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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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Mr. Corso...« Als Corso wieder einen klaren Kopf hatte, war Dougherty bereits aus der Tür. »...von der New York Times gefeuert worden, nachdem er eine Geschichte erfunden hatte ...« Corso folgte ihr nach draußen.
    12
    Sie konnte gut werfen. Nichts von einem lächerlichen Mädchen, das mit Sachen um sich wirft. Die Schlüssel flogen durch die Luft. Trafen Corso direkt auf der Brust und fielen zu Boden. Er machte keine Anstalten, sie aufzuheben. Stand nur da und starrte Dougherty an.
    »Würdest du mir bitte erklären, was los ist?«
    Corso bückte sich und hob die Schlüssel auf, ließ den Ring über seinen Zeigefinger rutschen. Sie trat an den Wagen und riss an der Tür, die jedoch verschlossen war.
    »Ich will einsteigen«, sagte sie.
    Corso ließ sich Zeit, blieb stehen, um zum Earls und den Gesichtern an den Fenstern zurückzublicken, bevor er weiterging. Dougherty wich nach hinten zurück, als wäre er radioaktiv. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Ich musste an dem Polizisten vorbei, um rauszukommen. Er war...«
    Sie unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Warum muss bei dir immer alles so kompliziert werden, Corso? Fünf Minuten mit dir, und alles, was eh schon schlecht läuft, wird richtig schlimm.«
    »Ich habe ihn nicht umgebracht.« Er hob zwei Finger. »Ich schwör's.«
    »Das weiß ich, du Idiot«, entgegnete sie angewidert. »Mir geht die ganze Sache nur langsam auf den Sack. Mach endlich den verdammten Wagen auf.«
    »Er hat die Waffe auf mich gerichtet.«
    »Und du?«
    »Ich habe ihn auf der Treppe sitzen lassen. Mit Handschellen gefesselt.«
    Sie wollte sich auf die Schlüssel stürzen, doch er hielt sie hinter seinen Kopf und griff in seine Manteltasche, aus der er die Waffe zog. »Ich habe sie mitgenommen.« Er klappte die Trommel aus und schüttelte den Revolver, bis die Patronen in seine Hand glitten. »Schau her«, forderte er Dougherty auf.
    Sie zögerte, dann blickte sie auf seine Hand, runzelte die Stirn und sah Corso ins Gesicht. Mit einem Fingernagel bewegte sie die Geschosse in seiner Hand.
    »Alle noch da«, stellte sie fest.
    Er nickte zweimal und reichte ihr die Waffe. »Riech mal.«
    Mit der Waffe zwischen Daumen und Zeigefinger schnupperte sie vorsichtig daran.
    »Wonach riecht sie?«, fragte Corso.
    Sie dachte darüber nach. Schnupperte noch einmal. »Öl.«
    »Genau. Weil nicht mehr mit ihr geschossen wurde, seit sie gereinigt worden ist.«
    Er nahm ihr die Waffe wieder ab, schob die Patronen in die Kammern zurück, klappte die Trommel zu und steckte die Waffe wieder ein. Dougherty trat von einem Bein aufs andere und zeigte auf Corso.
    »Also ... und warum heißt's dann im Fernsehen...«
    »Wahrscheinlich, weil die Waffe und ich gleichzeitig ver- misst werden. An deren Stelle würde ich wahrscheinlich das Gleiche denken.«
    »Du musst... wir müssen zurückfahren. Ihnen klar machen, dass du das nicht getan hast. Du zeigst ihnen einfach die Waffe, dann werden sie ...« Sie hielt inne. Blickte Corso an.
    »Genau«, bestätigte er. »Das habe ich auch gedacht. Deswegen habe ich sie behalten.«
    »Dann lass uns...«
    »Dann fiel mir ein, dass es sich damit gar nicht beweisen lässt, dass ich ihn nicht umgebracht habe. Sie werden denken, dass ich die Waffe gereinigt und neu geladen habe.« Er schüttelte den Kopf. »Wie soll ich beweisen, dass ich es nicht war?«
    Sie massierte sich die Schläfen. »Ich weiß nicht«, gestand sie nach einer Weile.
    »Ich auch nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass diese Sache was mit dieser Familie zu tun hat, die wir in der Hütte gefunden haben.«
    »Und warum?«
    »Weil nichts sonst, was in diesem Kaff passiert, mit so viel Leidenschaft verbunden ist, dass man deshalb gleich jemanden umbringen müsste.« Er ließ den Schlüsselring von seinem Finger gleiten und öffnete die hintere Tür. »Ich bringe dich zu einem Flughafen«, sagte er. »Und sorge dafür, dass du so schnell wie möglich nach Hause kommst.«
    »Ich gehe mit dir«, widersprach sie.
    »Jetzt sei nicht kindisch. Das hier ist kein Spiel mehr. Hier geht's nicht mehr nur darum, vor dem Gericht abzuhauen. Jetzt geht's um Mord. Jetzt wird man ernsthaft nach mir fahnden. Ich will nicht, dass du da mit reingezogen wirst.«
    »Ich komme mit, Corso. Ob du willst oder nicht. Du hast mich da schon mit reingezogen, und ich werde bis zum Ende dabei bleiben. Basta.«
    »Jetzt denk doch mal nach...«, begann er.
    »Habe ich«, fiel sie ihm ins Wort. »Und ich komme mit.«
    Corso seufzte.

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