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Die Spur des Boesen

Die Spur des Boesen

Titel: Die Spur des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.M. Ford
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Extrabehandlung zukommen lassen, wenn du weißt, was ich meine.«
    Deputy Caruth führte Corso an der Kette zwischen den Handschellen die Straße entlang. Es war der erste klare Tag, seit die Menschen vor dem Sturm in die Stadt geflohen waren. Die meisten Parkplätze waren voll mit schmutzigen Pickups. Auf den frei geschaufelten Gehwegen tummelten sich die Menschen, trugen Pakete hin und her oder blieben stehen, um sich zu unterhalten. Als sich Corso und die Gesetzeshüter sich näherten, traten die braven Bürger von Avalon, Wisconsin, verwundert zur Seite und sperrten angesichts der seltsamen Szene, die sich vor ihren Augen abspielte, die Mäuler weit auf.
    »Das ist doch der Schriftsteller«, hörte Corso einen Passanten sagen.
    »Ich dachte, der hätte sich aus dem Staub gemacht«, sagte eine Frau.
    »Hat er auch«, meinte eine dritte Stimme.

Caruth und Duckett nickten und grinsten und tippten mit dem Finger an ihre Hutkrempen, während sie weitergingen. Corso drehte den Kopf nach hinten. Ein Dutzend Kinder rannte ihnen nach, spielten Räuber und Gendarm, schnappten nacheinander, schlängelten sich zwischen den Passanten hindurch und schössen mit imaginären Pistolen aufeinander. Hinter den Kindern hatte sich eine Gruppe Erwachsener zusammengefunden, die ihnen in respektvollem Abstand folgte.
    An der Ecke Broad und Main Street blieben sie an der roten Ampel stehen. Schneeketten rasselten, der Verkehr kroch langsam die Straße entlang. Caruth drückte den Knopf zum dritten Mal, doch die Fußgängerampel schenkte ihm keine Beachtung. Der gedämpfte Klang von Reifen auf Schnee lenkte Corsos Aufmerksamkeit an den Straßenrand, wo ein blauer Cadillac Seville anhielt. Die Tür wurde so heftig aufgestoßen, dass der Wagen ins Schaukeln kam.
    Das Erste, was aus dem Wagen auftauchte, war blauer Stahl, geladen und gespannt. Clint Richardsons Hand zitterte so stark, dass er sie mit der anderen festhalten musste. Caruth griff an seine Hüfte. »Nicht!«, schrie Richardson. »Ich will sonst niemandem was tun. Lassen Sie ihn stehen und gehen Sie zur Seite.« Sein Gesicht war aschfahl, seine Augen rotumrändert. »Er hat meinen Jungen umgebracht!«, schrie er. »Er hat meinen Jungen umgebracht!«
    »Immer mit der Ruhe, Mister«, sagte Duckett leise. »Kein Grund zur Aufregung.« Er hob beschwichtigend die Hand. Richardson zielte auf Ducketts Kopf. Duckett hielt den Atem an und ließ langsam die Hand nach unten sinken.
    Auf der Straße knirschte der Schnee, als ein anderer Wagen bremste. Der Fahrer stieg aus, hielt die Hände sichtbar nach vorne. »Clint«, sagte er, »komm schon, Mann...«
    Richardson warf dem Mann einen Blick zu. »Verschwinde, Charlie«, schluchzte er. »Steig in deinen verdammten Wagen und fahr nach Hause.«
    Der Kerl machte einen Schritt. »Komm schon, Clint...«, war so ungefähr alles, was er herausbrachte, bevor Richardson seine wackelnde Waffe auf ihn richtete. Er erstarrte. Hielt den Atem an. Kniff die Augen zusammen. Wartete auf den Knall.
    »Wäre wohl das Beste, wenn Sie wieder einstiegen«, schlug Duckett vor.
    Das musste man Charlie nicht zweimal sagen. Mit aufgerissenen Augen hechtete er wieder in seinen Wagen, legte den Gang ein und ließ den Wagen schon anrollen, während sein Bein noch aus der offenen Tür hing.
    Da Richardson abgelenkt war, stieß Officer Caruth Corso mit der Hüfte auf die Ampel zu, was Richardson jedoch bemerkte. Mit einer weit ausholenden, bogenförmigen Bewegung schwenkte er die Waffe wieder in ihre Richtung.
    »Gehen Sie weg von ihm!«, rief er noch einmal.
    Niemand bewegte sich. Richardson hielt die Waffe auf Caruth gerichtet.
    »Gehen Sie zur Seite!«, schrie er.
    Als Caruth die Hände hob, huschte Corso hinter die Ampel.
    »Das hier wollen Sie doch nicht wirklich tun«, beschwichtigte ihn Duckett. »Alle verstehen, wie Sie sich fühlen. Was Sie durchmachen. Wenn ein Mann seinen Sohn verliert, hat er das Recht, sich schlecht zu fühlen. Stecken Sie einfach die Waffe weg, Mister, und wir werden die Sache vergessen.«
    Richardson begann zu schluchzen. »Maul halten!«, schrie er. Tränen traten aus seinen Augenwinkeln, und er wischte sich seine laufende Nase mit dem Ärmel ab. Zielte auf Caruth. »Gehen Sie weg von ihm!«
    Deputy Caruth straffte die Schultern. Die Sehnen an seinem Hals zitterten wie Kabel. »Das werde ich nicht tun, Sir. Mr. Corso ist in meinem Gewahrsam. Ich kann nicht...«
    Mit zwei raschen Schritten stand Richardson vor Caruth und drückte ihm den

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