harper sichtete, war ihm die Erleichterung deutlich anzusehen. »Okay. Gut. Wir treffen uns dann an der ersten Adresse. Bist du hier fertig bist, sollte ich die Situation geregelt haben.«
    Jess sah ihm nach, als er Harper entgegeneilte. Sie brauchte kein bionisches Ohr, um zu wissen, wie das Gespräch verlaufen würde.
Lassen Sie Jess nicht aus den Augen. Sie ist verwundbar. Eine Zielscheibe … kann sich nicht selbst schützen. Und sorgen Sie dafür, dass sie nicht mit irgendwelchen Reportern redet.
    Mist. Mist. Mist. Was musste sie tun, damit der Mann nicht mehr glaubte, er müsste sich als ihr Beschützer aufspielen? Das konnte sie in ihrer privaten Beziehung nicht gebrauchen, und erst recht nicht in ihrer beruflichen.
    Die Techniker hatten aufzubauen begonnen, und Jess wartete darauf, dass die Lampen angingen, bevor sie noch einen Rundgang machte. Der Briefkasten stand auf dem Parkplatz zwischen einem viergeschossigen Bürogebäude und einem Postamt. Der Besitzer des Bürogebäudes und der Leiter der Postdienststelle waren beide bereits kontaktiert worden, um herauszufinden, ob es im Außenbereich irgendwelche Überwachungskameras gab. Es würde noch ein paar Stunden dauern, bevor sie Zugang zu irgendwelchen Aufnahmen hatten, vorausgesetzt sie existierten überhaupt.
    Harper kam zu ihr. Er betrachtete lange die blutige Decke, bevor er sich an Jess wandte. »Es ist schlimm, habe ich gehört.«
    »Ein Tod, den Sie Ihrem ärgsten Feind nicht wünschen würden.« Sicher kannte er die Details schon. »Burnett sagte, Sie hätten ein paar vielversprechende Örtlichkeiten, die wir überprüfen sollten.«
    »Ja, Ma’am. Ich war auf dem Weg zur ersten Adresse, aber Chief Burnett schlug vor, dass wir zusammen gehen. Ich habe ein Team zusammengestellt, das uns dort trifft.«
    »Dann gehen Sie jetzt«, drängte sie ihn. »Ich brauche hier noch ein paar Minuten, dann komme ich nach.«
    »Tut mir leid, Ma’am. Meine Befehle lauten –«
    Sie hielt eine Hand hoch, um ihn zu stoppen. »In Ordnung. Machen wir uns an die Arbeit.«
    Jess ging den Rand des Parkplatzes ab, Harper folgte ihr dichtauf. An dem Bürogebäude konnte sie keine Außenkameras entdecken. Wahrscheinlich war die Einsehbarkeit ein Kriterium, warum der Täter diese Stelle ausgesucht hatte. Sein Gesicht hatte er zwar schon mehrfach gezeigt, doch das Fahrzeug, das er benutzte, hatte bisher noch niemand gesehen. So war es nicht möglich, ihn darüber aufzuspüren.
    Das BPD verfolgte die Handynummer zurück, mit der er Jess die SMS geschickt hatte. Vermutlich wieder von einem Prepaid-Gerät und direkt hier aus Birmingham. Wenn er, nachdem er die Leiche abgelegt hatte, das Telefon abgeschaltet und den Akku herausgenommen hatte, konnte man die Netzimpulse nicht mehr abfragen. Möglicherweise hatte er das Handy auch nach diesem einmaligen Gebrauch weggeworfen. Das verdammte Ding konnte hier irgendwo liegen. Da die Nummer eine andere war, hatte er das wahrscheinlich auch mit dem Telefon getan, von dem aus er sie darüber informiert hatte, dass er Howard in Loris Apartment deponiert hatte. Der Gedanke, dass er sich Lori für den Zeitpunkt aufsparte, wenn er Jess dort hatte, wo er sie haben wollte, gab ihr Hoffnung. Aber wenn das der Fall war, dann nur deswegen, weil er Lori quälen konnte, um Jess zu treffen. Die Vorstellung war nur ein schwacher Trost.
    Nein, nichts von alledem brachte Trost.
    In großen Kreisen näherte sie sich dem Briefkasten. Wie üblich war außer der Leiche nichts zurückgelassen worden. Doch dieses Mal hatte er sich nicht einmal die Mühe gemacht, den Körper

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