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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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der Hand die Luft. »Und wir haben noch Lücken in ihrem Lebenslauf. Überall, wo sie aufgetaucht ist, bleiben Tote zurück.«
    Dean schüttelte den Kopf. »Selbst wenn wir annehmen, dass sie noch am Leben ist, wissen wir nicht sicher, dass sie noch jemandem was antun wird.«
    »Was nehmen Sie dann an? Dass sie ihre Fehler eingesehen hat? Dass sie ihr Leben auf die Reihe gebracht hat und jetzt irgendwo mitten in Florida eine Familie großzieht?«
    »Wir nehmen gar nichts an«, antwortete Dean. »Auch nicht, dass sie noch irgendwo herumläuft.« Er deutete auf das Verbrecherfoto. »Ihr Lebensstil war ziemlich riskant. Wenn man sich dreißig Jahre auf diesem Terrain bewegt, ist die Lebenserwartung für gewöhnlich nicht so hoch.«
    Dean straffte seine Schultern und knöpfte sein Jackett zu. »Ich weiß nicht, ob Sie es bemerkt haben oder nicht, Mr. Corso, aber heutzutage laufen eine Menge Leute herum, die uns umbringen wollen. Menschen, die sich gegen uns verschwören, während wir Eier essen. Ich hoffe also, Sie entschuldigen uns, wenn wir wieder an unsere Arbeit zurückgehen, für die wir bezahlt werden.«
    Zwar gaben sie der Kellnerin kein Trinkgeld, doch Agent Fullmer schnappte sich im Herausgehen vom Frühstücksbuffet ein Stück Honigmelone und schob es sich in den Mund. Zufrieden kauend bog er um die Ecke und verschwand.
    Dougherty sah Corso an, was er dachte. »Die Sache lässt dir echt keine Ruhe, was?« Corso schob seine Nase in die Kaffeetasse. »Wir werden doch nicht etwa noch eine Woche versuchen, uns vor der Polizei zu verstecken?«, bohrte sie nach.
    Corso rutschte an den Rand der Bank. »Es ist so, wie Dr. Rosen über seine Doktorarbeit über die Ramapo gesagt hat. Dieses Volk zu finden war, als hätte er einen verloren geglaubten Stamm am Amazonas gefunden.« Er blickte Dougherty scharf an. »Du hast Agent Fullmer gehört. Es gibt kein Profil für einen mehrfachen Familienmörder. Soweit wir wissen, hat noch nie jemand so was mehr als einmal gemacht. Hier ist eine einzigartige Person am Werk. Sie tut etwas, das bisher völlig unbekannt war.« Er bewegte seinen langen Zeigefinger. »Sie ist böse wie ein Hai.«
    »Ein Hai ist auch nur ein Hai«, meinte Dougherty.
    »Genau wie sie«, gab Corso zurück.
    Sie erhoben sich und gingen zur Kasse.
    »Aber ein Hai ist nicht böse.«
    »Das ist er wohl, wenn dein Bein in seinem Rachen steckt.«
    Nachdem sie neun Dollar und fünfundsiebzig Cent, einschließlich zwanzig Prozent Trinkgeld, bezahlt hatten, traten sie in einen herrlichen Spätvormittag in Wisconsin hinaus, wo sie ein acrylblauer Himmel erwartete. Corso kniff die Augen zusammen und klopfte seinen Mantel nach der Sonnenbrille ab, als ihn zwei Hände an den Ellbogen packten, ihn halb herumwirbelten und mit dem Gesicht voran gegen die Restaurantscheibe drückten.
    Corso trat kräftig nach hinten. Officer Caruth stöhnte auf, nachdem Corso sein Schienbein getroffen hatte. Caruth ließ Corso los, als der seinen Kopf nach hinten riss und gegen sein Kinn donnerte. Hätte Deputy Duckett nicht rechtzeitig eingegriffen, wäre die Sache andersherum ausgegangen. Doch so schafften sie es in etwas weniger als einer Minute, Corso Handschellen anzulegen. Im Restaurant waren alle von ihren Plätzen aufgesprungen und drückten sich ihre Nasen an der Scheibe platt, um die Rangelei draußen zu beobachten.
    Deputy Duckett hob Deputy Caruths Cowboyhut auf, der zu Boden gefallen war. »Mr. Frank Corso«, leierte Duckett herunter, »hiermit sind Sie aufgrund einer Vorladung als wichtiger Zeuge, ausgestellt in Dallas County, Texas, verhaftet. Sie haben das Recht...«
    27
    Corso versuchte, seine Fersen in den Boden zu rammen, aber der Druck auf seine Handgelenke ließ nicht nach. »Hey, jetzt aber mal langsam, Jungs«, versuchte er seine Angreifer zu beschwichtigen. »Die Frist der Anklagejury läuft in weniger als vierzehn Stunden ab. Ihr schafft es doch gar nicht mehr, mich rechtzeitig nach Texas zu bringen.«
    »Laut Gesetz reicht es, dass Sie rechtzeitig verhaftet werden«, widersprach Caruth.
    »Es geht doch nur um ein Missverständnis zwischen mir und der Staatsanwaltschaft. Ihr behandelt den Fall, als ginge es um Mord oder so was. Was ist eigentlich los? Gibt's in Texas keine echten Verbrechen?«
    »Der Kerl lässt uns 'ne schlechte Figur machen, sobald...«
    »Lässt uns wie Dummköpfe aussehen«, fiel ihm Caruth ins Wort.
    Duckett zwinkerte seinem Partner zu. »Einem solchen Typen... möchte man doch gerne eine kleine

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