Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Spur des Blutes (German Edition)

Die Spur des Blutes (German Edition)

Titel: Die Spur des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Webb
Vom Netzwerk:
dass die Füße und Hände für Gant vorsichtig eingesammelt und beschriftet worden waren. Erneut versuchte sie Burnett auf dem Handy zu erreichen. In der vergangenen Stunde musste sie ihn sicher sechs oder sieben Mal angerufen haben. Wieder die Mailbox. Wo zum Teufel steckte er?
    Zu ihrer immensen Erleichterung waren außer denen von Miller keine weiteren Körperteile in dem Lagerhaus gefunden worden. Dafür aber ein Stück von einer gelben Bluse: der Kragen und der obere Teil des Rückens. Harper bestätigte, dass es Loris Größe war. Das erhärtete die Vermutung, dass sie ihre eigene Bluse benutzt hatte, um Belinda Howard Erste Hilfe zu leisten.
    Offenbar war der Täter wegen seiner Schlampereien nervös geworden und hatte sich davongemacht.
    Agent Gant war noch nicht eingetroffen, aber Manning war hier. Jess war sich ziemlich sicher, dass der Agent einen Tatort wie diesen hier noch nie bearbeitet hatte. Zu sagen, er sei noch nicht trocken hinter den Ohren, wäre wohl noch eine gewaltige Untertreibung.
    Sie musste dringend Burnett auftreiben. Er
musste
hiervon erfahren.
    War Andrea etwas zugestoßen? Er hätte es Jess doch sicher wissen lassen, wenn die Lage – was immer das für eine Lage war – sich verschlechtert hätte. Waren er und die Familie Denton im Krankenhaus?
    Jess machte einen weiteren Versuch, ihn zu erreichen. Als sie wieder keinen Erfolg hatte, traf sie eine Entscheidung. Auch wenn es erst kurz nach fünf Uhr morgens war, sie sah keine andere Möglichkeit. Alles, was sie brauchte, war die Telefonnummer der Dentons. Falls es ein Problem gab, war sicher trotzdem einer von den beiden in der Lage, ans Telefon zu gehen. Sie machte sich auf die Suche nach Harper. Er war nach draußen gegangen, um Luft zu schnappen, fern von dem Geruch von Blut und Tod. Er war zutiefst enttäuscht, dass sie Lori nicht gefunden hatten. Und gleichzeitig erleichtert, dass es auf den ersten Blick keine Hinweise darauf gab, dass sie ermordet worden war.
    »Geht es, Sergeant?«
    Harper blickte auf, als sie näher kam. Er nickte. »Ja, Ma’am.« Dann schüttelte er den Kopf. »Ich muss immer wieder daran denken, dass sie wahrscheinlich die an der Kette war.« Er atmete stockend aus. »Das ist sehr schwer.«
    Jess legte die Hand auf seinen Arm. »Es tut mir leid, Chet. Ich weiß, für Sie ist es besonders schwer. Ich weiß aber auch, Lori würde wollen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, damit das hier niemand anderem zustößt.«
    Ein weiterer zittriger Atemzug zischte über seine Lippen. »Ja, das würde sie.«
    »Sind Sie in Kontakt mit ihrer Familie geblieben?« Es kam ihr unglaublich vor, dass es erst zwei Tage her war, dass Lori verschwunden war. Es kam ihr vor, als wären es Monate.
    »Ich habe gestern zwei Mal mit ihrer Mutter gesprochen. Terri, ihre Schwester, ruft mich mehrmals am Tag an. Was sie heute in den Nachrichten zu sehen bekommen, wird ihnen das Herz brechen.«
    Als sie den Tatort am Riverchase verlassen hatten, hatte man die Medien noch fernhalten können. Aber Gant oder Black dürften in der Zwischenzeit eine Erklärung abgegeben haben.
    »Haben Sie von Burnett gehört?«
    »Noch nicht.« Er warf Jess einen Blick zu. »Langsam mache ich mir Sorgen. Es sieht ihm gar nicht ähnlich, so abzutauchen.«
    »Ich habe es mehrfach auf dem Handy versucht.«
    »Ich habe in der letzten halben Stunde auch drei Mal angerufen.«
    »Haben Sie noch die Privatnummer der Dentons in Ihrem Handy?« Bis Samstag war ihre Tochter noch vermisst worden, und sowohl Jess als auch Harper hatten an dem Fall gearbeitet. Jess hatte keine Gelegenheit gehabt, die Familie anzurufen, aber vielleicht Harper.
    »Ich glaube, ich habe eine Nummer.«
    »Versuchen Sie einen von ihnen zu erwischen und finden Sie heraus, was da los ist. Ich sehe mich noch ein letztes Mal um.«
    »Ja, Ma’am.«
    Jess wurde das ungute Gefühl nicht los, dass Burnett etwas zugestoßen war. Aber mittlerweile hätten sie davon gehört, wenn er einen Unfall gehabt hätte, und sie konnte sich immer noch nicht vorstellen, dass er sie nicht anrufen würde, wenn etwas mit Andrea wäre.
    »Ma’am.«
    Jess drehte sich wieder zu Harper herum.
    »Ich würde mich gerne mit Ihnen zusammen umsehen.« Er kam auf sie zu, während er sprach. »Die Dentons kann ich währenddessen anrufen.«
    »Natürlich, Sergeant.«
    Burnett hatte ihm gesagt, er sollte sie im Auge behalten, und an diesen Befehl hatte er sich, abgesehen von dem kurzen Moment, als er draußen Luft

Weitere Kostenlose Bücher