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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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die Köpfe zusammengesteckt. Dougherty stand neben der Tür und blickte mit zusammengekniffenen Augen auf die Berge aus Schnee.
    Molina streckte seine Hand aus. Fullmer riss eine Seite aus seinem Notizbuch und klatschte sie in Molinas Hand. Dann ging Molina auf Corso zu und reichte ihm das Blatt. »Hier haben Sie, was Sie wollten«, meinte er. Der Blick seiner dunklen Augen war hart wie Stahl. »Sie glauben, Sie wissen was, oder?«
    Corso steckte das Blatt ein. »Kann schon sein«, meinte er.
    25
    Der Schnee um Holmes' Farmhaus war zu Matsch zertrampelt worden, gelbes Polizeiabsperrband flatterte im Spätnachmittagswind. Vier FBI-Ziviltransporter standen entlang der Zufahrt. Ein halbes Dutzend orangefarbener Stromkabel liefen vom Honda-Generator, der auf der Veranda vor sich hin tuckerte, durch den Vordereingang ins Wohnzimmer, wo sich das FBI-Team eingerichtet hatte.
    »Sieht viel größer aus bei Tageslicht«, stellte Dougherty fest.
    »Von der Nacht damals erinnere ich mich nur noch an das kleine, rote Licht in der Ferne. Es war so klein, dass es aussah wie ein Streichholz im Weltraum.«
    »Weißt du, woran ich mich erinnere?« Sie machte eine Pause und blickte nach rechts. Die Vorderseite der Hütte war abmontiert und der Rest des Bodens herausgerissen worden. Nur eine Vertiefung war geblieben. Ein Dutzend weiße Flaggen, deren rote Zahlen genau markierten, wo das eine oder andere Beweisstück gefunden worden war. »Ich erinnere mich daran, wie schwer du warst«, meinte sie. »Dass ich das Gefühl hatte, ich würde ein Auto oder so ziehen.« Sie blickte rasch zum Haus hinüber. »Da frage ich mich, wie sie es geschafft hat, die drei da rauszuziehen und noch so hübsch einzuwickeln. Bei den Jungs kann ich das ja noch nachvollziehen, aber beim Ehemann? Ich konnte dich kaum zehn Meter fortbewegen, und dabei hast du noch geholfen.«
    »Ich mache mir eher um den Wagen Sorgen«, sagte Corso.
    »Was ist damit?«
    »Ich versuche, mir ein Bild davon zu machen, wie die Szene ausgesehen hat. Also ... was war los? Sie bringt die Familie um, versteckt die Leichen in der Hütte, geht wieder rein, packt im Haus alles zusammen, lädt alles ganz alleine auf einen Transporter, setzt sich hinters Steuer und fährt dem Sonnenuntergang entgegen?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, nein, Jose.«
    Dougherty verschränkte die Arme vor der Brust und dachte darüber nach. »Vielleicht haben Eldred und die Söhne den Transporter beladen, bevor sie die drei umgelegt hat«, schlug sie schließlich vor.
    »Möglich«, räumte er ein. »Oder vielleicht hatte sie Hilfe.«
    Dougherty lachte. »Möglicherweise hat sie die Nachbarn hergebeten. >Macht's euch was aus, den alten Eldred nach drüben zu schaffen? Er ist so tierisch schwer. < Sie kicherte und schlug die Hände vors Gesicht. »Tut mir Leid. Ich glaube, jetzt werde ich langsam albern.«
    Dougherty drehte sich zum Haus um, als sie aus dem Augenwinkel heraus eine Bewegung wahrnahm. Einer der forensischen Techniker machte gerade eine Pause und kam auf sie zu, ein kleiner Mann mit einer Brille aus Glasbausteinen, der die übliche schwarze Windjacke mit »FBI« in großen, weißen Buchstaben darauf trug. Vorsichtig schlängelte er sich zwischen den Haufen aus Schneematsch hindurch, damit nichts von diesem Zeug in seine Schuhe gelangte.
    »Sind Sie Margaret Dougherty?«
    »Die bin ich«, bestätigte sie.
    »Kommen Sie doch mal bitte kurz mit rein.«
    »Wozu?«
    »Wir müssen Ihre Fingerabdrücke nehmen«, erklärte er und warf Corso einen raschen Blick zu. »Von ihm haben wir eine ganze Menge. Und in Avalon gibt's Fingerabdrücke von den beiden Jungs. Sobald wir Ihre haben, muss alles, was wir nicht richtig identifizieren können, entweder von Mama oder von Papa stammen.« Er lächelte. »Ich habe gehört, sie hatten nicht oft Gäste.«
    »Kann man denn nach fünfzehn Jahren immer noch Fingerabdrücke finden?«, erkundigte sich Corso.
    »Kommt darauf an, worauf«, erklärte der Kleine. »Auf den meisten Sachen trocknet das Fett irgendwann und wird weggeweht. Aber auf Oberflächen, die nicht dem Wetter ausgesetzt sind« — er breitete die Hände aus — »ist alles möglich.«
    Corso drehte sich zu Dougherty. »Dir wurden noch nie Fingerabdrücke abgenommen?«
    »Nein«, sagte sie.
    Der Kleine führte sie am Ellbogen zum Haus. »Es tut überhaupt nicht weh«, versicherte er ihr, während sie über die Schulter zurück zu Corso blickte.
    »Ich werde noch ein bisschen frische Luft schnappen«,

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